Angeregt von der Diskussion, in welchem Material sich Getränke besser kühlen lassen, stellte Kommentator Uwe die folgende Frage:

Wenn ich Tee aufgebrüht habe und diesen in eine kreisende Bewegung versetze, dann finden sich nach Beendigung der Bewegung die Teeblätter unten und in der Mitte der Kanne. Warum lagern sich wegen der Zentrifugalkraft die Blätter, die schwerere als Wasser, sind nicht aussen ab?

Kommentare (23)

  1. #1 rolak
    13. Juli 2018

    Sorry, aber da geht nur ein Minchin-Zitat:

    Does the idea that one afternoon on Wiki-fucking-pedia might enlighten you frighten you?

  2. #2 Christian Berger
    13. Juli 2018

    Vermutlich liegt es daran, dass die Teeblätter den Fluss des Wassers beeinflussen und somit das Wasser sie weg drückt. Ähnlich wie beim Flugzeug.

    Da in der Mitte des Behälters die Geschwindigkeit des Wassers minimal ist (ganz in der Mitte sogar 0) tritt dort der Effekt nicht auf, was dazu führt, dass die Blätter so bald die dort hin gelangen, auch dort bleiben.

    Das ist aber nur eine Vermutung.

  3. #3 Herr Senf
    13. Juli 2018

    https://de.wikipedia.org/wiki/Teetasseneffekt
    War das eine Scherzfrage? der Bart ist mit muß 18 Jahre alt 🙂
    Grüße Dip

  4. #4 duchemin
    13. Juli 2018

    In der Mitte der Tasse ist der niedrigste Wasserstand.

  5. #5 Jürgen Schönstein
    13. Juli 2018

    @alle: Sicher kann man Antworten ergoogeln oder auf Wikipedia nachschlagen. Aber wir sind uns doch alle einig, dass weder Google noch Wikipedia die einzig legitimen Informationsquellen sind, oder? Und wenn wir Fragen ermutigen wollen (das ist ja jedenfalls der Zweck dieser Rubrik), dann ist es nicht hilfreich, Fragende als ignorant abzuhalftern, nur weil die vielleicht NICHT goggeln oder Wikipedia vertrauen wollen. Wem die Frage an sich zu trivial erscheint, der/die braucht ja nicht zu antworten.

  6. #6 rolak
    13. Juli 2018

    weder Google noch Wikipedia die einzig legitimen

    Hat wer behauptet?

    Fragende als ignorant abzuhalftern, nur weil die vielleicht NICHT goggeln oder Wikipedia vertrauen wollen

    Hat wer gemacht?

    Immerhin reden wir hier davon, den Text einer Frage irgendwo hinein zu tippen, abzuschicken und auf Antwort zu hoffen – da unterscheiden sich Suchmaschinen (Antworten, die Menschen mal gegeben haben) und blogs/Foren/chats (Antworten, die Menschen auf Zuruf geben) benutzerschnittstellig derart marginal, daß eine Unterscheidung haarespaltend ist. Und wenn die Kernworte der Frage fast umweglos zu einer ausführlichen Beschreibung leiten, sollte eine trotzdem ‘live’ gestellte Frage schon etwas in der Art wie “<das> versteh ich nicht” oder “<das> kanns ja wohl nicht sein” enthalten.
    Immerhin: die aufgrunddessen flotter formulierten Gegenfragen enthalten die Antwort.

    • #7 Jürgen Schönstein
      13. Juli 2018

      Wollte nur vorsichtshalber andeuten, dass auch scheinbar “dumme” Fragen erst mal Fragen sind. Und Fragen sollten hier willkommen sein.

  7. #8 anderer Michael
    14. Juli 2018

    Beim Hausbrau von Bier wird dieser Effekt genutzt. Man kocht das Wasser mit dem Malz. Dann entfernt man den Malz( wird dann Treber genannt). In dem Sud befinden sich größere und kleine feste Teile. Die Flüssigkeit wird durch einen Filter gelassen. Der Filter verstopft sehr schnell. Also rührt man im Topf und lässt dann vorsichtig ab. Zum Schluss sieht man am Boden kegelförmig die festen Bestandteile. Vorteil: weniger Filterbedarf und es geht schneller.
    Der Fachausdruck fällt mir gerade nicht ein.

  8. #9 uwe hauptschueler
    14. Juli 2018

    Moin,
    die Frage war ernst gemeint. Vom Teetasseneffekt habe ich hier zum erstenmal gelesen. Meinen Tee brühe ich gewöhnlich in einer Kanne auf. Unter Teekanneneffekt, den ich nachträglich gegoogelt habe, wird in Wikipedia ein anderes Phänomen abgehandelt, Glück gehabt.
    Wem ich mit meiner Frage auf die Krawatte getreten bin, den bitte ich um Entschuldigung. Bei denen, die sich um eine Antwort bemüht haben, möchte ich mich bedanken.

