Nun sind sie wieder voll, die Magazine der Naturwissenschaften, mit der Beschreibung um- oder reprogrammierter Zellen, die dann zu pluripotenten Stammzellen werden können und den Biologen und Medizinern viele Möglichkeiten bieten. Überall wird von genetischen Programmen geredet, die dann umprogrammiert werden, und alle sind zufrieden, weil man ja versteht, dass es Programm gibt – Fernsehprogramme, Waschmaschinenprogramme, Computerprogramme, Theaterprogramme und massenhaft mehr. Warum also nicht auch ein Genprogramm, mit dem das Leben sich selber bildet? Eben weil es sich selber bilden kann, was den Maschinen, die mit Programmen laufen, verwehrt bleibt, auch wenn sie noch so gut funktionieren. Von Programmen kann man bei Computern reden, weil bei ihnen die Hardware unabhängig von der Software ist und die ganze Maschinerie da sein muss, um ein Programm zu starten. Das Maschinenprogramm kann die Maschine selbst nicht bauen. Es setzt sie voraus. Im Lebendigen betreibt die Hardware die Software, die dann die Hardware generiert. Mit dem Programm hängt man somit in einem Zirkel fest, aus dem es kein Entkommen gibt. Es ist ganz offensichtlich: Wer mit Stammzellen hantiert und meint, dabei etwas umprogrammiert zu haben, weiß nicht, was er tut oder getan hat. Deshalb sollte er es lassen.  Aber vermutlich sind die Leute in den Laboratorien so programmiert, dass sie nicht anders können. Sollten sie ihr Bemühen nicht gerade deshalb unterlassen? Ich bitte darum, das genetische Programm abzustellen. Es enthält ebenso viel Schrott wie das Programm des deutschen Fernsehens. Abstellen! Sofort abstellen!

Kommentare (5)

  1. #1 CM
    Februar 6, 2014

    Wer so einen Stuß schreibt hat offensichtlich nicht verstanden, dass Wörter nicht selten einen Bedeutungswandel erfahren. Es ist einfach unglaublich, dass hier Leute eine Analogie nutzen, die Ihnen nicht passt.

    Aber das hatten wir schon mal hier im Blog – der Untergang des Abendlandes geht dennoch munter weiter …

  2. #2 Michel
    Februar 7, 2014

    Wenn die Magazine schon voll sind mit diesem Zeug, dann sollte man sie lesen. Dann besteht die Möglichkeit, den Begriff “genetisches Programm” von Alltagsanalogien abzugrenzen.

  3. #3 schrittmacherm
    Februar 7, 2014

    Die Analogie funktioniert nur, wenn man das Programm so definiert, das etwas Informationen enthält, welche in einer darauf abgestimmten Umgebung bestimmte Funktionen ermöglichen. Ohne Computerhardware ist das mit Software nicht möglich; das Programm auf einem Datenträger ausserhalb der Betriebsumgebung ist nur eine entsprechende Ansammlung etwa von Nullen und Einsen.

    Und ohne Körper etwa ist das mit Genen nicht möglich.

    Das “Programm” ist hier nur dann Existent, wenn alle Bedingungen zusammen kommen. Vorher bestehen allseits nur undefinierte und unabgestimmte Informationen.

  4. #4 Trice
    Februar 7, 2014

    Endlich! Es wurde wirklich höchste Zeit, dass diesem Unfug, den Begriff “Programm” zu verwenden, wenn es um biologische Vorgänge geht, Widerstand entgegen gesetzt wird. Da gibt es auch keine Analogie, denn dazu müsste die Struktur des einen Sachverhalts – die der Programmpunkte (Fernsehen, Theater) oder Programmabläufe (Maschinen) – der Struktur eines anderen Sachverhalts – der Struktur biologischer Prozesse – isomorph sein. Und das ist nicht der Fall. Da eine Analogie sehen zu wollen erinnert an die Ver(w)irrrung beim Begriff “Meridian”.

  5. #5 CM
    Februar 12, 2014