Desktop
Das Insignium der Apollo-12-Mission zeigt ein "Klipper"-Segelschiff, den Yankee-Clipper, welcher das Funkrufzeichen des Apollo-Raumschiffs war. Das Schiff erinnert daran, dass alle drei Besatzungsmitglieder Fregattenkapitäne (Dienstgrad) der US-NAVY waren. Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.

Während jeder den Namen Neil Armstrong und viele Buzz Aldrin und Mike Collins kennen, sind die Namen der übrigen Menschen, die zum Mond flogen, kaum mehr jemandem bekannt. Dennoch soll auch an sie auf diesem Blog gedacht werden, denn nur weil Buzz und Neil mit Glück die ersten Mondspaziergänger waren, so war die Leistung der nachfolgenden Astronauten nicht minder bemerkenswert, nicht weniger mutig.

 

Gestiegene Ansprüche

Schon zu Apollo-Zeiten nahm jedoch das Interesse der Öffentlichkeit an den Mondflügen stark ab. Kennedys Auftrag war erfüllt, die Russen waren geschlagen (zumindest sah die Öffentlichkeit im Westen das so) und die Spannung war vorüber – been there, done that. Daher wollte die NASA den Unterhaltungsfaktor der Flüge erhöhen. Statt der grottigen Monochrom-Kamera sollte eine viel bessere Farb-TV-Kamera zum Einsatz kommen. Man hatte eine große, ausfaltbare S-Band-Schüssel-Antenne dabei, um die Bilder (aber auch Daten der Experimente) mit hoher Qualität zur Erde übertragen zu können. Und man hatte eine Mannschaft zusammengestellt, die sich schon seit vielen gemeinsamen Jahren bei der NAVY kannte (alle waren dem Dienstgrad nach Fregattenkapitäne – natürlich als Piloten) und die weitaus entspannter im Umgang miteinander waren, als der eher zugeknöpfte Armstrong und der verbissene Aldrin es je hätten sein können.

Außerdem war das Ziel der Mission deutlich anspruchsvoller – man wollte nicht einfach wie beim ersten Mal an der leichtesten Stelle irgendwo auf dem Mond landen, sondern an einem sehr präzisen Ort, denn für die weiteren Missionen hatte man vor, in schwierigem Terrain zwischen Bergen zu landen. Da bot es sich an, einem alten Bekannten von der Erde einen Besuch abzustatten: dem Surveyor 3, einer Landesonde, die im April 1967 im Meer der Stürme (Oceanus Procellarum) gelandet war, um mit ihren Schwestersonden zu erkunden, wie die Mondoberfläche beschaffen war, auf der man bald darauf Menschen landen wollte. Und da bei der Apollo-12-Mission noch kein Mondauto dabei war, musste man also in fußläufigerhopsiger Entfernung von der Sonde landen.

So übten die Astronauten Charles “Pete” Conrad (Kommandant der Mission) und Alan LaVern Bean (Pilot der Mondlandefähre) nicht nur das Erkennen und Sammeln von Mondgestein, sondern auch, wie der Surveyor zu untersuchen und sein Zustand fotografisch zu dokumentieren sei, und wie man Teile von ihm (unter anderem seine Kamera) abmontieren konnte, um sie zur Erde zurück zu bringen. Dritter im Bund war Richard Francis Gordon, Pilot des Apollo-Raumschiffs.

 

Plötzlich Blindflug

Der Start der Mission fand bei einem Wetter statt, bei dem man heutzutage noch keinen Satelliten starten würde. Es zog gerade ein Gewitter auf. Am Boden war der Wind ruhig, aber es regnete – so stark, dass es durch die Verkleidung der Apollo-Kapsel hindurch, die das Raumschiff beim Start vor den aerodynamischen Kräften schützen sollte, auf die Fenster des Raumschiffs tropfte. Dennoch verlief der Countdown planmäßig. Um 17:22 deutscher Zeit – 11:22 Ortszeit, gleich zu Beginn des dreistündigen Startfensters – hob die Saturn V mit der Nummer 507 ab. Alleine 10 Sekunden dauerte es, bis die Rakete ihre eigene Länge zurückgelegt und den Startturm hinter sich gelassen hatte – ein kritischer Zeitraum, jede Kursabweichung konnte zur Kollision der voll betankten Rakete mit dem Startturm führen. “Turm geklärt”, sagte Gordon. “Roger, Turm geklärt”, wiederholte Conrad, “Ich habe ein Neige- und Rollprogramm, und das Baby ist wirklich unterwegs”. Nach 20 Sekunden: “Wunderbarer Start. Gar nicht schlecht.” 30 Sekunden: “Rolle komplett”. Und Bean “Das Ding bewegt sich, nicht wahr?”

