Wusstet Ihr, dass Farben unser Essverhalten beeinflussen? Unser Geschmack wird auch durch die Augen geleitet – verrückt, oder? Selbst die richtige Tellerfarbe hat Auswirkungen auf das, was und wie viel wir davon essen.

Warme Farben beispielsweise, regen den Appetit an und kühle Farben vermitteln „Nein, darauf habe ich jetzt gar nicht so viel Lust.“


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Mit allen Sinnen Essen – sehen und riechen entscheiden über den Hunger

Wärmendes Soulfood für die kalte Jahreszeit genießt aktuell viel Aufmerksamkeit in den sozialen Medien. Dass diese Gaumenfreude so gut ankommt, hängt vor allem auch an den Farben, denn sie machen richtig Appetit auf mehr. Gepaart mit dem Zimtduft erinnert es schon an Weihnachten.

Vor allem die warmen Farben kurbeln den Appetit an, was auch von großen Unternehmensketten genutzt wird. Gelb, Orange oder Braun vermitteln ein wohliges und vertrautes Gefühl. Optimal also, um sich bei kälteren Temperaturen einzumischen und ein bisschen Zimt-Pudding zu genießen. Ideal für Herbst oder Winter ist auch der saftig-fluffige Nusskuchen mit Schokolade. Er lässt sich innerhalb weniger Minuten zaubern, denn das Rührkuchenrezept ist wirklich kinderleicht. Nach dem Backen wird er mit leckerer Schokolade und Nusssplittern verziert.

Und auch hier schlägt wieder die Farbpsychologie zu, denn beim Anblick dieses Show-Traums wird doch sofort eine gemütliche Atmosphäre versprüht.

 

Gekocht wird in Bunt

Wie sieht Eure Küche aus? Zugegeben, viele 0-8-15-Küchen sind weiß ohne Schnörkel. Das hat oftmals pragmatische Gründe, denn eine weiße Küche lässt sich irgendwie überall problemlos integrieren. Sie ist vielleicht nicht so aufregend, jedoch tut sie, was ihre Aufgabe ist: Möglichkeiten zum Kochen, Kühlen und Waschen bieten. Die schönsten Küchen für eine Familie oder auch Singles dürfen immer häufiger viel farbenfroher sein. Statt tristem Weiß gibt es Küchenfronten in Rot, Blau, Grün, Schwarz oder sogar mit einem gewagten Mustermix.

Glauben wir der Farbpsychologie, sind die warmen Töne besonders einladend beim Kochen und Ausprobieren von Rezepten, während die kühlen Töne eher sagen „Ach komm, lass uns lieber bestellen.“ Ganz so einfach ist es allerdings nicht, denn wir entscheiden uns nicht nur anhand der Farben, ob wir Lust haben, in unserer eigenen Küche etwas zu zaubern. Funktionalität und Wohlfühlfaktor spielen ebenso eine Rolle. Ist die Küche beispielsweise mit einer bequemen Sitzmöglichkeit und einem opulenten Esstisch ausgestattet, sitzen jedoch deutlich lieber daran und essen gemeinsam, als einsam und allein am Couchtisch zu verweilen, oder?

 

Matt, Glanz, rustikal – Muss ich jeden Küchentrend mitmachen?

So, wie die Trends in der Mode jedes Jahr mehrfach wechseln, gibt es auch zahlreiche Trends in der Küche. Matt, Glanz, Eiche rustikal oder doch lieber völlig in Schwarz – die Küchen haben in den letzten Jahrzehnten wirklich oftmals ihre Fronten gewechselt. Ihre modische Entwicklung geht auch einher den Trends beim Bauen. Waren noch vor Jahrzehnten kleinere Immobilien mit verschachtelten Räumen das Nonplusultra, sind es heute lichtdurchflutete Wohnträume, die natürlich auch für eine Küche völlig neue Möglichkeiten bieten.


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Statt einer klassischen verwinkelten L- oder U-Küche, sind die Kücheneinrichtungen heute deutlich größer und viel einladender. In der Mitte der Küche steht häufig ein Block, in dem Herd und Arbeitsplatte sowie Spiele integriert sind. Die Küche dient nicht nur zum Kochen, sondern ist in das Lebensgefühl der gesamten Familie integriert.

Dementsprechend sind auch die Farben und Designs der Küchenfronten im Wandel. Noch vor einigen Jahren dominierten glanzvolle Oberflächen und leuchtende Farben die Küchen-Mode. Heute sind es matte Oberflächen, getreu nach dem Motto weniger ist mehr. Statt Hochglanzgriffe in Gold mit verschlungenen Ornamenten, setzen trendbewusste Küchenliebhaber heute auf Zurückhaltung mit gebürsteten Griffen für die Schränke. Auch die mühevollen Verzierungen auf den Küchenfronten gibt es heute kaum noch. Der Landhausstil hat (zunächst) ausgedient, denn die flachen Oberflächen sehen nicht nur stilsicher raus, sondern sind auch deutlich pflegeleichter.

