Der Hals des Giraffenhalssauriers Tanystropheus war dreimal so lang wie sein Rumpf. Doch lebte dieses seltsame Wesen aus dem Zeitalter des Trias an Land oder im Wasser und gab es zwei Arten? Nun verdeutlicht die erste Rekonstruktion seines Schädels, dass Tanystropheus ein Wasserbewohner war. Das Fehlen effizienter Flossen lässt aber vermuten, dass der über fünf Meter lange Giraffenhalssaurier ein Lauerjäger war. Zudem haben sich nun kleinere Fossilien, die man bisher für seine Jungtiere gehalten hat, als eine separate Zwergart herausgestellt.

Tanystropheus bereitet Paläontologen schon seit über 150 Jahren Kopfzerbrechen: Es gab sogar Vermutungen, dass es sich bei diesem Wesen um einen Flugsaurier gehandelt hat, da man die seltsam langen und hohlen Knochen für Flügelstrukturen hielt. Doch dann wurde deutlich, dass sie einen seltsam überdimensionierten Hals eines Sauriers gebildet haben, der vor 242 Millionen Jahren gelebt hat. An Land entstanden damals gerade die ersten Dinosaurier und im Meer herrschten Riesenreptilien. Deshalb waren sich Wissenschaftler bisher nicht sicher, ob Tanystropheus an Land oder im Wasser lebte – seine bizarren Körpermerkmale ließen keine eindeutigen Schlüsse zu. Dazu kam: Es wurden an Fundorten in den Alpen auch etwa ein Meter große Fossilien entdeckt, bei denen unklar blieb, ob es sich um Jungtiere von Tanystropheus oder um eine andere Art gehandelt hat.

3D-Rekonstruktion offenbart charakteristische Merkmale

Das Hauptproblem bei der Charakterisierung des Sauriers war bisher, dass keine gut erhaltenen Schädel gefunden wurden – nur stark zertrümmerte Überreste. Doch nun hat ein internationales Forscherteam anhand solcher Fragmente einen Schädel von Tanystropheus in einem bisher unbekanntem Detailreichtum rekonstruiert. Die Wissenschaftler nutzten dafür das sogenannte SRμCT-Verfahren (synchrotron radiation micro-computed tomography), eine extrem leistungsfähige Form der Computertomografie. So konnten sie nun erstmals fundierte Rückschlüsse auf seine Lebensweise und Entwicklung gewinnen.

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