Tatsächlich waren sie schon 2000 m hoch, als Gordon nach 36,5 Sekunden ein grelles Licht sieht und ausruft: “Was zum Teufel war das?” Conrad: “Huch?” Gordon: “Ich habe hier einen Haufen Zeugs verloren, ich weiß nicht…”. In der Tat: Masteralarm, Wechselstromnetz-Überlast, Hauptbus A und B Überlast, alle drei Brennstoffzellen, die 75 Ampere Strom lieferten, waren vom Netz getrennt worden und die Elektronik musste auf Batteriestrom umschalten. Neun Sensoren fielen dauerhaft aus, die für die Temperaturmessung der Außenhülle, die Treibstoffmenge des Manövriersystems und die Temperatur eines Messgeräts für radioaktive Teilchen zuständig waren. Außerdem fiel die Signal-Aufbereitungs-Einheit (Signal Conditioning Entity, SCE) aus, die die Signale aller Sensoren bündelte und skalierte, eine Vorstufe für die Digitalisierung und Funkübertragung zur Bodenstation. Somit ging die Telemetrie, also die Übertragung der Zustandsdaten der Rakete zum Boden komplett verloren. 52 Sekunden nach dem Start in 4400 m Höhe wiederholte sich das Ganze und nun fiel auch noch der künstliche Horizont der Apollo aus (es gab aber noch ein Hilfssystem).

Die Rakete war in den Wolken, die bis 7000 m Höhe reichten, gleich zweimal vom Blitz getroffen worden, und zwar von Blitzen, die sie selbst ausgelöst hatte. Denn der heiße Abgasstrahl enthielt Plasmateilchen, also geladene Ionen, die die Rakete zum Blitzableiter werden ließen. Die Blitze liefen durch die Rakete und schlugen neben der Startrampe ein. Dass die Rakete weiter unbeirrt ihrem Kurs folgte und sich durch Winde von 280 km/h , ihren Weg bahnte, mehr als bei jedem anderen Start einer Saturn, war der Tatsache zu verdanken, dass die Steuerung während dieser Phase der ersten Stufe oblag, die nicht von den Blitzen beeinträchtigt worden war. Dennoch konnte das Raumschiff natürlich nicht im Blindflug weiter fliegen und es drohte ein Missionsabbruch. Die Kapsel wäre dann mit Hilfe des Rettungsturms (Launch Escape Tower, LET) an der Spitze der Rakete von dieser fort katapultiert worden, bevor man die Rakete vom Boden aus gesprengt hätte. Aber so schnell geben Piloten ihr Fluggerät nicht auf, wenn es noch unterwegs ist, und so gab Conrad der Bodenstation die Fehleranzeigen durch. Eine Minute 36 nach dem Start gab der Capcom (Capsule Communicator) Gerald Carr durch: “Versucht SCE auf AUX!” “Versucht FCE auf AUX,” wiederholte Conrad und nach innen gewandt “was zum Teufel heißt das?” Gordon spekulierte “Brennstoffzellen…?” (engl. Fuel Cells). Carr wieder “SCE, SCE auf AUX”. Alan Bean erinnerte sich als erster an den Schalter, der die Signal Conditioning Entity auf Hilfsstrom umschaltete. “Es sieht – alles sieht gut aus”. Danach lief wieder Telemetrie am Boden ein. Es war ein 24jähriger Ingenieur, John Aaron, der für die elektrischen Systeme zuständig war, dem der rettende Einfall “SCE to AUX” kam und damit zur Legende wurde. Er hatte sich an ein ähnliches Fehlerbild aus dem Training erinnert.

Die nächsten Minuten, über die Stufentrennung hinaus, waren die Astronauten anschließend damit beschäftigt, alle Systeme neu zu starten und bis auf die neun Sensoren gelang das auch. Mittlerweile dämmerte es auch Conrad: “Ich weiß nicht genau was passiert ist, aber ich bin nicht sicher, ob wir nicht vom Blitz getroffen wurden.” Die Rakete erreichte daraufhin planmäßig ihren Orbit und die Astronauten checkten alle Systeme besonders gründlich durch, bevor sie sich auf den Weg zum Mond machten. Eine Sorge blieb: einige Techniker befürchteten, dass der pyrotechnische Mechanismus zum Auslösen der Fallschirme Schaden genommen haben könnte und die Kapsel somit drohte, mit hoher Geschwindigkeit auf dem Ozean aufzuschlagen. Dies teilte man den Astronauten nicht mit – sie hätten ohnehin nichts daran ändern können. Zum Glück erwies sich die Sorge als unberechtigt.

