Wenn die alten Kartographen das Ende der bekannten Welt erreichten, pflegten sie zu schreiben: “Jenseits dieser Grenzen werden Drachen wohnen”.

Gekrümmter Raum, gedehnte Zeit, Einzeller, die zu Vögeln werden, Lebewesen aus Sternenstaub, Kontinente, die sich verschieben – die Wissenschaft zeigt uns, was jenseits der Grenzen unsere Vorstellungskraft ist, dort, wo Drachen wohnen.

In meinem Blog geht es um alles, was mich an der Wissenschaft fasziniert – Physik und Materialwissenschaft (meine Arbeitsgebiete), Biologie und Evolution und das wissenschaftliche Denken selbst.

Wer mich kontaktieren will, kann das gern über die Kommentarfunktionen der Artikel tun oder mir eine mail schreiben:

martin (at) hier-wohnen-drachen.de

Kleiner Nachtrag für alle Spitzfindigen: Der Einleitungssatz oben ist ein (Gedächtnis-)Zitat aus dem Film “Jenseits von Afrika” – historisch überliefert ist nur ein einziger entsprechender Fall, bei dem es nicht unwahrscheinlich ist, dass er sich auf die Komodo-Inseln bezieht, wo die berühmten Warane hausen.

Kommentare (18)

  1. #1 patrick kiefer
    Herbitzheim, Frankreich
    8. Oktober 2013

    Von den paar Autoren von denen ich etwas gelesen habe sind Sie für mich bis jetzt der einzige der verständliche Erklärungen schreibt über unverständliche Themen. Ich bin nur ein bescheidener neugieriger Amateur und Sie sind mein Retter, Juhui schön dass es Sie gibt.
    Ich habe ein wenig über nichtlokalität gelesen und es würde mich interressieren was Sie darüber denken? Vielleicht haben Sie ja schon etwas darüber geschrieben und ich habes nur nicht gesehen!
    Danke für Ihre Antwort

  2. #2 Enno Goldmann
    18. Oktober 2013

    Das originale Zitiat auf den alten Weltkarten ist “Hic sunt dracones” (also in Lateinisch, der damaligen Sprache der Gebildeten), – zu Deutsch “Hier sind Drachen.”
    Weitere Infos dazu auf wikipedia zum Stichwort.

    Viele Grüße
    Enno Goldmann

  3. #3 MartinB
    18. Oktober 2013

    @Enno
    Ja, dazu hatten wir hier bei der Blogeröffnung schon eine kleine Diskussion (leider hat ein Blogumzug letztes Jahr die Reihenfolge der Kommentare gründlich durcheinandergekegelt…)
    https://scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen/2010/08/12/willkommen/

    @patrick
    Am besten mal rechts bei Artikelserien klicken, in den Quantenmechanikartikeln steht dazu einiges. Oder einfach nichtlokalität oben in die Suchmaske eintippen.

  4. #4 patrick kiefer
    herbitzheim frankreich
    18. Oktober 2013

    Danke bestens für den Hinweis. In der Tat gibt es einiges darüber zu lesen.

  5. #5 Tracie
    Schweiz
    1. November 2014

    Klingt auf alle Faelle wirklich aufregend – das mit den Drachen. 🙂 Vor allem, weil der Mensch wohl inzwischen verstanden hat, dass es für seine begrenzten Möglichkeiten immer eine (unerforschte) Grenze geben wird, hinter der….tja…hinter der…..vielleicht sogar Drachen wohnen…

  6. #6 AmbiValent
    29. November 2015

    Ich konnte unter “Astronomie” und unter “Philosophie” keinen geeigneten Artikel finden, um meine Anfrage unterzubringen, deswegen stelle ich sie hier.

    Wenn ein relativer Laie wie ich eine relativ offensichtliche Idee hat, dann sollte es eigentlich Wissenschaftler geben, die diese Idee ebenfalls hatten. Wäre diie Idee also offensichtlich richtig, hätte sie sich längst durchgesetzt.

