Nein – es geht nicht um das etwas andere Restaurant, sondern um etwas ganz anderes, nämlich um das Verstehen einer wissenschaftlchen Leistung. Gemeint ist die Entwicklung des Lasers, der im kommenden Jahr seinen 50. Geburtstag feiern kann. Da kann man sich schon einmal für die Frage interessieren, wie denn der Laser in die Welt gekommen ist, und wer sich oberflächlich an die 1950er JAhre und ihren Kalten Krieg erinnert, denkt sofort an militärische Vorgaben. Das stimmt nur am (finanziellen) Rande. Der wesentliche Antrieb zu der Physik, die am Ende den Laser produzierte, dessen Basisgedanke bei Einstein vor dem Ersten Weltkrieg zu finden ist, erweist sich als höchst privat und persönlich. Man findet ihn in der bereits 1999 erschienenen Autobiographie von Charles Townes (“How the Laser happened”), in der der Autor von “molekularen Freunden” spricht und dem Leser klarmacht, daß es im Laufe eines Forscherlebens passieren kann, daß man anfängt, seine Gegenstände zu lieben. Bei Townes war es das Ammoniakmolekül, dem er immer näher kommen wollte und dem er deshalb sein wissenschaftliches Leben hingab. Er liebte es – und wir werden davon noch lange profitieren.

Kommentare (3)

  1. #1 Benoit
    Mai 5, 2009

    Ohne das Buch von Townes gelesen zu haben, ist mir leider schleierhaft, was denn die “Liebe” von Townes zum Ammoniakmolekül mit der Entdeckung des Lasers bzw. mit der Physik, die zum Laser führte, zu tun hat. Das mag ja poetisch tönen, trägt aber so nichts zum Verständnis der Entdeckungsgeschichte des Lasers bei. In diesem Sinne bitte mehr Wissenschaftsgeschichte und weniger Metaphern.

  2. #2 Stefan
    Mai 5, 2009

    Mit Ammoniak als “Betriebsstoff” hat Townes den ersten MASER konstruiert, also die erste “stimulierte Emission” im Mikrowellenbereich erzeugt. Das war sozusagen die Vorstufe zum Laser.

  3. #3 Benoit
    Mai 6, 2009

    Stefan, vielen Dank für den Link. Nun scheint es mir aber, dass Townes von Anfang an wusste, was er wollte (nämlich den Maser zu konstruieren), und dass das Ammoniak-Molekül nur das geeignete Mittel zum Zweck war. Dann wäre es doch eher die Liebe zum Konzept des Masers und nicht zum Ammoniakmolekül, von der wir noch lange profitieren werden können.