 

Die TV-Show fällt aus

Der weitere Flug verlief planmäßig. Die drei Astronauten, die ihr Raumschiff nach einem Segelschiff-Typen “Yankee-Clipper” genannt hatten, erreichten den Mond am frühen Morgen des 18. November 1969 und umkreisten ihn für einen Tag, bis Conrad und Bean sich in der Mondlandefähre “Intrepid” (engl. furchtlos) auf den Weg zur Oberfläche machten. Das Landegebiet war nur 45 km vom geologisch jungen Krater Kopernikus entfernt, von dem man hoffte, Auswurfgestein aus der Tiefe des Mondes zu finden. Die Landung gelang, allerdings aufgrund von Felsen nicht auf der “Pete’s Parkplatz” getauften Ziel-Landestelle, sondern nur halb so weit entfernt wie geplant vom Surveyor, der dadurch ein wenig gesandstrahlt wurde. Nur 164 m von der Sonde entfernt setzte Intrepid mit reichlich verbliebenem Treibstoff auf. Nicht zuletzt auch dank eines verbesserten Landeradars.

Viereinhalb Stunden nach der Landung stieg Conrad dann zur ersten von zwei rund vierstündigen “EVAs” (Extra-vehikulären Aktivitäten, sprich, Außeneinsätzen) aus der Landefähre aus. Auch er hatte sich wie Neil Armstrong einen Spruch für den Ausstieg zurecht gelegt. Er hatte mit einer italienischen Journalistin $500 gewettet, dass ihm die NASA die Worte nicht vorschreiben würde, und der eher kurz geratene Conrad sagte dann nach dem Sprung von der Leiter den mit der Journalistin abgesprochenen Satz auf: “Hoppla! Mensch, das war vielleicht ein kleiner [Schritt] für Neil, aber für mich ist das ein großer!” Wo der sachliche Neil noch die Konsistenz des Bodens, die Aussicht und seine nächsten Aktionen kommentierte, hopste Conrad auf dem Mond herum und sang “Didum, didum, ich fühl’ mich wie Bugs Bunny!”.

Eine der ersten Aufgaben war, die S-Band-Antenne und die neue, großartige TV-Farbkamera aufzustellen. Die schirmartige Antenne zickte anfangs ein wenig, rastete jedoch schließlich ein. Die Astronauten hatten großen Spaß daran, dass sie die Wärmeschutzfolie so hoch und weit werfen konnten. Sie liebten es, Dinge auf dem Mond zu werfen. In der luftleeren Ödnis flogen Isolationsfolien genau so weit und hoch wie Steine, und bei 1/6 der Erdschwerkraft flogen sie noch viel höher und weiter als auf der Erde.

Die Kamera war extrem lichtempfindlich und niemals durfte direktes Sonnenlicht in das Objektiv fallen. Es gab eine Anweisung, die Kamera nicht einmal gegen das Licht zu richten, selbst wenn die Sonne nicht im Blickfeld war. Ungünstigerweise befand sich nach der Landung der an einem der Landebeine befestigte Staubehälter MESA (Modular Equipment Stowage Assembly), der unter anderem die TV-Kamera mit Stativ und Kabel enthielt, im direkten Sonnenlicht. Bean verkabelte die Kamera gleich und schraubte sie auf das Stativ. Der Capcom beklagte sich über das helle Bild und bat Bean darum, die Kamera tiefer einzustellen und dann nach links und rechts zu schwenken, aber das Bild veränderte sich nicht: das obere Fünftel des Bildes war weiß und die unteren vier schwarz. Spätere Auswertungen der Aufnahmen ergaben, dass die Kamera ein paar Sekunden die Sonne im Bild gehabt hatte – das war es dann für die TV-Übertragung des nachfolgenden Auspackens und Aufstellens der ALSEP-Experimente. So gab es kaum TV-Bilder – nur die Kamera an der Mondlandefähre zeigte einen kleinen Ausschnitt. Die großen Fernsehstationen schalteten sich daher alsbald ab.

 

Eine traurige Flagge

Als nächstes sollte die Flagge aufgestellt werden. Eigentlich wollte die Crew gar keine mitnehmen – schließlich hatte Apollo 11 bereits die symbolische Annektierung des Mondes durch das Aufstellen der US-Flagge vollzogen. Stattdessen wollte man die Zeit für Wissenschaft nutzen. Bis zum 3. Oktober war im Apollo 12 Flugplan auch keine Rede von einer Flagge gewesen. In einer Version vom 15. Oktober war sie dann doch drin. Die Astronauten schlugen also den unteren Teil des zweiteiligen Mastes mit dem Hammer 30 cm tief in den Boden. Dann schraubten sie den oberen Teil auf. Bei Apollo 11 hatten Neil und Buzz die zusammengesteckte Stange mit bloßen Händen ein paar Zentimeter tief in den Boden gedrückt und nicht gewagt, mit dem Hammer auf die lange, biegsame Stange zu klopfen. Die Konsequenz war, dass die Apollo-11-Flagge beim Rückstart zur Erde von den Abgasen des Triebwerks umgepustet wurde. Zuletzt musste nur noch die Querstange zum Aufrechthalten der Flagge am oberen Ende der Fahnenstange befestigt werden. Aber die Befestigung ging kaputt und rastete nicht ein. Bean meinte später, sie habe seiner Meinung nach nie funktioniert und sei wohl schon bei der Produktion defekt gewesen. So hing die Flagge schlaff am Mast.