    Die Idee könnte auch offensichtlich falsch sein. (Das wäre der einfachste Fall)

    Oder man weiß noch nicht genug, um über die Idee entscheiden zu können.

    Oder die Idee hat sowohl Anhänger als auch Gegner, und man konnte sich nicht auf eine allgemein akzeptierte Antwort einigen.

    (mehr später, ich suche noch nach einer guten Darstellung)

  7. #7 MartinB
    29. November 2015

    @AmbiValent
    Meist ist der einfachste Fall der richtige.
    Das Thema habe ich z.B. hier angesprochen
    https://scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen/2011/08/13/buchersommer-r-feynman-the-character-of-physical-law-wie-man-neue-gesetze-findet/
    oder auch hier
    https://scienceblogs.de/hier-wohnen-drachen/2015/07/28/physik-anders-als-sie-aussieht/

    Generell gilt:
    Wenn du eine Idee für ein neues physikalisches Gesetz o.ä. hast, ist das absolut wichtigste, dafür offen zu sein, dass deine Idee falsch sein könnte. (Diese Regel gilt für alle, nicht nur für Laien. Bei Profis ist es nur meist so, dass die selbst die Idee schon als fehlerhaft erkennen, bevor sie sie jemandem erzählen.) MaW: Falls du vorhast, im Kommentar eines Blogs deine neue Idee zu präsentieren, dann bitte in der Form “Hey Leute, ich hatte da ne Idee, nämlich XXX, ist da was dran oder ist das Blödsinn?”
    Leider haben wir hier ständig Leute, die so argumentieren “Hey Leute, ich hab zwar nicht so viel Ahnung von Physik, aber ich habe diese idee hier und ich weiß, dass sie richtig ist und wer was anderes sagt ist dogmatisch, verblendet usw.” Das führt normalerweise zu nichts, denn mit solchen Leuten kann man nicht argumentieren.

  8. #8 AmbiValent
    29. November 2015

    (Fortsetzung)
    Es geht mir nicht um ein physikalisches Gesetz – da weiß ich, dass ich nicht mithalten kann.

    Es geht um die Planetendefinition der IAU von 2006. Und zwar geht es mir nicht über die Grenze zwischen Planeten und Zwergplaneten, denn da herrscht großer Konsens. Von der Minderheit, die dagegen war, war wiederum die Mehrheit für sehr ähnliches Modell, in dem die Planeten des IAU-Beschlusses “klassische Planeten” genannt wurden und der Begriff Planet sowohl klassische Planeten als auch Zwergplaneten einschloss. Es gibt auch schon einige Formeln, mit denen man unterscheiden kann, ob ein neuentdecktes Objekt ein Planet oder ein Zwergplanet ist.

    Bei der anderen Grenze des IAU-Beschlusses fehlt eine solche klare Grenzziehung leider. Man hat zwar festgelegt, dass ein Zwergplanet eine Masse haben muss, die sein hydrostatisches Gleichgewicht erzwingt, aber dieses hydrostatische Gleichgewicht lässt sich nur sehr schwer überprüfen – es wären eigentlich schon die genauen Beobachtungen einer Sonde nötig, erdbasierte oder erdnahe Teleskope können nicht mithalten.

    (sehe grad, es gab eine Antwort, darum unterbreche ich hier)

  9. #9 Krypto
    29. November 2015

    @AmbiValent:
    Florian Freistätter hat hier auch einen Blog und Du kannst die SuFu bei ihm nutzen, weil er schon viel über Planeten und Asteroiden aka Zwergplaneten geschrieben hat.

  10. #10 AmbiValent
    29. November 2015

    (Fortsetzung)
    Es gibt inzwischen etliche Körper, die Kandidaten für den Zwergplanetenstatus sind, aber die IAU hat weder diese anerkannt, noch diese endgültig abgelehnt, noch Regeln festgelegt, nach denen man feststellen kann, ob ein Körper ein Zwergplanet ist oder nicht.

