Ich bin mehrfach auf die Tatsache angesprochen worden, daß ich nicht auf Anmerkungen reagiere. Ich möchte dafür um Verständnis bitten. Seit ich schreibe und öffentlich auftrete, habe ich mir zwei Prinzipien zu eigen gemacht, um durchhalten zu können und nicht unterzugehen: Ich rezensiere keine Rezensionen, und ich kommentiere keine Kommentare. Ich bleibe mit meinem Ärger…

Die Aschewolke ist komisch: Die einen sehen sie – ein Bericht dazu in wissenschaft-online vom 26.04.10 -, die anderen sehen sie nicht. Von denen, die sie nicht sehen (wollen), klagen viele über die Dominanz der Software, während andere den Finger endlich auf die tiefe Wunde legen: “Die Welt stellt fest”, so der lebenserfahrene Physiker Haim…

Auf den Satz habe ich gewartet. “Eine Wolke, die wir nicht sehen, kann so gefährlich nicht sein.” Es ist wieder die FAZ, die uns diesen Unsinn als Überschrift im Feuilleton vorsetzt, weil man dort Angst vor den Computertechnologien hat und die Simulationen der letzten Tage ablehnt. Die Redaktion lässt nun einen “Chef der Lüfte” auftreten,…

Von Max Frisch sind in diesen Tagen “Entwürfe zu einem dritten Tagebuch” erschienen. Die zumeist kurzen Text stammen aus den 1980er Jahren, und der Autor liest zum Beispiel das damals erschienene Buch von Jonathan Schell mit dem Titel “Das Schicksal der Erde”. Es geht um wissenschaftliche Prognosen zum Verschwinden der Ozonschicht, und Frisch fragt sich,…

EInmal angenommen, es gäbe ein Büro, in dem Menschen dafür bezahlt werden, wissenschaftliche Ergebnisse, die einigen nicht passen, in der Öffentlichkeit madig zu machen. Was würden die Leute unternehmen? Sie würden dafür sorgen, daß die Forscher, denen wir die Einsichten – etwa in die Gründe für den Klimawandel – verdanken, als Lügner oder Schwindler dastehen,…

“Die Grenzen des Wachstums” – dieser Titel des 1972 erschienenen und berühmt gewordenen Buchs von Dennis Meadows und anderen hat zwar ein Stichwort für das 20. Jahrhundert geliefert, aber dieses Stichwort ist als eine falsche Überrsetzung zustande gekommen. Das Originalwerk heißt “Limits to Growth”, also die Grenzen beim Wachstum. Um sie geht es bis heute,…

Im SPIEGEL dieser Woche (11/2010) steht endlich, was Wissenschaftshistoriker schon länger wissen, daß Carl Friedrich von Weizsäcker unter den Nazis ein Bombenbauer werden wollte und entsprechende Patente angemeldet hat. Nach 1945 hat er in der Bundesrepublik Friedensforschung getrieben, ohne sich an sein früher Leben zu erinnern. Er ist zu den 1940er Jahren so oft befragt…

Ich habe den 2009 erschienenen Band über NANOTECHNOLOGIE von Joachim Schummer (edition unseld 23) bislang zwar übersehen, bin jetzt aber umso begeisterter von ihm. Der Heisenberg-Fellow der Deutschen Forschungsgemeinschaft macht in dem Buch deutlich, daß Nano eher der Vorname einer Religion als einer Technologie ist. Zum einen sind viele Themen der Nanotechnologie schon in den…

Wer seine Aufmerksamkeit auch nur für einen kurzen Augenblick der Geschichte der Wissenschaft zuwendet, wird erkennen, daß große Fortschritte nicht gelingen, wenn eine Disziplin Erfolg hat, sondern wenn sich viele Disziplinen einer Frage zuwenden. Die Doppelhelix aus DNA ist nicht von einem Chemiker ersonnen worden, sondern von einem Duo, das auch über Kristallographie und Bakteriologie…

“Und dafür wird man noch bezahlt!” – so hat ein Mitglied der Wiener Philharmoniker seine Memoiren überschrieben. Er wollte sagen, daß er für sein tolles Leben in dem tollen Ensemble eigentlich hätte zahlen müssen. Der Ästhetik Emeritus Bazon Brock vertritt eine ähnliche Ansicht. Viele wissenschaftlich tätige Menschen hätten so viel Freude am Vortragen und Schreiben,…