Ich habe in den letzten Tagen mit wachsender Freude den “Krieg um das Schwarze Loch” gelesen, den Leonard Susskind beschrieben hat (Suhrkamp 2010). Der Autor hat ein Tänzchen mit Stephen Hawking riskiert, der von Susskind zwar wegen seiner mathematischen Brillanz gelobt wird, sonst aber so erscheint, wie ich ihn mir vorstelle – selbstgefällig, überheblich, marketingorientiert und verantwortungslos. Hawking behauptet mal so einfach, daß Informationen in Schwarzen Löchern verschwinden können, er widerspricht also den Grundsätzen der Physik und feixt grinsend durch die Gegend. Susskind nimmt die Herausforderung an. Er beginnt einen Krieg um das Schwarze Loch und gewinnt zuletzt, weil er sich an einen alten philosophischen Gedanken erinnert, de zur Quantenphysik gehört und auf Niels Bohr zurückgeht. Es ist der Gedanke der Komplementarität, der dem Licht erlaubt, Welle und Teilchen zu sein. Bohrs Konzept verlangt, daß Wahrheit nur in zwei sich widersprechenden Formen verfügbar ist, und sie kommen beim Schwarzen Loch dadurch zustande, daß es zwei Beschreibungen dieser Erscheinung gibt – eine von außen, eine von innen. Dazwischen liegt der Horizont. Für Hawking ist an dieser Stelle Schluß. Susskind geht weiter und gewinnt. Er fomuliert sogar ein Prinzip der Kosmischen Komplementarität (S. 507). Wunderbar. So passen die Dinge zusammen.

Kommentare (5)

  1. #1 Ireneusz Cwirko
    Dezember 5, 2010

    Die ganze Geschichte mit der Schwarzen Löcher, Ereignisshorizonten, verschränkten Photonen, EPR-Phänomen oder das Rätsel des Doppelspaltversuchen, um die einige wichtigere zu nennen, ist ein Irrtum der aber zeigt, auf welch mystischer Weise die Physiker die Natur interpretieren.
    Ich versuche euch seit geraumer Zeit die RICHTIGE Sicht der Natur beizubringen, es zeigt sich aber, dass die Physiker schon in ihre religiösen Wahnsinn sich so gesteigert haben, dass sie nicht mehr auf rationelle Argumente reagieren können.

    ich habe meine Hoffnung noch nicht ganz verloren (mindestens bei einigen) und ein Papier verfasst in dem ich ein Konzept vorgestellt habe, die Natur einheitlich zu interpretieren. Zuerst also die Erklärung für EPR und Doppelspaltversuch

    https://www.cwirko.de/Das%20einheitliche%20Konzept%20der%20Physik.pdf

  2. #2 Foxd
    Dezember 6, 2010

    Ich hab ja nichts gegen alternative Vorschläge zu Behandlung der von Ihnen gestellten Probleme, aber irgendwie werd ich aus ihrem “Paper” nicht schlau…

    Angefangen damit, dass die Unschärferelation sich auf Ort und Impuls bezieht (nicht Geschwindigkeit, Impuls und Geschwindigkeit sind nicht gleich…),

    weiter damit dass sie polarisiertes Licht durch “Streuung oder Reflexion einer Welle an einem festen Winkel” erzeugen wollen (WTF?? Streuung und Reflexion können zu polarisiertem Licht führen, aber was hat das mit einem “festen Winkel” zu tun?),

    bis hin zu ihren Formeln, mit der sie die Wahrscheinlichkeiten berechnen wollen…
    Ich habe jetzt weder die Zeit noch die Lust ihre Rechnung exakt zu prüfen, nur eines:
    Bei einem um 30° zur Polarisationsrichtung verdrehten Polarisator gelangen 75% der Intensität (!!, nicht Energie!) hindurch. bei einem zweiten, der weitere 30° verdreht sind nur noch 56,25% (=75%^2)…

    Weiter hab ich aus selbstschutz nicht gelesen, vielleicht hat ja jemand anderes Lust was darauf zu antworten…

  3. #3 rix
    Dezember 7, 2010

    Soweit Ich das beurteilen kann, sind Sie Foxd mit Herrn Cwirko so ziemlich einig ohne sich einig zu sein, und was den Selbstschutz betrifft, es kann eigentlich nichts passieren, außer vielleicht dass Sie Ihren Nick verbrennen. Mehr Mut, Foxd, riskieren Sie doch ein Tänzchen mit Herrn Cwirko, Herr Cwirko beißt nicht.

  4. #4 Ireneusz Cwirko
    Dezember 8, 2010

    Wie ich schon gesagt habe – eine Glaubensgemeinschaft der Luftgitarespieler/inen

  5. #5 rolak
    Dezember 8, 2010

    ..mal ganz am Rande erwähnt die zielsicher an der Realität vorbeigehende Behauptung (ein Beispiel für das EPF-Paradoxon)

    Hawking behauptet mal so einfach, daß Informationen in Schwarzen Löchern verschwinden können

    denn es ist doch mit Sicherheit jener Hawking gemeint,

    der jedoch auf der 17. „International Conference on General Relativity and Gravitation“ (18.–23. Juli 2004 in Dublin) seine frühere Meinung änderte und erklärte, dass Schwarze Löcher doch „Haare“ haben könnten. (src)

    Um es noch einmal zu verdeutlichen: Vor über sechs Jahren!