  9. #10 Beobachter
    14. Juli 2018

    ” .. Und Fragen sollten hier willkommen sein.”

    Sollten sie.
    Und es sollten sich nicht ein paar “Stammkommentatoren” anmaßen, darüber entscheiden zu dürfen/können/wollen, ob eine Frage scheinbar “dumm” oder “gescheit” ist.

    “Fragende als ignorant abzuhalftern” ist eine besonders effektive Art, Interessierte zu vergraulen und ihnen das Fragen-Stellen zu vermiesen.

    Würde man heutzutage bei Fragen wie:
    “Wo kommen die Löcher im Käse her?”
    antworten, “flott formuliert”:
    “Bist du zu blöd zu googeln oder bei Wikipedia nachzusehen, oder was ?!”

    Ist das Kommunikation oder gar “Wissenschaftskommunikation” ?!

  10. #11 Laie
    14. Juli 2018

    @uwe hauptschueler
    Die Frage gefällt mir sehr, sie ist technisch interessant und ich selbst hätte die Antwort nicht gewusst.

    @rolak
    Sie halten sich wohl für was Besseres, oder fällt es ihnen sehr schwer ihren Kleingeist für sich zu behalten?

  11. #12 anderer Michael
    14. Juli 2018

    Uwe
    Deine Frage war gar nicht dumm, im Gegenteil. Ich habe dieses Phänomen, welches beim Hobbybierbrauen praktische Bedeutung hat, vor ein paar Monaten zum erstenmal gesehen. Erklären konnte es mir keiner.
    Es nennt sich dort wenig prosaisch ” Whirlpool “, der Rückstand Trubkegel.
    https://hobbybrauer.de/forum/wiki/doku.php/whirlpool

    P.S. ich braue nicht selber, ich schaue gelegentlich zu.

  12. #13 anche laval
    14. Juli 2018

    Beobachter
    es gibt die schweigende Mehrheit, die sich zu ihrer “Dummheit” bekennt.
    Wer das Verhalten der Teeblätter mit der Sekundärströmung begründet, der hat noch nie Blätter mit einem Besen versucht aufzukehren. Sogar bei sehr harten Besenborsten schmiegt sich das Blatt an den Boden und verhindert so das Aufkehren. Wieso?
    Meine Erklärung : Es sind zwei Kraftkomponenten vorhanden. Eine tangential nach außen, die man beim Aufkehren von Dreck benötigt, und eine zweite, noch viel stärkere, die das Teeblatt gegen den Tassenboden drückt. Deswegen ist auch der Tassenboden konvex gewölbt. Erst mal am Boden angekommen werden sie vom Teetassentornado in die Mitte gezogen und würden jetzt nach oben fliegen, wenn sie nicht diese senkrechte Krafkomponente auf den Boden drücke.

  13. #14 rolak
    15. Juli 2018

    nur vorsichtshalber andeuten

    Kein Problem, Jürgen, schon deswegen nicht, weil vorher kein Mensch etwas Gegenteiliges behauptet hat. Wie Du mittlerweile sehen kannst, wäre es eventuell sinnvoll gewesen, vorsichtshalber anzudeuten, daß groteske Fehlinterpretationen unangemessen seien.

    Weder ist einem ‘ernst gemeint?’ zu entnehmen, daß das derart hinterfragte blöd bzw dumm ist, noch ist es angemessen, aus dem Nichts heraus Kleingeist oder Überheblichkeit zu unterstellen.
    Ist übrigens ein höchst interessanter Effekt: nebenan wurde das dem ‘warum nicht ein wenig gesucht?’ äquivalente ‘warum nicht ein wenig experimentiert?’ in keiner Weise kommentiert, aus dem konstatierten Fehlschluß keine Aggression konstruiert. Was offenbart dieser Unterschied wohl bzgl der hiesigen StrohmannReiter?

  14. #15 tohuwabohu
    Berlin
    15. Juli 2018

    Zunächst dachte ich an das Phänomen, dass beim Rütteln einer Mischung verschieden großer Steine, Kiesel, Sand die größeren nach oben wandern weil die kleineren durch die größeren Zwischenräume zwischen ihnen nach unten fallen. Dies schien mir dann aber doch nicht zur Lösung zu führen.

