Der Klimawandel sorgt nicht nur an Land, sondern auch in Gewässern für steigende Wassertemperaturen sowie häufigere und ausgeprägtere Hitzewellen.. Forscher haben nun anhand von Satellitenaufnahmen und mathematischen Modellen berechnet, welche Auswirkungen der fortschreitende Klimawandel bis Ende des Jahrhunderts auf die Temperatur in Seen haben wird. Bei weiterhin hohen CO2-Emissionen werden die Hitzewellen in Seen demnach intensiver werden und länger andauern. Die Folgen für die Ökosystem in den Seen und darum herum sind kaum absehbar.
Die globale Erwärmung lässt nicht nur die Mitteltemperaturen von Land und Ozeanen langsam ansteigen, sie fördert auch klimatische Extremereignisse wie Hitzeperioden. Zahlreiche Studien haben bereits belegt, dass der Klimawandel zu häufigeren Hitzewellen an Land und an der Meeresoberfläche führt, die überdies intensiver ausfallen als in früheren Jahren. Damit verbunden ist das Risiko für schwerwiegende, teils irreversible ökologische Schäden, die auch wirtschaftliche und soziale Probleme mit sich bringen, etwa, wenn die es zu Wasserknappheit kommt oder bestimmte Nahrungsmittel nicht mehr verfügbar sind. Auch Seen spielen in diesem Zusammenhang mutmaßlich eine wichtige Rolle. Wie sich Hitzewellen auf diese Gewässer auswirken, wurde allerdings bislang kaum untersucht.
Längere und stärkere Hitzewellen
Dieser Wissenslücke haben sich nun Forscher um R. Iestyn Woolway vom Climate Office der europäischen Weltraumagentur ESA angenommen. Für über 700 Seen weltweit modellierten sie die Temperaturveränderungen zwischen 1901 und 2099. Dafür griffen sie auf Satellitenaufnahmen zurück sowie auf ein mathematisches Modell, das unter anderem Lufttemperatur, Windgeschwindigkeit, Luftfeuchtigkeit, Sonneneinstrahlung und Luftdruck berücksichtigt. Dieses testeten sie für verschiedene Szenarien mit unterschiedlich hohen CO2-Emissionen. Um eine Hitzewelle handelt es sich gemäß der Definition von Woolway und Kollegen, wenn die Oberflächentemperatur eines Sees an mindestens fünf aufeinanderfolgenden Tagen höher liegt, als sie in den Jahren 1970 bis 1999 an 90 Prozent der Tage war.
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