Wer mit offenen Augen durch deutsche Innenstädte geht, wird eines schnell bemerken. Viele Menschen starren aufs Display ihres Smartphones. Hier wird überdeutlich sichtbar, wie stark Digitalisierung inzwischen in den Alltag eingedrungen ist. IT macht sich an noch ganz anderen Stellen bemerkbar. Home-Office wäre nicht denkbar ohne digitale Lösungen, um das IT-System aus dem Büro mit nach Hause zu nehmen.

Parallel wird auch im Beruf immer mehr mithilfe digitaler Helfer kommuniziert. Über Kontinente hinweg in Echtzeit über Probleme austauschen – Jahrhunderte konnte der Mensch davon nur träumen. Inzwischen spielen IT-System auch beim Thema Geld eine wichtige Rolle. Jeder Bankkunde kann sich einmal fragen, wann er zuletzt persönlich mit einem Mitarbeiter am Schalter gesprochen hat. Welche Bereiche werden durch IT noch so tiefgreifend beeinflusst.

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Kommunikation: Heute alles digital

Zu den Alltagsbereichen, in denen Digitalisierung sehr stark zu spüren ist, gehört die Kommunikation. Sowohl in der Freizeit und zu Hause als auch im Büro haben digitale Plattformen an Bedeutung gewonnen. Das klassische Beispiel für IT in der geschäftlichen Kommunikation ist die E-Mail. Kaum ein Unternehmen, dass heute ohne auskommt.

Selbst Behörden kommunizieren inzwischen auf diesem Weg mit Antragstellern. Digitalisierung und IT-Lösungen gehen über diesen Ansatz mittlerweile deutlich hinaus. Gerade in international vernetzten Unternehmen kommen Medien bzw. Messenger zum Einsatz, die weit über bloße Textnachrichten hinausgehen.

Meetings oder Konferenzen werden per „Videoschaltung“ über Plattformen wie:

  • Skype
  • Zoom

abgehalten. Teilweise erlauben die Plattformen ihren Nutzern auch das Teilen von Informationen parallel zur Konferenzschaltung und den Versand von Dateien. Messenger im privaten Sektor basieren heute auf Chat-Programmen, mit denen sich:

  • Textnachrichten
  • Video-Calls
  • Bilderversand

problemlos bewerkstelligen lassen. In beiden Bereichen – privater und beruflicher Kommunikation – wird schon lange nicht mehr allein der PC benutzt. Mittlerweile macht das Smartphone einen erheblichen Teil der Kommunikation aus.

Messenger- und Konferenztools existieren auch als App für Android und iOS. Auf diese Weise ist unterwegs jederzeit eine Kommunikation möglich – ohne sich anrufen zu müssen. Einzige Voraussetzungen: Eine stabile Breitbandverbindung. Dank 4G-Netz, dass laut Breitbandatlas inzwischen stark ausgebaut ist, kein Problem. Zusätzlich ist ein Handyvertrag mit entsprechendem Volumen erforderlich. Im Post-Paidsegment sind hier inzwischen Flatrate-Tarife verbreitet, in denen zwischen 5 GB bis 10 GB Downloadvolumen stecken.

Speziell, wo neben den Nachrichtendiensten auch soziale Medien – wie:

  • Facebook
  • Instagram
  • YouTube

genutzt werden, ist dieses Volumen auch dringend nötig.

Business as usual – Digitalisierung im Job

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Digitalisierung im Büro wird zu schnell nur auf die E-Mail oder Videotelefonie heruntergekürzt. In der Praxis geht dieser Aspekt viel weiter. IT-Lösungen sind inzwischen in fast allen Bereichen im Einsatz. So gut wie kein Dokument wird handschriftlich verfasst, es sind überall Textverarbeitungen im Einsatz. Zudem setzen:

 

  • Personalverwaltung
  • Buchhaltung
  • Vertrieb und Logistik
  • Kundenmanagement

inzwischen – gerade in Konzernen und dem Mittelstand – auf IT. Moderne Warenwirtschaft ist ohne digitale Lösungen nicht mehr denkbar. Vertriebsketten on Demand und automatisierte Lager funktionieren nur durch IT und digitale Prozesse. Selbst die Steuerung von Projekten wird inzwischen sehr stark durch IT-Lösungen bestimmt.

Mithilfe verschiedener Tools können Unternehmen und Projektgruppen Ressourcen besser nutzen und Aufgaben verteilen. Jeder Mitarbeiter hat einen Überblick dazu, wie sich das Projekt entwickelt oder wo gerade zusätzlicher Arbeitsaufwand erforderlich ist. In Forschung und Entwicklung oder der Projektarbeit spielt die IT eine sehr große Rolle.

Zusätzlich nutzen Unternehmen inzwischen sehr viel stärker als noch vor einigen Jahren cloudbasierte Lösungen und SaaS. Dahinter steckt Software as a Service. Viele Programme, deren Lizenzen Unternehmen vor Jahren für vierstellige Summen anschaffen mussten, stehen inzwischen als Servicemodell mit monatlicher Abrechnung zur Verfügung. Bezahlt werden am Ende nur die Zeiträume, in denen Unternehmen solche Programme tatsächlich nutzen.

Selbst in der Industrie am Fleißband ist Digitalisierung angekommen. Konzerne wie Autobauer setzen digitale Monitoring-Programme ein. Damit kann sich beispielsweise ein Auto von der ersten Schweißnaht bis zu Lackierung in Echtzeit verfolgen. Gleichzeitig ermöglich die digitale Codierung einzelner Arbeitsstationen immer eine Nachverfolgbarkeit von Fehlern.