    Die Fliehkraft ist ja eine Scheinkraft, sie entsteht durch die Trägheit der Masse, die bei einer Rotation sich gegen den Verbleib auf der Kreisbahn richtet (eigentlich würde die Masse ja ihre Bewegungsrichtung – tangential – beibehalten). Ein Teeblatt ist ein “fester” Körper, seine Teile haben daher unterschiedliche Abstände zum Mittelpunkt der Kreisbewegung, d.h. die Ränder bewegen sich auf einer weiter vom Mittelpunkt entfernten Kreisbahn, als die Mitte. Daher werden die Teeblätert durch das etwas langsamere, weil weiter innen kreisende Wasser, abgebremst.
    Meine Vermutung ist daher, dass dies zu einer kleinen Kraft in Richtung auf den Mittelpunkt des Kreises führt. Sobald die Teeblätter während des Absinkens den Tassenboden berühren, werden sie weiter abgebremst und streben so noch stärker zum Mittelpunkt (langsamer werden führt zu engeren Kreisbahnen) bis die Reibung zwischen Blatt und Tassenboden zum Stillstand führt. Befinden sich auf dem Tassenboden bereits Teeblätter die dem Blatt den Weg zum Mittelpunkt versperren, muss dass Blatt zusätzlich aufsteigen, um näher zum Mittelpunkt zu gelangen, was es, neben der zusätzlichen Reibung an den anderen Teeblättern weiter abbremst. Da dieser Effekt für größere Blätter stärker, als für kleinere ist, findet gleichzeitig eine “Sortierung” der Blätter nach deren Größe statt: Große Blätter im Inneren des Haufens, die kleinsten auf der Oberfläche.

    Ich bitte um Korrektur, wenn diese Erklärung fehlerhaft ist.

  15. #16 tohuwabohu
    Berlin
    15. Juli 2018

    Zu #13, anche laval

    Ich vermute, dass das Beharrungsvermögen der Blätter am Boden, wenn man versucht sie wegzufegen, eher etwas mit dem Luftdruck zu tun hat. Ein Blatt am Boden wird vom Luftdruck gegen ihn gepresst (umso besser, je weniger es “gewellt” ist). Es lässt sich erst dann bewegen, wenn genug Luft unter das Blatt geströmt ist, um die Haftreibung zu verringern.

  16. #17 jml
    16. Juli 2018

    Sehr interessante Frage.
    Hier ist eine schöne Erklärung zu finden:
    https://owl.hermann-foettinger.de/index.php?exp=sekundaer

  17. #18 Laie
    16. Juli 2018

    @rolak, #14
    Nebenan, auf die vorhergehene Frage, ob nun ein Metallbecher besser oder schlechter ‘kühlt’ eine recht gute Antwort gegeben, die völlig frei von Respektlosigkeit ist.

    In der Kommunikation darf der Respekt nicht fehlen.

  18. #19 Ihre Frage
    23. Juli 2018

    […] Teeblätter-Frage hat einen Leser inspiriert, eine eigene “Tassen-Beobachtung” hier zur Diskussion zu […]

  19. #20 uwe hauptschueler
    21. Mai 2019

    “Die neue Definition wurde notwendig, weil das Urkilogramm auf rätselhafte Weise stetig an Masse verlor – vermutlich mehr als 50 Mikrogramm.”

    Q.:https://m.spiegel.de/wissenschaft/technik/neue-messmethode-abschied-vom-ur-kilo-a-1268379.html
    Meine Frage:
    Wie hat man den Masseverlust des Urkilogramms festgestellt?

  20. #21 rolak
    21. Mai 2019

    Wenn Du die Frage wieder auf die oben beschriebene Art&Weise eingeschickt hättest, Uwe, könntest Du bald noch einen extra generierten FrageThread Dein eigen nennen.
    So mußt Du schon Glück haben und irgendwer hat die KommentarBenachrichtigung genau hier aktiviert. Oder der feedreader weckt mich ;•)

    Es wurden diverse, hochgenau vermessene Kopien angefertigt, die beim rituellen Nachwiegen (relativ) deutlich voneinander abwichen. Du magst Dpedia wirklich nicht, ne?

  21. #22 Jürgen Schönstein
    21. Mai 2019

    @uwe hauptschueler
    @rolak
    Ich hab’ mir die Freiheit genommen, die Frage aus dem Kommentar als eigenes Ihre-Frage-Thema zur Diskussion zu stellen – siehe hier

  22. #23 rolak
    21. Mai 2019

    Starker Service^^

    Der erste Gedanke war ja ‘..hatter aber sofort eingeschickt’, doch der zeitliche Rahmen ließ das sehr bald sehr unwarscheinlich scheinen.