Der Mensch durchläuft jeden Tag einen bestimmten Rhythmus an Schlaf- und Wachphasen. Allgemein gilt der Nachtschlaf als die Zeit der körperlichen und geistigen Erholungen von den Anstrengungen der Wachphase. Auch der Nachtschlaf folgt einem bestimmten Schema. Jeder durchläuft verschiedene Schlafstadien.

Abbildung 1: Bei einer COPD ist die Lunge stark geschädigt. Abb.: Pixabay © kalhh (CC0 Public Domain)

Doch nicht für jeden ist der Nachtschlaf wirklich erholsam. Patienten mit Lungenerkrankungen wie einem Lungenemphysem oder COPD (chronic obstructive pulmonary disease) leiden sehr häufig unter Schlafstörungen. Die Patienten haben nicht nur tagsüber Husten, Luftnot und Auswurf. Die Symptome stören den Nachtschlaf ebenfalls ganz erheblich. Hinzu kommen die Nebenwirkungen der Medikamente. Der gestörte Schlaf führ zusätzlich zu Veränderungen der Atmung und des Kreislaufs. Oft leiden die Patienten darüber hinaus an depressiven Verstimmungen.

Was hilft den Betroffenen?

Abbildung 2: Die Betroffenen kämpfen tagsüber mit starker Müdigkeit. Foto: Pixabay © fenrirthegrey2 (CC0 Public Domain)

Die erste Maßnahme, wenn ein Arzt eine COPD diagnostiziert, ist das Fortschreiben der Krankheit zu verhindern. Das bereits geschädigte Gewebe in den Lungen erholt sich nicht mehr. Dazu ist es sehr wichtig, die Entstehungsursache zu beheben, wenn das möglich ist, also in den meisten Fällen das Rauchen aufzugeben.

Von COPD Betroffene, die Schlaf- und Atemstörungen haben, sind tagsüber sehr müde. Häufig wachen sie mit starken Kopfschmerzen auf. Der erste Schritt, um hier zu helfen, ist die Untersuchung des Schlafs. Manchmal ist die Therapie der Betroffenen nicht optimal. Das ist der erste Ansatzpunkt. Ein zweiter Ansatzpunkt sind die Medikamente und dabei vor allem die Nebenwirkungen. Gegebenenfalls kann eine Umstellung der Medikamente die Schlafprobleme verbessern.

Welche Therapiemöglichkeiten für COPD gibt es?

Schlafffragebögen, wie sie auch so ähnlich bei Schlafapnoe-Patienten zum Einsatz kommen, geben einen ersten Eindruck, wie stark ausgeprägt die Auswirkungen der Schlafstörungen sind. Die Patienten führen zunächst zuhause Messungen der Atmung im Schlaf durch. Anhand der Ergebnisse entscheidet der Arzt, ob eine weiter gehende stationäre Schlaflaboruntersuchung notwendig ist.

Stellt sich dabei ein starker Sauerstoffmangel heraus oder ein krankhaft erhöhter CO2-Wert, kann eine Sauerstofftherapie oder das Verwenden einer Atemmaske notwendig sein. Bekommen die Patienten Sauerstoff im Schlaf, verbessern sich die Beschwerden direkt. Während der Sauerstofftherapie ist es notwendig, den CO2-Gehalt im Blut zu überwachen. Die Sauerstoffgabe kann das Kohlendioxid ansteigen lassen. Dann kann eine Maskenbeatmung helfen.

Wie beeinflussen COPD und Lungenemphysem den nächtlichen Schlaf?

Im Schlaf kommt es sehr häufig zu einer besonders ausgeprägten Verengung der Atemwege. Luftnot und Hustenanfälle sind so stark, dass die Betroffenen davon aufwachen. Gleichtzeitig kann es durch die Verengung der Atemwege zu starkem Sodbrennen kommen, wenn die Magensäure zurück in die Speiseröhre fließt. Auch davon wachen viele auf.

Außerdem haben viele Medikamente zur Behandlung einer COPD Auswirkungen auf den Schlaf. Insbesondere der Wirkstoff Theophyllin ist dabei zu nennen. Er hat eine Wirkung, die der des Koffeins sehr ähnlich ist. Ein anderer Wirkstoff, die sogenannten ß2-Sympathomimetika, wirken im Körper so ähnlich wie Stresshormone, und verhindern ebenfalls einen gesunden Schlaf. Darüber hinaus erhalten Betroffene mit COPD eine systemische Cortisonbehandlung, die ebenfalls erhebliche Schlafstörungen verursacht.

Daher ist es wenig verwunderlich, dass Schlafstörungen bei Lungenerkrankten doppelt so oft auftreten wie bei Gesunden. Die Schlafstörungen führen sehr oft zu Tagesmüdigkeit und einer gesteigerten Einschlafneigung. Für die Betroffenen ist es gar nicht so einfach, einen normalen Alltag zu meistern mit COPD.

Wie beeinflusst der Schlaf die Lungenerkrankungen?

Typischerweise schlafen die Menschen im Liegen. Dadurch verringert sich das Lungenvolumen und es kommt häufiger zu saurem Aufstoßen. Bei stark Übergewichtigen ist das noch viel schlimmer. Die Bauchweichteile engen den Brustkorb zusätzlich ein. Auch die Halsweichteile folgen der Schwerkraft, was den Widerstand der oberen Atemwege beim Atmen noch weiter erhöht. Die Schlundregion wird noch enger.

Wenn die Betroffenen einschlafen, sinken Atemantrieb und Muskelspannung. Der Widerstand der oberen Atemwege nimmt zu und die Menge an einströmender und ausströmender Luft sinkt messbar. Das kann dazu führen, dass der Sauerstoffdruck stark absinkt während der Kohlendioxiddruck stark zunimmt. Die Betroffenen wachen dann morgens mit Kopfschmerzen auf, fühlen sich abgeschlagen, sind müde und teilweise sogar benommen.

Wie entsteht die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung überhaupt?

Eine COPD ist eine sich ständig verschlechternde, chronische Lungenerkrankung, an der überwiegend Raucher leiden. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation sind etwa 251 Millionen Menschen weltweit davon betroffen. Bis 2030 hat sich COPD zur dritthäufigsten Todesursache weltweit entwickelt.

Abbildung 3: Die Ursache abzustellen ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Foto: Pixabay © myriams-fotos (CC0 Public Domain)

Die chronische Entzündung der Atemwege, beispielsweise durch das Rauchen, führt zu einem Anschwellen der Schleimhaut der Bronchien und einer vermehrten Schleimproduktion. Den Betroffenen fällt das Ausatmen schwer. Nur sehr selten leiden Menschen aufgrund einer genetischen Veranlagung unter COPD. Die Lungenbläschen, die für den Gasaustausch verantwortlich sinnd, vernarben und verbacken mit der Zeit. Dabei können große Blasen entstehen, die mit Luft gefüllt sind. Es hat sich ein Emphysem entwickelt, das eine Überblähung der Lunge zur Folge hat. Das heißt, in der Lunge befindet sich viel Luft, die der Patient nicht ausatmen kann und die nicht für den lebensnotwendigen Gasaustausch zur Verfügung steht. Eine so geschädigte Lunge kann nur noch eingeschränkt den Austausch von Sauerstoff und Kohlendioxid bewältigen.

Am Anfang der Erkrankung leiden die Betroffenen unter Atemnot bei Belastungen. Mit der Zeit fällt ihnen das Atmen immer schwerer, sogar in Ruhe.