Das Titelwort soll so klingen wie Datenschutz, was vielleicht nicht gelingt. Aber gemeint ist das Folgende: In diesen Tagen regen sich eine Menge Leute darüber auf, dass Geheimdienste private Daten sammeln und manchmal öffentlich machen. Mir kommt vieles davon heuchlerisch vor. Denn abgesehen davon, dass all die lauten Handy-Telefonierer und enthüllungswilligen Facebook-Narren ihr ganzes Privatleben gerne öffentlich ausbreiten, finden selbst gelehrte Personen es ungeheuer wichtig, ein verborgenes Privatleben an die Öffentlichkeit zu zerren, und sie ignorieren jeden Wunsch auf Datenschutz und loben sich sogar dafür, wenn sie etwa persönliche Liebesbekundungen in Zeitungen abdrucken. So geschehen heute (7.8.13) in der FAZ, die stolz verkündet, dass es sie nicht schert, wenn ein Dichter seine Privatsphäre haben will, und die ungeniert dessen Briefe abdruckt, die er verbrannt sehen wollte. Der russische Dichter ist längst tot. Aber können wir deshalb machen, was wir wollen? Und was machen die Geheimdienste anders? Immerhin geht es dabei wenigstens um Lebende, die sich wehren können – falls sie wollen.
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