Das Interview zum Blog:
ScienceBlogs: Sie waren sicher oft in den USA. Wovon erhoffen Sie sich neue, tiefgründigere Einblicke?
Miriam Meckel: Eines der spannendsten Themen ist natürlich der US-Wahlkampf, den ich jetzt aus einem anderen Blickwinkel beobachten kann. Ich habe schon einige Eindrücke zu den brennenden Fragen bekommen, mit denen ich mich beschäftigen muss: Rassen- und Geschlechterfragen, Obdachlosigkeit. Und natürlich werde ich viele Kolleginnen und Kollegen aus der Wissenschaft und aus den Medien treffen.
ScienceBlogs: Inwieweit vermitteln Medien Lebenswelten eines anderen Landes?
Miriam Meckel: Oft sind Medienbilder verzerrt, weil die Themenauswahl immer nach bestimmten Nachrichtenfaktoren erfolgt – Sensation, Negativismus, Konflikt usw. Insofern gilt: Selbst das von Medien transportierte Bild eines anderen Landes verändert sich, wenn man die Medien im Land selbst beobachtet. Ein Beispiel: Die Diskussion über die Rede Barack Obamas zur Rassenfrage wird hier in den USA ganz anders medial aufgenommen als in Deutschland. Das ist sehr spannend und gibt einen Einblick, wie stark dieses Land noch immer von der Rassenfrage geprägt ist.
ScienceBlogs: Gewinnen wir eventuell tiefere Einblicke, wenn wir nun virtuell mit Ihnen reisen und Sie uns an Ihren persönlichen Eindrücken Anteil haben lassen?
Miriam Meckel: Na klar. Über etwas zu schreiben, heißt immer, sich selbst über die eigenen Wahrnehmungen klar zu werden, sich zu hinterfragen und zu vergewissern, was man eigentlich wie beobachtet. Deshalb schreibe ich gerne mein Blog über meine Eindrücke während meiner Reise durch die USA. Es wird sprachlich nicht perfekt sein und es ist ein subjektives Reisetagebuch. Aber es zeigt eine Art, wie man die USA erfahren kann. Meine Art in diesem Fall.
ScienceBlogs: Was steht auf Ihrem Reiseplan?
Miriam Meckel: Ich werde für meine Wissenschaftskontakte nach Boston (Harvard), San Francisco (Stanford) und Los Angeles (UCLA) reisen. Aber ich werde auch Regionen der USA durchreisen, die ich noch gar nicht kenne, um einen anderen Eindruck dieses riesigen Landes zu bekommen. In New Orleans will ich mich beispielsweise über die Kommunikationsprobleme in und nach einer Naturkatastrophe (Katrina) informieren. Und dann werde ich mit dem Auto durch Texas fahren, einfach drauflos. Das ist der Teil, auf den ich mich am Meisten freue.
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