Bei einem sogenannten Vaporizer handelt es sich um ein spezielles Verdampfungsgerät. Seit vielen Jahrzehnten werden diese Verdampfer eingesetzt, um Wirkstoffe aus Kräutern, Extrakten oder Harzen zu extrahieren. Der nachfolgende Artikel beleuchtet die Funktionsweise von Vaporizern und klärt über die Unterschiede gegenüber einer E-Zigarette auf.

Was Vaporizer und E-Zigaretten voneinander unterscheidet

Vaporizer und E-Zigaretten unterscheiden sich in erster Linie in ihrem Verdampfungsmedium. Anwender verdampfen, wenn sie eine E-Zigarette nutzen, hauptsächlich flüssige Liquids, in denen Substanzen wie Glycerin und Nikotin enthalten sind. Im Vaporizer hingegen verdampfen hauptsächlich Kräuter, Harze und Öle. Dabei wird der Dampf über das Mundstück inhaliert, sodass die Wirkstoffe oral aufgenommen werden. Anders als bei der E-Zigarette werden hierbei weniger Schadstoffe freigesetzt. Zudem wird ein Vaporizer, anders als die E-Zigarette, nicht zur Rauchentwöhnung, sondern zum Inhalieren von Heilkräutern und anderen Extrakten eingesetzt. Auch deshalb eignen sich Vaporizer folglich nicht ausschließlich für (ehemalige) Raucher. Sie sprechen vielmehr alle Menschen an, die Heilkräuter oder andere Extrakte extrahieren und inhalieren möchten.

Abbildung 1: pixabay.com © haiberliu (CC0 Creative Commons)

Moderne Vaporizer sind sehr einfach zu bedienen. Einfach die Kräuterkammer bis zu drei Viertel befüllen und die richtige Temperatur einstellen. Anschließend heizt das Gerät vor. Abhängig vom jeweiligen Siedepunkt verdampfen die Kräuter zwischen 130 und 190° Celsius. Danach lässt sich der Dampf mit gleichmäßigen Zügen inhalieren.

Nutzen-Risiko-Betrachtung: Vor- und Nachteile eines Vaporizers

Anwender, die eines der verschiedenen Vaporizer Modelle mit viel Zubehör kaufen, sollten sich mit den Vor- und Nachteilen eines Vaporizers auseinandersetzen:

  • Ein Vaporizer setzt beim Verdampfungsprozess weniger schädliche Nebenprodukte frei als eine E-Zigarette. Forscher der University of Colorado halten beispielsweise das Cannabisrauchen mit einem Vaporizer für weniger krebserregend als mit einer E-Zigarette. So kämen die Unterschiede durch das fehlende Nikotin zustande. Wissenschaftler der „Johns Hopkins School of medicine“ stellten zudem fest, dass die Verdampfer die Wirkungsweise von medizinischem Cannabis verstärken würden. So würde beim Verdampfen eine THC-Konzentration von mehr als 14,4 ng/ml im Blut erreicht – beim Rauchen lediglich 10,2 ng/ml. Somit könne die Arzneimittelwirkung verstärkt werden. Auch andere publizierte Studien (unter anderem im „Journal of Cannabis Therapeutics“) stufen die Verdampfung von Cannabis als „effizienter und sicherer“ ein. Da dieser Prozess weder Benzol noch Teer freisetzt, würde der Vaporizer bei Patienten mit chronischen Erkrankungen der Atemwege weniger Beschwerden auslösen. Aufgrund dieser Unterschiede werden Vaporizer in bestimmten Fällen zur medizinischen Nutzung Auch im klinischen Alltag setzt die Medizin Vaporizer inzwischen ergänzend zur Schmerztherapie ein.
  • Vaporizer lassen sich im Gegensatz zu E-Zigaretten vielseitiger einsetzen. Mittlerweile finden die Geräte beispielsweise auch außerhalb des medizinischen Bereichs Anwendung. Beispielsweise gibt es kleine Vaporizer für den Heimgebrauch, die mithilfe der Kräuter beispielsweise Erkältungsbeschwerden oder Stresszustände lindern sollen.
  • Zugleich ist das Verdampfen für viele Menschen entspannter. Denn Vaporizer lassen sich sowohl drinnen, als auch draußen verwenden. Der Umstand, dass sich der Dampf nicht in Möbeln oder der Kleidung festsetzt, macht das „Vapen“ sozial verträglicher.
  • Durch das Vapen entstehen keine bleibenden, muffigen Gerüche. Dadurch empfinden viele Anwender den Verdampfer als diskreter und hygienischer. Auch ein Aschenbecher ist nicht notwendig.

Dennoch sollten Anwender, bevor sie einen Vaporizer anwenden, eine individuelle Nutzen-Risikoabwägung betreiben. Insgesamt bleibt die Nutzung von Vaporizern trotz des scheinbar positiven Images in der Wissenschaft umstritten. Denn obwohl beim Vapen zumindest einige Schadstoffe nicht freigesetzt werden, ist schlussendlich jede Art von Rauchen ungesund. Dies verdeutlichen beispielsweise die Zahlen zur Lungenkrebssterblichkeit, die in etwa 80 bis 90 Prozent auf das Rauchen zurückgeführt werden könnten. Zudem gibt es kaum klinische Studien, da die Hersteller vor der Vermarktung keine flächendeckenden, wissenschaftlichen Untersuchungen durchführen. Insbesondere bei hochkonzentrierten THC-Liquids, die keiner staatlichen Kontrolle unterliegen, lassen sich gesundheitliche Risiken nicht ausschließen. Folglich sollten Anwender ihre Produkte zum Vapen ausschließlich bei renommierten und vertrauenswürdigen Herstellern erwerben.

