Immer häufiger gibt es Stürme, Brände und Schädlingsplagen – im Zuge des Klimawandels sind die europäischen Wälder zunehmend bedroht. Wie empfindlich sie gegenüber den drei Faktoren tatsächlich sind, haben Forscher nun systematisch erfasst: Demnach ist unterm Strich die Hälfte der Waldbiomasse Europas stark von diesen Störgrößen bedroht. Die Datenauswertungen und KI-generierten Modelle zeigen zudem die regionalen Besonderheiten bei den Anfälligkeiten auf. Die Ergebnisse könnten somit zur Entwicklung von optimierten Maßnahmen im Rahmen des Wald-Managements beitragen, sagen die Forscher.
Wälder sind prägende Elemente vieler europäischer Landschaften: Insgesamt bedecken sie mehr als zwei Millionen Quadratkilometer – 33 Prozent der Fläche des Kontinents. Sie beeinflussen dabei die lokalen Umweltbedingungen, die Lebensqualität der Menschen und spielen auch eine wichtige Rolle für die globale Klimaentwicklung, indem sie Kohlenstoff aus der Atmosphäre binden. Doch wie ist es um die Zukunft der Wälder Europas bestellt? Schon immer haben Brände, Stürme und Schädlinge die Baumbestände dezimiert, doch im Zuge des Klimawandels haben sich diese Belastungen deutlich verschärft – Tendenz weiter steigend. Klar ist in diesem Zusammenhang: Aufgrund der langen Lebensdauer von Bäumen ist ihre Anpassungsfähigkeit gegenüber den vergleichsweise schnellen Umweltveränderungen begrenzt.
Der Wald im Wandel
Aus einigen Studien geht bereits hervor, dass der Klimawandel den europäischen Wäldern schwer zu schaffen machen könnte. Doch bisher gibt es kaum umfassende Einschätzungen der Anfälligkeit gegenüber den primären Störgrößen. Im Rahmen ihrer Studie haben die Forscher um Giovanni Forzieri vom European Commission Joint Research Centre in Ispra deshalb nun die Anfälligkeit der europäischen Wälder gegenüber Feuer, Windwurf und Insektenplagen quantifiziert und kartiert. Als Datengrundlage dienten ihnen dabei Aufzeichnungen von 1979 bis 2018 über die regionalen Belastungen durch die drei Größen sowie Satellitenbeobachtungen, aus denen großflächige Veränderungen der Waldmerkmale hervorgehen.
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