Das Internet ist eine geheimnisvolle Kiste, in der man ewig stöbern kann. Und in dieser Kiste befinden sich unendlich viele Spielzeuge und Tools, die häufig spannend und manchmal sogar nützlich sind. Meistens – sicherlich – handelt es sich um Spielereien, deren tatsächlicher Nutzwert ehrlicherweise gegen Null tendiert.

Voll im Trend liegen derzeit sog. Visualisierungstools. Aber auch hier gilt, daß man zwar fast täglich neue Werkzeuge ausprobieren kann, die meisten allerdings auch schnell wieder vergißt.


Informativ & sexy: die “Wordle”-Wolken

Ein Fundstück, das sich aus der Masse heraushebt ist “Wordle“. In Wordle gehen hoher Informations(mehr)wert, Ästhetik und Spaßfaktor eine wunderbare Symbiose ein. Und als Spielzeug eignet es sich auch wunderbar.

Sagen Sie also nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt, wenn sie dem Wordle-Fieber verfallen.

Denn Wordle generiert aus beliebigen Texten (oder wahlweise auch aus del.icio.us-tags) eine Schlagwortwolke, die fast beliebig variiert werden kann. Nach welchem Algorithmus, die Darstellung erstellt wird, ist mir auf den ersten Blick nicht ersichtlich. Allein die Häufigkeit von bestimmten Schlagworten ist es nicht. Im Hintergrund steht also eine raffiniertere Logik.

Die Ergebnisse sind jedenfalls spannend – mein Kommentar zum Klimaschutzprogramm der Bundesregierung wird bspw. so ausgegeben:

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Muß man die Texte also noch alle lesen, wenn man auch so erfassen kann, worum es geht?
Denn die zentralen Inhalte “Klimaschutz”, “Kompromisse”, “Energieeffizienz”, “Sigmar Gabriel”, “Stromzähler” und “Neubauten” sind alle sichtbar.

Genauso schön ist die Wolke zu Bert Ehgartners gestrigem Artikel zum mehr oder weniger lautstarken Sex von Schimpansen:

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Zwar möchte ich den Text von Bert unbedingt empfehlen, aber die Wolke läßt durchaus erkennen, daß es um Sex, Weibchen, Männchen, Laustärke und Wettkampf geht.

Wie gesagt: Wordle ist ein wunderbares Spielzeug. Kein Wunder, daß es aktuell in der Blogosphäre (etwa bei Spreeblick und text&blog) bejubelt wird.

Ich selbst habe den Hinweis bei der “Begrenzten Wissenschaft” gefunden, der auch von dieser Stelle noch Glückwünsche zum Bloggeburtstag zugerufen seien.