Der erstaunlichen Vogelintelligenz auf der Spur: Warum sich die Hirnleistung mancher Vogelarten mit der von Primaten messen kann, beleuchten nun zwei Studien. Demnach sind die Vogelgehirne unseren Denkorganen ähnlicher als gedacht: Forscher haben neuronale Strukturen im Vogelhirn aufgedeckt, die denen im Neokortex von Säugetieren ähnelt. Diese Bereiche konnte ein zweites Forscherteam wiederum mit bewussten Sinneswahrnehmungen bei Rabenvögeln in Verbindung bringen.

„Du Spatzenhirn!“ Lange Zeit hat man Vögeln eher wenig Grips unterstellt. Der Grund: Ihre Gehirne wirken klein und sie scheinen auch nicht die für die höheren kognitiven Fähigkeiten der Säugetiere verantwortlichen Strukturen zu besitzen. Doch die moderne Forschung hat mittlerweile eindrucksvoll gezeigt, dass Vögel alles andere als dumm sind: Vor allem Vertreter der Papageien- und der Rabenvögel begreifen hochkomplexe Zusammenhänge, benutzen Werkzeuge und können sich in andere Lebewesen hineinversetzen. Ihre Hirnleistungen lassen sich damit mit denen der intelligentesten Säugetiere vergleichen.

Neurologische Studien haben zudem bereits Hinweise darauf geliefert, warum die Vogelgehirne so hohe Leistungen hervorbringen können: Sie besitzen eine besonders hohe Nervendichte. Unklar blieb allerdings, was es mit dem scheinbaren Fehlen der typischen Strukturen der Hirnrinde (Neokortex) bei den Vögeln auf sich hat, die bei den Säugetieren für die höheren kognitiven Fähigkeiten zuständig sind. Dieser Bereich unseres Gehirns ist aus sechs Schichten aufgebaut und senkrecht zu diesen Schichten in Säulen geordnet. Auf den ersten Blick scheint es in den Vogelgehirnen hingegen nur Ansammlungen von Neuronen zu geben. Doch die Forscher um Onur Güntürkün von der Ruhr-Universität Bochum, konnten nun zeigen, dass es in Vogelgehirnen doch Organisationsstrukturen gibt, die denen der Säugetiergehirne ähneln.

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