Wie ein Vaporizer funktioniert

Es gibt unterschiedliche Arten von Vaporizern, die in ihrer Funktionsweise leicht voneinander abweichen. Generell bestehen die Verdampfungsgeräte aus einer Kräuter- oder Heizkammer sowie einem Mundstück. Elektronische Vaporizer haben zusätzlich dazu eine Batterie bzw. eine Temperaturanzeige, einen Stromanschluss sowie eine Temperaturanzeige. Die Vaporizer funktionieren nach einem ähnlichen Prinzip wie ein Inhalator. Im Unterschied zu diesem können Anwender bei dem Verdampfer allerdings die gewünschte Temperatur exakt einstellen. Aufgrund dieser Vorrichtung können Kräuter und Pflanzen mit jeweils unterschiedlichen Siedepunkten auf ihre optimale Temperatur erhitzt werden. Die Funktionsweise ähnelt dabei einem kleinen Ofen: In einer Art Heizkammer lösen sich die Aromastoffe der getrockneten Kräuter und Konzentrate langsam auf. Anders als beim Rauchen werden diese allerdings nicht verbrannt, sondern erhitzt. So verdampfen die Aromamoleküle beim Erreichen ihres Siedepunktes, binden sich an die Luft und werden eingeatmet.

Was die Heiztechnologie angeht, lassen sich sogenannte Konduktions- und Konvektionsvaporizer voneinander abgrenzen. Ein Konduktionsvaporizer erhitzt die Außenwände der Kräuterkammer durch ein Heizelement. Dadurch erreichen die Kräuter schnell ihren Siedepunkt, wodurch sich die Aromastoffe herauslösen. Durch die vorbeiströmende Kaltluft werden die Moleküle gebunden. Hingegen funktioniert ein Konvektionsvaporizer nach dem Luftstromprinzip: Indem die Luft wie bei einem Fön erhitzt wird, erwärmen sich auch die Kräuterstoffe in der Kammer. Zwar erhitzt sich die Kräuterkammer als solche nicht. Dennoch reicht die heiße Luft aus, damit sich die Aromastoffe lösen und an diese binden.

Beide Varianten bringen eigene Vor- und Nachteile mit sich. Ein Konduktionsvaporizer löst die Aromastoffe langsam und gleichmäßig, dabei verbraucht er nur ein geringes Maß an Energie. Insgesamt funktioniert solch ein Konduktionsverdampfer technisch unkompliziert und bringt meistens einen günstigen Anschaffungspreis mit. Zudem sollen die ersten Züge mit dem Konduktionsverdampfer geschmacklich sehr aromatisch sein. Dennoch dauert der Verdampfungsprozess länger. Bei einem Konvektionsvaporizer hingegen ergibt sich, bedingt durch die Funktionsweise, ein besserer Geschmack sowie eine höhere Dampfkraft. Neben den beiden getrennten Varianten sind inzwischen Hybridgeräte auf dem Markt, die Konduktions- und Konvektionserwärmung kombinieren. Hier erwärmen sich die Kräuter folglich sowohl durch die Heizkammerwände als auch durch die heiße Luft.

Unterschiedliche Vaporizer-Modelle erhältlich

Mittlerweile gibt es im Vaporizer-Segment unterschiedliche Modelle auf dem Markt – sowohl tragbare Handgeräte als auch Tisch-Vaporizer. Ein Tisch-Vaporizer wird auf einer festen Oberfläche wie beispielsweise einem Tisch platziert. Häufig erhitzt man den Dampf bei solch einem Gerät in einer oben angebrachten Ballon-Tüte, die den Inhalt gleichmäßig erhitzt. Es gibt auch Verdampfer mit direkter Inhalation. Bei diesen wird der Dampf durch einen Schlauch direkt eingeatmet. Daneben gibt es leicht zu bedienende, tragbare gas- oder batteriebetriebene Geräte mit einstellbaren Temperaturreglern. Diese bieten sich vor allem für Anwender an, die unterwegs „vapen“ möchten. Vape-Pens hingegen ähneln optisch einem Stift und funktionieren auf Knopfdruck. Seltener kommen mechanische Vaporizer vor, die an eine Pfeife erinnern. Sie werden mit einer externen Quelle – beispielsweise einem Feuerzeug – erhitzt.

Abbildung 2: pixabay.com © kjerstin_michaela (CC0 Creative Commons)

Es gibt unterschiedliche Kräuter, die verdampft werden können. So sollen Kräuter wie Baldrian, Hopfen oder Kamille beruhigend wirken. Um die Atemwege zu desinfizieren und Schleim zu lösen, bieten sich Wirkstoffe wie Salbei, Eukalyptusblätter oder Thymian an. Hingegen sagt man Johanniskraut und Lavendel eine stimmungsaufhellende Wirkungsweise nach.