Die beiden hatten nun etwas Zeit sich umzusehen. Sie fanden zwei merkwürdige kleine Hügel, wo die Mondoberfläche doch ansonsten von Kratern aller Größen übersät war. Möglicherweise war hier Material von einem entfernten Meteoriteneinschlag niedergegangen. In der Nähe der Hügel wollten sie das ALSEP mit seinen Experimenten und seiner Radionuklidbatterie aufbauen. Als sie den Arbeitsplan umblätterten, stießen sie allerdings nicht auf die entsprechende Arbeitsanweisung, sondern auf die Miss September des 1967er Playboy mit der Notiz: “Einige interessante Hügel und Täler gesehen”? Dieses und weitere Pin-up-Bilder hatte die Ersatzcrew ohne Wissen der Besatzung in den Plan hineingeschmuggelt. So bierernst wie bei den bisherigen Flügen nahm man die Arbeit offenbar nicht mehr.

Die Astronauten stellten schließlich die ALSEP-Geräte auf – das Passive Seismische Experiment (PSE) zur Messung von Mondbeben, das Sonnenwind-Spektrometer (SWS), das Lunar Surface Magnetometer (LSM) zur Messung des Magnetfelds, das Ionendetektor-Experiment (Suprathermal Ion Detector Experiment, SIDE) und das Cold Cathode Ion Gauge (CCIG, etwa “Kaltkathoden-Ionenspur-Experiment”), mit dem der winzige Druck einer potenziellen Atmosphäre auf dem Mond bestimmt werden sollte. Nach dem Aufstellen der Geräte wurde den Astronauten noch eine Stunde gewährt, um Steine zu sammeln. Mit noch mehr als halbvollen Sauerstoff- und Wasservorräten in den Anzügen kehrten sie dann nach fast 4 Stunden in die Intrepid zurück. So viel Reserve plante man ein, weil man befürchtete, dass die Kühlpumpe, die Wasser durch Schläuche in der Unterwäsche der Raumanzüge pumpte um die Temperaturunterschiede zwischen Sonne und Schatten auszugleichen, ausfallen könnte und dann wollte man genug Sauerstoffreserve haben, um den Anzug eine halbe Stunde lang bei voll aufgedrehtem Sauerstoffhahn kühlen zu können – expandierendes Gas kühlt bekanntlich ab. In einer halben Stunde sollten die Astronauten die Mondfähre erreichen können.

Nach dem Ausziehen der Überstiefel stellten die Astronauten fest, dass sie nasse Füße hatten – Wasser hatte sich in den inneren Stiefeln gesammelt. Spätere Analysen ergaben, dass die Wasserabscheider, kleine Zentrifugen im Rucksack, die der Atemluft die Feuchtigkeit entzogen, mit maximaler Drehzahl gelaufen waren. Dabei konnte es vorkommen, das bereits abgeschiedenes Wasser überschwappte. Ausziehen konnten die Astronauten nur die äußeren Stiefel – die inneren auszuziehen, war zu riskant, weil man im Falle eines Druckabfalls in der Landefähre, die aus Gewichtsgründen nur eine hauchdünne Hülle hatte, sehr schnell den Anzug luftdicht verschlossen haben musste. Man wies die Astronauten an, die Schläuche des Anzugs abzuschrauben und die Schwerkraft in geeigneter Weise zu nutzen, um das Wasser aus den Öffnungen laufen zu lassen. Ansonsten würde das Wasser auch durch die Wärme im Anzug verdunsten. Conrad meinte, so viel Wasser sei es nicht, es sei nicht kalt und kein Schweiß, so dass er keinen großen Aufwand betreiben wollte. 12 Stunden nach der Landung legten sich beide Astronauten in Hängematten und hatten 7 Stunden Zeit zum Schlafen. Tatsächlich schliefen die beiden nur 4,5 Stunden. Bean sagte später, es sei ihm nicht machomäßig genug erschienen, die mitgenommenen Schlaftabletten zu schlucken. Und Conrad schlief wegen seines Raumanzugs schlecht – die Beine waren zu kurz.

 

