Jörg Friedrich

Gerade war ich dabei einen kleinen Artikel über Lena Meyer-Landrut zu schreiben. Der wird Fragment bleiben, der Spaß ist mir vergangen. Horst Köhler ist zurückgetreten. Köhler hat etwas gesagt, was keiner aussprechen soll. Er hat ein Tabu verletzt, sowas tun Politiker nicht. Es scheint sich in der politischen Klasse die Devise breitzumachen, dass man nicht…

Gestern war ein Gedächtnistrainer in der Stadt. Gregor Staub erklärte vor rund 800 Leuten im H1 der Uni Münster, wie man sich zwanzig-stellige Telefonnummern merken kann indem man sich würfelnde Zwerge auf Bäumen vorstellt. Jeder der Teilnehmer kann jetzt die letzten 10 amerikanischen Präsidenten aufsagen, wenn er in Gedanken noch mal durch den H1 geht.…

Für die Wissenschaft als ganzes, wenigstens jedoch für die Disziplinen, die als empirische Wissenschaften bezeichnet werden, wird oft gesagt, das Wissen, welches sie verwalten und vermehren, stütze sich auf Empirie, auf experimentelle Erfahrung und auf systematische Erfassung der Realität. Und in der Tat spielt das Experiment bei der Begründung wissenschaftlicher Theoriesysteme offenbar eine große Rolle.…

Das Pentagon verteilt seine Mittel für die Forschung und Entwicklung neu. Wie in der nature vom 15.04.2010 (Band 646, Seite 970) zu lesen war, wird die Finanzierung der angewandten Forschung, die der Entwicklung neuer Waffensysteme dient, zurückgefahren, statt dessen werden die „weichen Wissneschaften” Biologie, Computerwissenschaften und Sozialwissenschaften stärker bedacht. In der Biologie geht es vor…

Es gibt hier und da die Vorstellung von einem Idealbild der Wissenschaft. Wird eine Disziplin anhand der Rationalität ihres Vorgehens, der Strenge ihrer Methode, der Logik ihres Denkens als Wissenschaft beurteilt, dann kommt man schnell zu der Ansicht, dass die Physik der idealen Wissenschaft wohl am nächsten kommt, ganz dicht gefolgt von den übrigen Naturwissenschaften…

Es gibt einen Widerspruch in meinen bisherigen Aussagen zur Frage “Was macht Wissenschaft aus”. Einerseits habe ich verschiedene soziale Attribute (Lehrbarkeit in Universitäten, regelbasierte Diskussion in Fachzeitschriften und auf Konferenzen, Wege zur Definition gesicherten, anerkannten Wissens) genannt und versucht, das Abgrenzungskriterium der Voraussetzungslosigkeit genauer zu bestimmen. Andrerseits habe ich immer wieder behauptet, Philosophie sei keine…

Es scheint in letzter Zeit eine Neigung dazu zu geben, den großen Abenteuerhelden – seien sie Mythos, Legende oder Fantasy-Gestalten – eine Herkunft anzudichten. Nachdem wir wissen, wie Darth Vader in seine schwarze Maske kam, nachdem wir nun auch wissen, wie Kirk und Spock ihre Kindertage verbrachten (sollte man sagen “verbracht gehabt haben werden”?) –…

Es gibt ein Lied von Gerhard Schöne, das kommt mir beim Bloggen immer wieder mal in den Sinn, insbesondere, wenn ich den Umgang der Kommentatoren untereinander beobachte.

Wenn man zu Madonna ins Konzert will, will muss man nicht anstehen, auch nicht bei Phil Collins oder Herbert Grönemeyer, aber wer am Dienstag in Köln zum Alles-Rot-Konzert von Silly wollte, fand sich eine Stunde vor Beginn am Ende einer Schlange wieder, die ein paar hundert Meter lang war – und alle, die da standen,…

Im Verlaufe meines ersten Jahres bei ScienceBlogs habe ich immer wieder in Diskussionen, bei denen Kritik am wissenschaftlichen Betrieb oder an wissenschaftlichen Verfahren geübt wurde, das Argument gehört, dass man als Kritiker der Wissenschaften auch die vielen Errungenschaften technischer Entwicklungen ablehnen müsste und deshalb etwa Computer, Autos usw. nicht benutzen dürfte. Dieses Argument scheint zu…