 

Hygge – die Lehre von der Gemütlichkeit und was wir von den Dänen lernen können

Das dänische Gefühl von Gemütlichkeit schwappt zunehmend in deutsche Haushalte. Plötzlich möchten wir es alle kuschelig warmen und bevorzugen pastellige oder erdige Töne. Hygge ist in Dänemark nicht nur irgendein Einrichtungsstil, sondern eine ganze Lebensart. Gemütlichkeit in jedem Lebensbereich ist Trumpf. Die Dänen mögen es, gemütlich eingerichtet zu sein und setzen dabei – wen wundert es – auf die warmen Farbtöne, denn sie signalisieren dem Gehirn der Vertrautheit und ein wohliges Gefühl.

Hygge geht aber weit über die Einrichtung hinaus, denn es beinhaltet auch, Dinge selbst zu machen und auszuprobieren. DIY ist in Dänemark völlig angesagt, sodass die Dänen beispielsweise auch häufig Selbstgemachtes verschenken. Ihr erinnert Euch – meine vanillig-zimtige Zweifach-Frucht-Marmelade als Geschenkidee zu Weihnachten oder einfach als Mitbringsel? Genauso geht Hygge. Ihr könnt Euch ruhig zutrauen, selbst Marmeladen, Pralinen oder Konfekt zu zaubern, denn diese individuellen Geschenke haben einen ganz besonderen Esprit und erfreuen sogar den Gaumen.


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Was der Teller mit dem Essverhalten zu tun hat

Die Diskussion um Fleisch, Fisch, vegetarisch oder vegan ist schon seit Längerem im Gange, aber was ist eigentlich mit Eurer Tellerfarbe. Richtig, DIE Tellerfarbe. Hat sich schon einmal jemand gefragt, warum einige Teller viel schöner erscheinen und wir davon sehr gerne essen und andere irgendwie fad wirken?

Wissenschaftler der Universität Oxford fanden heraus, dass rote Teller zum echten Hungerkeller werden können. Einige Probanden hatten beim Vorsetzen der Gerichte auf roten Tellern plötzlich weniger Hunger als bei anderen Farbnuancen. Ähnliches ist aber nicht nur bei Tellern zu beobachten, sondern auch bei roten Bechern. Der Test wurde mit Süßgetränken in roten und blauen Bechern durchgeführt. Das Ergebnis war erstaunlich, denn die Probanden verschmähten besonders häufig Süßgetränke aus roten Bechern und bevorzugten stattdessen Süßgetränke aus blauen Bechern.

 

Kaffeegeschmack: nicht nur die Bohne macht den Unterschied

Beim Kaffee lässt sich das Farbenphänomen des Geschirrs ebenfalls beobachten. Wird der Kaffee aus einer weißen Tasse getrunken, schmeckt er erfahrungsgemäß weniger süß als aus Tassen mit anderen Farben. Unser Gehirn ist eine wahre Trickkiste, denn es verbindet Grau, Blau oder Weiß mit etwas weniger Süßem, sogar tendenziell Salzigem bei Lebensmitteln.

Farben wie Orange oder Pink werden oftmals mit Süße assoziiert. Ein bitteres Gefühl lösen Braun, Violett oder Schwarz aus, ohne dass wir überhaupt davon gekostet haben. Verrückt, oder? Richtig interessant wird es, wenn wir unser Gehirn austricksen. Wie wäre es mal mit einem schwarzen Eis? Mittlerweile gibt es solche experimentellen Eissorten tatsächlich und sie schmecken alles andere als bitter.

 

Lust am Kochen und Backen steigern? – In der Küche darf es knallen

Die Magie der Farben und ihre psychologische Wirkung zeigt sich nicht nur bei den Lebensmitteln, sondern auch bei der Küchenausstattung selbst. Mal ehrlich, wer hat Lust, mit einem weißen langweiligen Topf zu kochen? Ist es nicht deutlich aufregender, eine leckere super in einem tollen roten, blauen oder sogar strahlend grünem Topf zuzubereiten?

Ja, die Farben spielen auch bei unserer Motivation eine wesentliche Rolle. Hier wirken die knalligen Farbtöne besonders anregend und motivationssteigernd. Auch Kochmuffel haben mit dem passenden Geschirr und den richtigen Küchenutensilien vielleicht endlich Lust, einmal häufiger in der Küche zu stehen.

Mittlerweile gibt es Töpfe, Pfannen und sogar ganze Küchengeräte in aufregenden Farben. Schlicht und zurückhaltend vorgestern, jetzt regiert in der Küche auf Wunsch eine wahre Farbexplosion. Wer bei der Farbe der Küchenmöbel zurückhaltend war, kann Highlights mit dem sichtbaren Wasserkocher, dem Toaster oder anderen nützlichen Haushaltsgadgets zaubern.

Auch bei den Kochutensilien sind Farben längst angekommen. Silikontopflappen in orange oder Rot, die Küchenmesser in Grün, pink oder blau – bei der Vielfalt gibt es kaum Grenzen.