Immer Ärger mit der Technik

Am nächsten Tag, dem 20. November, stand die zweite vierstündige EVA an. Es war eine Strecke von 1500 m um 4 größere Krater zurück zu legen, an denen Proben gesammelt werden sollten, unter anderem auch eine Probe aus 40 cm Tiefe mit Hilfe eines in den Boden gehämmerten Rohres. Unterwegs streikte Conrads Kamera, der Bildzähler und der Filmtransportmechanismus funktionierten manchmal nicht. Daher beschlossen die Astronauten, ihre an den Anzügen eingeklinkten Kameras untereinander zu tauschen. Allerdings wollte sich Beans Kamera nicht lösen und bei dem Versuch, die Kamera mit Kraft aus der Halteklammer zu lösen, brach die Kappe der Schraube ab, mit welcher der pistolengriffartige Halte- und Auslösegriff an der Kamera angeschraubt war. Damit wurde Beans Kamera praktisch nutzlos. Sie konnte nicht mehr am Anzug befestigt werden. Zwar ließ sie sich wohl noch irgendwie in der Hand gehalten am Gehäuse auslösen, aber nicht mehr einhändig auf die einfache Weise, wie man einen Pistolenabzug zieht. Bean bemerkte, dass die entsprechende Schraube an Conrads Kamera lose war und zog sie fest, was im folgenden die Probleme mit dem Filmtransport und dem Zähler behob, und behielt die Kamera. Beans ursprüngliche Kamera kam in einen Beutel, falls sie noch einmal benötigt würde, wurde dann aber nicht mehr benutzt und am Ende der EVA auf dem Mond zurück gelassen.

Der letzte Stopp war dann der Surveyor. Die Astronauten näherten sich der Sonde quer zur Neigung der inneren Kraterwand entlang (also parallel zum Kraterrand), die ihnen zunächst steil erschienen war. Sie hatten auch ein Seil dabei, mit dem der eine Astronaut den anderen vom Kraterrand aus hätte sichern können, aber das Seil kam nicht zum Einsatz, weil sie gut Tritt fassen konnten. Bean fotografierte die Sonde ausgiebig von allen Seiten, um ihren Zustand zu dokumentieren. Die ursprünglich weiße Sonde erschien den Astronauten bräunlich – leider gibt es von EVA 2 nur Schwarzweißaufnahmen. Ein Magazin mit einem angebrochenen Farbfilm hatten sie vor der EVA in eine abnehmbare Seitentasche von Beans Anzug gepackt, dann aber vergessen, vor dem Besuch des Surveyors das Magazin an Conrads Kamera gegen das Farbmagazin auszutauschen.

Die Sonde hatte über die Jahre einen feinen Überzug von Mondstaub angesammelt. Das UV-Licht der Sonne sorgt nämlich dafür, dass sich die Oberfläche elektrisch auflädt, was sehr feine Staubpartikel aufgrund elektrostatischer Abstoßung emporschweben lässt, die in der Mondnacht wieder absinken. Der Abgasstrahl der Landefähre hatte dabei mehr Staub weggeblasen als neuen deponiert.

Nun hatten die beiden Astronauten eigentlich einen Gag vorgehabt: die Hasselblad-Kameras waren zwar für Apollo modifiziert, aber beruhten auf handelsüblichen Kameras, die man mit Zubehörteilen im Fotofachhandel kaufen konnte. Und so hatte sich Conrad einen aufschraubbaren Selbstauslöser gekauft, den er in einer Tasche am Raumanzug mit in das Apollo-Raumschiff geschmuggelt hatte. Damit wollte er, die Kamera auf das HTC-Tragegestell gestützt (Hand Tool Carrier, siehe Bild 14 in der Fotostrecke unten), ein Selfie beider Astronauten mit dem Surveyor aufzunehmen um die NASA und die Presse zu verblüffen – wer hat denn bitteschön dieses Foto aufgenommen? Er hatte den Auslöser während des Flugs in der Mondlandefähre deponiert und beim Aussteigen mit nach draußen genommen und in den Sammelbeutel des HTC gelegt. Aber als er nun den Auslöser suchte, fand er ihn nicht – er war ganz unten im Beutel, der schon voller Steine, Staub und Tüten mit Proben war. Am Ende gab er auf und machte statt dessen zwei “Touristenbilder” von Bean neben der Sonde.

Danach durchtrennten sie mit einem Bolzenschneider die Kabel und Haltestangen der Surveyor-Kamera, um die Kamera abzunehmen, und schnitten noch einige Alu-Stangen-Stücke und die Probenschaufel des Surveyors ab. Sie sollten außerdem ein Stück losgeschlagenes Glas von einem optischen Gerät mitbringen, aber das Glas haftete zu stark am Metallrahmen und ließ sich nicht ablösen und kleinere Splitter wagten sie nicht mit den Handschuhen anzufassen – das Risiko eines Schnitts war zu groß.

Nach der Rückkehr zur Landefähre entluden sie die Steine und beim Umfüllen des HTC-Beutels lag der vorher vermisste Selbstauslöser oben auf. “Der hat uns gerade noch gefehlt”, meinte Bean und Conrad warf den Selbstauslöser verärgert weg. Die Idee, dass sie ja vielleicht noch ein gemeinsames Bild vor der Landefähre hätten machen können, das womöglich besser als das am Surveyor geworden wäre, kam ihnen erst nach der Rückkehr zur Erde in den Sinn – der Flugplan diktierte wohl zu stark das Denken. Nicht mehr benötigte Utensilien ließen die Astronauten am Fuß der Landefähre zurück. Darunter auch Beans abnehmbare Seitentasche.