    Die Zwergplanetendefinition lautet im Original:
    “(2) A “dwarf planet” is a celestial body that
    ( a ) is in orbit around the Sun,
    ( b ) has sufficient mass for its self-gravity to overcome rigid body forces so that it assumes a hydrostatic equilibrium (nearly round) shape [2],
    ( c ) has not cleared the neighbourhood around its orbit, and
    ( d ) is not a satellite.”

    Punkt b kann man verschieden auslegen, weil man nicht weiß, welche Kräfte zu überwinden sind, denn das hängt von der unbekannten inneren Zusammensetzung des Objekts ab. Es könnte bedeuten, dass das Equilibrium in diesem Objekt erreicht wurde. Aber warum würde dann die Masse erwähnt? Und man bräuchte wiederum eine Sonde für jeden Körper, dessen Zwergplanetenstatus man nachweisen will.

    Oder aber, dass die Masse ausreicht, um bei jeder vernünftigerweise anzunehmenden inneren Zusammensetzung das Equilibrium zu erzwingen. Das würde bedeuten, ein Zwergplanet müsste eine bestimmte Mindestmasse haben – und umgekehrt, wenn man ein Objekt hat, bei dem man die Masse genau genug bestimmen kann, um zu garantieren, dass sie über dieser Mindestmasse liegt, dann ist das Objekt ein Zwergplanet.

    Ich bin für letztere Interpretation. Ich gebe auch zu, dass ich nicht weiß, welchen Wert diese Mindestmasse haben sollte, und bin für die Festlegung dieser Grenze auf die Arbeit der echten Astronomen angewiesen.

    (Unterbrechung)

  11. #11 AmbiValent
    29. November 2015

    @MartinB

    Ein Zwischenfazit und eine Frage:
    Die IAU könnte beschließen, dass die erste Interpretation gilt und dass ein Objekt, bei dem das Equilibrium erwiesen ist, zum Zwergplaneten erklärt werden kann. Oder aber, dass die zweite Interpretation gilt und dass ein Objekt, bei dem man eine bestimmte Mindestmasse nachgewiesen hat, zum Zwergplaneten erklärt werden kann. Oder aber als dritte Option gar nichts beschließen.

    Ich bin für die zweite Option. Und wenn sich die IAU für die dritte Option entscheidet, wüsste ich gerne den Grund dafür. (Fehlt uns das notwendige Wissen noch, das wir bräuchten, um eine Entscheidung zu treffen? Wenn ja, in welcher Zeitspanne ist zu erwarten, dass wie dies herausfinden?)

    Frage an Martin und andere Leser: wie seht ihr das?

  12. #12 Krypto
    29. November 2015

    @AmbiValent:
    Gegenfrage:
    Hast Du bei Florian gestöbert?
    Ich teile nämlich seine Meinung, dass die Kategorie “Zwergplanet” komplett überflüssig ist und “Asteroid” völlig ausreicht.

  13. #13 MartinB
    29. November 2015

    @AmbiValent
    Die Frage, ob man da ne neue Kategorie einzieht oder nicht, finde ich ungefähr so spannend wie Briefmarkensammeln. Dazu habe ich keine Meinung und es ist mir herzlich egal, hauptsache, man weiß wovon man redet.
    Und Krypto hat recht – die richtige Adresse dafür ist Florians blog, der ist Astronom und kennt sich aus.

  14. #14 AmbiValent
    29. November 2015

    @Krypto
    Bei den ScienceBlogs bin ich am ehesten bei Florian. In diesem Fall bin ich aber völlig anderer Meinung als er.

