Es gibt einen neuen Preis in der Wissenschaft. Er wurde von Milliardären wie dem Facebook-Gründer und einem Google-Genie gestiftet und bringt seinem Träger drei Millionen US-Dollar cash. Der Preis heißt “Breakthrough Prize in the Life Sciences” (BPLS) und hat wohl vor, dem Nobelpreis den Rang abzulaufen, der sich in dieser Hinsicht schwer tut und die Vielfalt der aktuellen Lebenswissenschaften nicht unter den Hut des Stifters bringt, der aus dem 19. Jahrhundert stammt und kaum noch passt. Keine Frage, das Geld wird kein Bioforscher abweisen, und auf dem Sektor gibt es eine Menge großartiger Entwicklungen. Aber Durchbruch klingt immer wie ein militärischer Durchbruch durch fremde Linien, und das verbinde ich eher weniger mit Wissenschaft und erst recht nicht mit medizinischer Forschung. Auch glaube ich nicht, dass der Rang eines Preises mit der Höhe seiner Geldsumme zu tun hat, die beim Nobelpreis ursprünglich als das 300fache eines professoralen Jahresgehaltes angesetzt war – heute wären das bei 100.000 Dollar Salär schon etwas mehr als die oben genannte – wahrlich erstaunliche – Summe. Die Frage, warum der Nobelpreis so populär ist, hängt nicht zuletzt mit dem Namen zusammen – Nobel ist besser als Durchbruch -, und den König sollte man auch nicht vergessen. Wer hat schon einen König, um die Schecks zu überreichen? Die Durchbrecher bei allen Milliarden nicht. Aber vielleicht fällt ihnen ein anderer Gag für die Preisverleihung ein, sonst wird aus dem Durchbruch ein Reinfall. Unabhängig davon ist schön, dass Lebenswissenschaftler und nicht nur Physiker mit Geld überschüttet werden. Übrigens- wer noch nichts von den Millionenpreisen für Physiker gehört hat, die ein russischer Internetunternehmer gestiftet hat, der bestätigt, was hier steht. Der Nobelpreis hat das bessere Marketing, und das stammt aus dem 19. Jahrhundert. Vielleicht kann man doch aus der Geschichte lernen.

Kommentare (2)

  1. #1 Dr. Webbaer
    März 9, 2013

    Tja, nicht nur der Nobel-Preis, auch der Breakthrough-Preis muss klein anfangen: mit einigen Milliarden.

    Immerhin haben die netten Preisgeber nicht die Gelegenheit genutzt sich namentlich zu persistieren.

    MFG
    Dr. W (der allein wegen den Beteiligten von einem langwierigen Bepreisungsprozess auszugehen hat, Preise sind ja nicht immer sofort willkommen)

  2. #2 Dr. Webbaer
    März 9, 2013