Beim Abschlussgespräch mit Houston drei Stunden nach der EVA fiel ihnen dann erst auf, dass sie mit Beans Tasche auch den Farbfilm draußen gelassen hatten. Es waren wohl nur ein paar Aufnahmen aus dem Mondorbit darauf, bei der EVA war er nicht wie geplant verwendet worden. Es war jedenfalls nicht daran zu denken, die Landefähre nochmals zu verlassen um den Film noch nach drinnen zu holen, und so liegt er heute noch auf dem Mond.

 

Großer Erfolg mit kleinen Pannen

Nach weiteren 4 Stunden, am 20. November gegen 15:25 deutscher Zeit, erfolgte der Rückstart vom Mond und um 19:00 Uhr hatte die Aufstiegsstufe der Intrepid am Clipper angedockt. Die Proben und Filme wurden umgeladen und die Aufstiegsstufe auf den Mond gecrasht. Dies löste ein kleines Mondbeben aus, das vom PSE-Seismometer registriert wurde und weit über eine halbe Stunde andauerte. Am 21. November um 21:50 schoss sich der Clipper auf die Transferbahn zur Erde ein, wo seine Kapsel am 24. November um 21:58:25 deutscher Zeit mit einwandfrei funktionierenden Fallschirmen im südlichen Pazifik wasserte. Aber auch diesmal nicht ganz ohne Pech und Pannen – eine 16-mm-Filmkamera löste sich beim Aufschlag aus ihrer Befestigung, traf Bean an der Stirn und schlug ihn kurzfristig bewusstlos. Die Wunde wurde später mit 6 Stichen genäht.

Bei allen Problemchen, die es während der Mission gab, war sie am Ende ein großer Erfolg. Die Astronauten brachten 34,35 kg Mondgestein, 1725 Fotos, 1h25m 16-mm-Film (hier komplett zum Download) und die Teile des Surveyors mit zur Erde, darunter die TV-Kamera, die heute im National Air & Space Museum in Washington ausgestellt ist. Im Isolationsschaumstoff der Kamera fand man auf der Erde Streptokokken-Bakterien, die mutmaßlich 2,5 Jahre auf dem Mond überlebt hatten – oder möglicherweise auch erst nach der Landung durch unsachgemäße Behandlung in die Kamera gelangt waren. Bis heute ist diese Frage ungeklärt.

Unter den gesammelten Steinen fand sich ein Stück eines Gesteinstyps, der bei Apollo 11 nicht gefunden worden war: KREEP. Die Abkürzung steht für Kalium, Rare Earth Elements (seltene Erden) und Phosphor, Elemente, die im Gestein angereichert sind. Es handelt sich um Elemente, die sich in Magma nicht auflösen. Später wurde überall KREEP auf dem Mond gefunden – ein Hinweis darauf, dass der Mond bei seiner Entstehung zum großen Teil aufgeschmolzen war und die nicht löslichen, leichteren Stoffe im Magma nach oben gestiegen waren. Daraus und aus der großen Ähnlichkeit der Sauerstoff-Isotop-Konzentrationen zu denen der Erde schloss man schließlich darauf, dass der Mond aus Magma der Erde hervorgegangen sein musste. So entstand schließlich die Kollisionstheorie.

Dick Gordon gehörte später noch zur Ersatzcrew von Apollo 15 und war als Kommandant der Apollo-18-Mission vorgesehen gewesen, die allerdings gestrichen wurde. Er flog nicht wieder ins All, sondern arbeitete mit am Space-Shuttle-Design und verstarb 2017 mit 88 Jahren. Pete Conrad flog noch zum Skylab und heuerte danach bei einem Fernsehsender an. Schließlich wurde er Marketing-Vizepräsident des Flugzeugherstellers McDonald Douglas in der militärischen Sparte. 1999 verstarb er an den Folgen eines Motorradunfalls. Alan Bean flog ebenfalls zum Skylab und gehörte der Ersatzcrew des Apollo-Sojus-Flugs 1975 an. Danach bildete er Astronauten aus. Bean wurde aber vor allem durch seine Malerei bekannt – er hatte schon vor seinem Mondflug das Malen erlernt und malte ab 1981 Bilder, die seine Eindrücke der Mondlandung widerspiegeln, wobei er gelegentlich auch Mondstaub mit in die Farbe mischte. Seine zahlreichen Bilder kann man auf dieser Webseite bestaunen. Bean starb im Mai 2018 im Alter von 86 Jahren.

 

Apollo-12-Galerie

Wie immer gibt es auch hier eine Fotostrecke. Mit den Pfeilen oben links und rechts kann man blättern, ein Klick auf das Bild öffnet es in voller Größe in einem neuen Fenster.
 







