Das Vertebrate Genome Project hat sich zum Ziel gesetzt, innerhalb der kommenden zehn Jahre die Genome aller über 70.000 Wirbeltiere vollständig und möglichst fehlerfrei zu sequenzieren. Dank zahlreicher technologischer Fortschritte ist dieses Ziel in greifbare Nähe gerückt. In einer Reihe von Veröffentlichungen präsentiert das internationale Forschungskonsortium nun die methodischen Grundlagen und veröffentlicht zugleich die ersten 16 Modellgenome. Die hochqualitativen Genomdaten versprechen neue Erkenntnisse und Forschungsmöglichkeiten für Biologie und Medizin und können außerdem bei der Erhaltung gefährdeter Tierarten helfen.

Das Genom eines Lebewesens umfasst all seine Erbinformationen, codiert in der Abfolge der Basen in der DNA. Manche Abschnitte codieren für Proteine, andere haben regulatorische Aufgaben und für wieder andere ist die Funktion noch unbekannt. Von der Entschlüsselung des genetischen Codes möglichst vieler Spezies erhoffen sich Forscher neue Einblicke in die Architektur des Lebens. Die Basensequenz zu kennen, bedeutet zwar noch nicht, auch ihre Funktion zu verstehen. Doch zuverlässig sequenzierte Genome liefern eine wichtige Grundlage für weiterführende Forschungen.

Internationales Großforschungsprojekt

Ein internationales Forschungskonsortium unter der Leitung von Erich Jarvis von der Rockefeller University in New York hat sich zum Ziel gesetzt, solche Genomdaten für alle über 70.000 Wirbeltierarten der Welt zu liefern. In einer Reihe von Veröffentlichung präsentieren die Forscher nun die bisherigen methodischen und inhaltlichen Ergebnisse des Vertebrate Genome Project. Darin beschreiben sie zum einen, welche Sequenzierungstechniken besonders geeignet sind, um die Genome so vollständig und fehlerfrei wie möglich zu entschlüsseln. Zum anderen legen sie die ersten 16 Referenzgenome von Säugetieren, Vögeln, Reptilien, Amphibien und Fischen vor.

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