    Gibt man die Kategorie ganz auf, gehen die gemeinsamen Eigenschaften der Zwergplaneten verloren, da es eben jede Menge Asteroiden gibt, die nicht rund sind, nicht aus einem Stück (sondern rubble piles) und nicht auf einzelne oder verschmolzene Protoplaneten zurückgehen (sondern nur auf deren Trümmer).

    Man könnte da ebensogut “Hund”, “Katze” und “Maus” abschaffen, weil “Tier” ja völlig ausreicht. Oder man könnte auch die Erde unter die Asteroiden einordnen – das würde ja nichts daran ändern, dass auf ihr lebensfreundliche Bedingungen herrschen.

    Ich halte aber den Namen “Zwergplanet” für ungünstig, weil ich denke, dass früher oder später irgendwo weit draußen im Sonnensystem ein Himmelskörper entdeckt werden wird, der mehr Masse hat als Merkur, aber seinen Orbit nicht bereinigt hat.

    Mir persönlich wäre eine “rein geologische” Kategorie “Objekt planetarer Masse” lieber, die nur auf die nötige Masse abprüft und nicht, wo sich das Objekt befindet – und statt des sperrigen Namens hätte ich lieber “Planetoid”.

    Dann könnte man mit einer Mischung aus geologischen und dynamischen (wie Planet oder Mond) Begriffen zB sagen: Der Planetoid Ganymed ist ein Mond des Jupiter. Der Planetoid Erde ist ein Planet der Sonne. Der Planetoid Pluto umkreist die Sonne. Der Planetoid XYZ treibt durch den interstellaren Raum.

    (Jetzt habe ich schon wieder mehr geschrieben, als ich wollte…)

  15. #15 AmbiValent
    29. November 2015

    @MartinB

    OK, wenn du es so siehst, kann ich nichts machen. Für Astronomen mag es “Briefmarkensammeln” sein, denn sie erforschen ja die interessanten Objekte selbst. Und man kann wohl auch das Interesse an Astronomie weitergeben ohne solche Kategorien (oder auch mit ihnen daran scheitern). Ich fände es allerdings leichter, Hilfsmittel zu haben, die Gemeinsamkeiten und Zusammenhänge leichter sichtbar machen, anstatt auf einen Wust von Einzeldaten zu treffen, die vielleicht interessant sind, aber (man stelle sich einen frustrierten Schüler vor) nach der Arbeit nie wieder drankommen – und alle vergessen werden.

  16. #16 MartinB
    29. November 2015

    @AmbiValent
    Es geht ja nicht darum, dass ich solche Begriffe ablehne – aber sie sind menschengemacht, die Übergänge sind fließend, mit anderen Worten: Man einigt sich einmal, was sinnvolle Begriffe sind und dann ist gut. (Es sei denn, neue Erkenntnisse zeigen, dass die Begriffe die Sache verkomplizieren, dann sollte man sich neue ausdenken).
    Ich würde dich ansonsten bitten, die Diskussion ggf. drüben bei florian weiterzuführen, weil sie hier nicht hingehört.

  17. #17 AmbiValent
    29. November 2015

    OK, dann beende ich die Diskussion hier. Interessante Artikel von dir lese ich natürlich weiter.

  18. #18 Otto P.
    Holzoester
    11. April 2018

    Hallo!
    Ich habe gehört, wenn man Fotos untersucht, wo glückliche Begebenheiten abgebildet wurden ,könnte man tatsächlich ein im CERN erzeugbares “Gluecks-Teilchen” finden – “Entropie-pur”.
    Nun gilt es Teilchen aus “Mythologisch Bibelbildern” heraus zu “entroperen” und im CERN synthetisch zu erzeugen, und hoffen, das auch ein “mythologisches ” Wesen generiert wird!
    Gruß Otto/ Entdecker der synthetisch Gravitation durch Kurzschluss Taktung und brechen der Einsteingrenzen durch die Unendlichkeit, welche im Kurzschluss isiehe Formel Ohmsches jGesetz (unendlicher Paul auf Teilchen) erreicht wird!

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