1/31
Die Crew von Apollo 12 posiert am 22. September 1969 im Kennedy Space Center vor einem Mock-Up der Mondlandefähre. Von links nach rechts: Commander (Fregattenkapitän) Charles "Pete" Conrad Junior (Kommandant der Mission), Commander Richard Francis Gordon Junior (Pilot des Kommandomoduls "Yankee Clipper") und Commander Alan LaVern Bean (Pilot der Mondlandefähre "Intrepid"). Alle drei sind NAVY-Marinepiloten, die sich schon lange kennen und befreundet sind. Vorne links vor den Astronauten das Mondmagnetometer LSM (Lunar Surface Magnetometer) zur Messung von Magnetfeldern und rechts das Sonnenwind-Spektrometer SWS (Solar Wind Spectrometer). Hinten am rechten Bildrand die Basisstation des Apollo-Mondoberflächen-Experimentepakets ALSEP (Apollo Lunar Surface Experiment Package). Bild: Flickr, NASA Johnson, NASA-Standardlizenz.

 

Referenzen

 

Kommentare (18)

  1. #1 Paul Steiner
    CH - Ossingen
    25. November 2019

    Besten Dank für den grossartigen Bericht. Speziell die wunderschöne Bilderstrecke ist eine Wucht! Vieles von dem, was du schreibst, war mir bisher unbekannt, obwohl ich damals als Jugendlicher die Mondlandungen mit allergrösstem Interesse verfolgte. Deshalb: Chapeau und herzliche Grüsse aus der Schweiz

  2. #2 UMa
    25. November 2019

    Hallo Alderamin, schöner Artikel. Danke.

    Hätte man das Problem mit der TV-Kamera nicht mit einem einfachen Objektivdeckel lösen können, den man erst nach der Ausrichtung der Kamera abnimmt? Dann wäre keine Sonne reingefallen.

  3. #3 tomtoo
    25. November 2019

    Letztlich hatte Apollo 12 schon beim Start ein enormes Dussel. Unter solchen Bedingungen zu starten war gegen jede Vernunft.

  4. #4 RPGNo1
    25. November 2019

    Apollo 13 hat es dann noch schlechter getroffen. Die US-Sender haben die Liveübertragung aus der Kapsel ganz fallen lassen, weil der Mondflug zu routinemäßig geworden war.

  5. #5 tomtoo
    25. November 2019

    @RPGNo1
    “..routinemäßig..”
    Aber nur in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit. Wirklich routinemäßig war da garnix. Jede Mission ist da ganz hart auf Messers Schneide gestanden. So im Nachinein ein echtes Wunder.

  6. #6 RPGNo1
    25. November 2019

    @tomtoo
    Du hast recht, ich hätte “routinemäßig”, also in Anführungszeichen, schreiben sollen. Bei einem Weltraumflug ist niemals nichts Routine.

  7. #7 Spritkopf
    25. November 2019

    @UMa

    Hätte man das Problem mit der TV-Kamera nicht mit einem einfachen Objektivdeckel lösen können, den man erst nach der Ausrichtung der Kamera abnimmt?

    Yep. Bei den nachfolgenden Apollo-Missionen hatten die Kameras genau deswegen einen Objektivdeckel.

  8. #8 Captain E.
    27. November 2019

    Apropos “zugeknöpft” bzw. “verbissen”: Apollo-12-LEM-Pilot Alan Bean erzählte einst in einem Interview, dass er und Armstrong sich eine Sekretärin teilen mussten. Und so geschah es bei irgendeiner Tätigkeit außerhalb seines Büros, dass ein anderer NASA-Mann ihm erzählte, Armstrong sei gerade abgestürzt. Als er dann später in das gemeinsame Büro zurück kehrte, saß dort bereits Armstrong und schäkerte mit der Sekretärin. Das folgende war dann wieder typisch für ihn. Bean fragte ihn, ob es wahr sei, dass er heute abgestürzt sei, und Armstrong antwortete einfach nur mit einem “Ja!”. Bean konnte es selbst nach all den Jahren nicht fassen.

    Es war auch Bean, der zu berichten wusste, dass Buzz Aldrin selbst auf einer Party lieber über Rendezvous-Manöver als über hübsche Mädchen sprechen wollte. Sein Spitzname bei den Kollegen war damals auch “Dr. Rendezvous”. Aldrin selber kommentierte das mit einem lapidaren “Ja, das stimmt.”

  9. #9 Superfred
    27. November 2019

    “Dass die Rakete weiter unbeirrt ihrem Kurs folgte und sich durch Winde von 280 km/h , ihren Weg bahnte, mehr als bei jedem anderen Start einer Saturn, war der Tatsache zu verdanken, dass die Steuerung während dieser Phase der ersten Stufe oblag, die nicht von den Blitzen beeinträchtigt worden war”

    Die SaturnV Rakete und das Apollo Raumschiff waren im Prinzip zwei getrennte Systeme mit jeweils eigenen Steuerungen.
    Der Steuerungscomputer der dreistufigen SaturnV, die “instrument unit” (IU), war oberhalb der 3. Stufe montiert und hat dank dreifacher Redundanz die Blitzeinschläge überstanden und somit die Mission gerettet.

