Wissenschaftler stehen teilweise immer noch im Verdacht einer Art Geheimzirkel anzugehören. Ihrer Tätigkeit gehen die Forscher – so die klischeebehaftete Vorstellung – irgendwo in rätselhaften Elfenbeintürmen nach. Und die Dinge, mit denen sich Wissenschaftler beschäftigen sind doch sowieso viel zu kompliziert, als daß man sie als Laie verstehen könnte. Auf ScienceBlogs kann jeden Tag nachgelesen werden, daß diese Vorstellung in die Mottenkiste gehört. Und auch der Wettbewerb FameLab zeigt, daß Wissenschaft spannend, unterhaltsam und: gar nicht verstaubt ist.

i-e52da4940594dc7d81798e899831c6f5-FameLab09.jpg

“FameLab” findet dieses Jahr bereits zum dritten Mal statt. Die Idee für diesen Wettbewerb wurde in Großbritannien geboren. Und inzwischen wird der Contest in zehn europäischen Ländern ausgetragen.

Das FameLab-Konzept ist schnell erklärt: junge Wissenschaftler präsentieren in kurzen Vorträgen ihr Forschungsprojekt und anschließend wird die Präsentation von einer Jury bewertet. Im Prinzip ähnelt diese Grundidee also den bekannten Formaten à la “Deutschland sucht den Superstar” – mit dem kleinen, aber wichtigen Unterschied, daß es bei FameLab nicht um Selbstdarstellung geht und in der Jury niemand blöde Sprüche klopft.

FameLab: Österreich sucht den Super-Wissenschaftler

Bei FameLab geht es schlicht darum, junge, talentierte Wissenschaftler zu finden, die ihre Begeisterung für die Forschung an das Publikum weitergeben können. Und wenn sich dann beim Publikum und der Jury sogar noch ein Lerneffekt einstellt und man einen Einblick erhält in die faszinierenden Forschungsprojekte – umso besser.

Gesucht sind also lebendige, unterhaltsame, lustige, informative und im besten Sinne: originelle Formen der Wissenschaftskommunikation. Die Kandidaten sollen zwischen 21 und 35 Jahre alt sein und dürfen auf der Bühne selbstgewählte Hilfsmittel verwenden, mit einer Ausnahme: Powerpoint ist tabu. Wie schön!

Leider nicht in Deutschland, Bewerbungsfrist für FameLab Austria läuft!

Schade ist, daß FameLab nicht in Deutschland stattfindet. Dafür haben alle österreichischen Nachwuchswissenschaftler die Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Im März finden insgesamt vier Vorentscheidungen statt (in Graz, Innsbruck, Linz und Wien). Die zehn besten Bewerber treten dann am 4. April zum Finale in Wien an.

ScienceBlogs.de wird den Wettbewerb interessiert begleiten und natürlich darüber berichten, welcher österreichische Kandidat sich für das europäische Finale in England qualifizieren kann. Vielleicht ist ja sogar ein ScienceBlogs-Leser mit in Wien dabei? Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 6. bzw. 16. März!

Weitere Infos:

Und hier die Präsentation des Famelab-Siegers 2008:
Bernhard Weingartner (Forschungsassistent an der TU Wien) begeisterte mit seinem spannenden Vortrag über chaotisches und reguläres Verhalten in komplexen Systemen.