Finanzen: Die Digitalisierung schreitet voran

Junge Erwachsene wissen oft gar nicht mehr, wie Banking in den 1980er oder 1990er Jahren funktioniert hat. Riesige „Schalterhallen“ mit Dutzenden Bankmitarbeitern werden zunehmend seltener. Durch die starke Zunahme des Online Bankings gibt es sicher Bankkunden, welche in den letzten zwei Jahren eine Bankfiliale nur von innen auf dem Weg zum Geldautomaten (und zurück) gesehen haben.

Online Banking ist gleichzeitig auch der Bereich, in dem die Digitalisierung für viele Bankkunden besonders deutlich wird. Zuhause am PC wird mal eben schnell der Blick auf den Kontostand geworfen. Außerdem lassen sich:

  • Überweisungen online erledigen
  • Daueraufträge einrichten
  • Kontoauszüge drucken.

Damit werden Bankgeschäfte für Verbraucher sehr viel einfacher. Auf der anderen Seite kann sich die Bank natürlich teure Filialen und Angestellte am Schalter sparen. Dieser Trend hat nicht nur positive Aspekte. Gerade im ländlichen Raum ist das Aus für viele Filialen ein zweischneidiges Schwert.

Auf der anderen Seite erlaubt die Digitalisierung eine deutliche Straffung vieler Prozesse. Anträge und Formulare werden online ausgefüllt. Maschinell erfasst und ausgewertet, treffen teils bereits jetzt schon Algorithmen Entscheidungen, für welche es noch vor 5 Jahren Mitarbeiter brauchte. Damit können beispielsweise Konten schneller eröffnet oder Kreditanträge wesentlich zügiger bearbeitet werden. Volldigitale Anträge machen sogar das PostIdent-Verfahren hinfällig.

Selbst im Anlagesegment sind Algorithmen angekommen. Als sogenannte Robo Advisor übernehmen diese bereits einfach gelagerte Anlageentscheidungen. Der Vorteil: Während menschliche Entscheidungen auch von Emotionen beeinflusst werden, trifft die IT alle Entscheidungen nur auf den „harten Zahlen“ basierend. In Zukunft wird dieser Trend noch einmal deutlich zunehmen. KI (Künstliche Intelligenz) wird die Finanzbranche – von der Kontoverwaltung bis zu Investmententscheidungen – deutlich beeinflussen.

Smart Home: Das digitale Zuhause

Digitalisierung macht vor den eigenen vier Wänden nicht halt. Es geht nicht um Smartphone oder Tablet. Smart Home ist in den zurückliegenden Jahren zu einem Trend geworden, für den sich eine wachsende Zahl an Haushalten interessiert. Dahinter steht eine zunehmende Vernetzung von verschiedenen Bereichen und Haushaltsgeräten.

Smarte TV-Geräte mit Sprachsteuerung und einer direkten Anbindung ans WLAN sind mittlerweile so verbreitet, dass es kaum noch andere Geräte gibt. Ein zweiter Trend der letzten Jahre in diesem Bereich sind Sprachsteuerungen/Assistenten gewesen.

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Hier ist Amazons Alexa Spitzenreiter. Laut BITKOM nutzen inzwischen 26 Prozent der Haushalte in Deutschland einen der am Markt verfügbaren Smart Speaker. Durch die Vernetzung lässt sich damit die Beleuchtung steuern oder die Heizung regulieren. Möglichkeit bietet Smart Home darüber hinaus auch im Bereich Diebstahlschutz. Durch eine Kopplung von:

  • Bewegungsmelder
  • Kamera
  • Silent Alert aufs Smartphone

können sich Familien heute wesentlich besser – und vor allen Dingen auch in Echtzeit schützen.

Parallel erlaubt Smart Home eine intelligente Steuerung der Haustechnik. Auf diese Weise ist es möglich, die Heizung sehr bedarfsgenau zu regulieren. Selbst aus dem Büro heraus haben Eigentümer Zugriff auf die Haustechnik – und können auf diese Weise (denk Digitalisierung) Ressourcen auch im Haushalt effizient einsetzen.

Fazit: IT & Digitalisierung in immer mehr Lebensbereichen

Das Thema Digitalisierung dringt in mehr Lebensbereiche ein. Was in den 1990er Jahren eher eine Randnotiz war, ist aus dem Alltag inzwischen nicht mehr wegzudenken. Besonders bewusst wird dieser Trend im Büro oder zu Hause, wenn es um Kommunikation geht. Briefe und Postkarten wirken fast wie Dinosaurier. Per Messenger und Social Media lässt sich direkt und unverfälscht kommunizieren. Aber auch rund ums Konto oder die Geldanlage ist der Einfluss von IT-Lösungen stärker zu spüren. Inzwischen werden einfache Entscheidung bereits von KI getroffen. Das sind alles Trends, welche sich in Zukunft sicher noch verstärken und unser aller Leben bereichern werden.

Autor: Sabrina Jentsch (32)
Sabrina Jentsch hat Informatik und Kommunikation studiert. Mit dem Ende des Studiums zog es sie gleich in eine freischaffende Laufbahn. In dieser Eigenschaft berät sie Unternehmen zu den Themen Digitalisierung und Kommunikation.