    Die Steuerung des Apollo Raumschiffs, (AGC) wurde erst nach der endgültigen Abkopplung von der 3. Stufe benötigt, bis dahin war Apollo + Landefähre einfach nur “Nutzlast”.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Saturn_V_instrument_unit

  10. #10 Alderamin
    27. November 2019

    @Captain E.

    Nun ja, Armstrong war halt generell als eher wortkarg bekannt und er nicht viel über sein Privatleben preis gab. Collins schreibt in seinem Buch, dass Armstrong auch auf dem Flug nicht viel erzählte.

    Und Aldrin hat wirklich eine Doktorarbeit über Docking-Rendezvous geschrieben. Er stand wohl stark unter dem Druck seines Vaters, der ihn immer pushte, etwas besseres, besonderes zu werden. Das hat ihn ziemlich fertig gemacht. Daher eine gewisse Verbissenheit. Er war mit Armstrong während eines Trainings mal heftig aneinander geraten, weil Armstrong die Mondlandefähre gecrasht hatte.

    Die Apollo-11-Besatzung arbeitete professionell zusammen. Die Apollo-12-Crew hatte Spaß zusammen.

  11. #11 Alderamin
    27. November 2019

    @Superfred

    Kann sein, dass es nicht die erste Stufe war, die hier steuerte; muss ich nochmal unabhängig checken (in de.wikipedia.org steht z.B., dass Farbaufnahmen von der 2. EVA in dem zurückgelassenen Magazin gewesen seien und das ist laut NASA-Quellen nicht der Fall gewesen).

  12. #12 Captain E.
    27. November 2019

    @Alderamin:

    Nun ja, Armstrong war halt generell als eher wortkarg bekannt und er nicht viel über sein Privatleben preis gab. Collins schreibt in seinem Buch, dass Armstrong auch auf dem Flug nicht viel erzählte.

    Bei der Sekretärin konnte er anscheinend auch anders. 🙂

    Und Aldrin hat wirklich eine Doktorarbeit über Docking-Rendezvous geschrieben. Er stand wohl stark unter dem Druck seines Vaters, der ihn immer pushte, etwas besseres, besonderes zu werden. Das hat ihn ziemlich fertig gemacht. Daher eine gewisse Verbissenheit. Er war mit Armstrong während eines Trainings mal heftig aneinander geraten, weil Armstrong die Mondlandefähre gecrasht hatte.

    Im Simulator oder dieses fast nicht flugfähige Teil, dass eher schlecht als recht den Lander simulieren sollte? Die NASA hätte spätestens nach Armstrongs Absturz die Teile am liebsten aus dem Verkehr gezogen, aber von Armstrong bis Young (und vermutlich auch Cernan, aber der hatte ja keinen Nachfolger) haben alle Kommandanten gesagt, dass ihnen diese Flüge geholfen hätten. Das gilt auch für Pete Conrad.

    Das mit Aldrin wusste ich übrigens. Ganz offensichtlich hat ihn das Thema aber auch später nicht losgelassen. Bekannter ist vielleicht seine Lösung für das EVA-Problem. Der Mann war ja auch Taucher, und die Erfahrung hat geholfen.

    Die Apollo-11-Besatzung arbeitete professionell zusammen. Die Apollo-12-Crew hatte Spaß zusammen.

    Der Druck war vielleicht nicht mehr ganz so hoch. Das hätte aber wohl ganz anders ausgesehen, wenn Apollo 11 in einem Abbbruch oder sogar einer Katastrophe geendet hätte. Man wollte ja unbedingt noch 1969 landen, und der zweite und letzte Versuch wäre Apollo 12 gewesen. (Und ja, das von Kennedy erwähnte Jahrzehnt endete am 31. Dezember 1970! Aber erklär das einer mal den Steuerzahlern.)

  13. #13 bote
    27. November 2019

    Bote
    ” Im Isolationsschaumstoff der Kamera fand man auf der Erde Streptokokken-Bakterien, die mutmaßlich 2,5 Jahre auf dem Mond überlebt hatten ”
    Wenn das stimmt, dann steht der Weltraumfahrt eine glänzende Zukunft bevor.
    Ohne Bakterien kann ein Mensch nicht leben.

  14. #14 Alderamin
    28. November 2019

    @Captain E.

    Im Simulator oder dieses fast nicht flugfähige Teil, dass eher schlecht als recht den Lander simulieren sollte?

    Im Simulator! Im LLRV hatte nur einer Platz. Es war ein virtueller Crash. Und deswegen übte man ja, dass man Fehler machen durfte und aus ihnen lernen.

  15. #15 Karl Mistelberger
    mistelberger.net
    28. November 2019

    > Im Simulator! Im LLRV hatte nur einer Platz. Es war ein virtueller Crash. Und deswegen übte man ja, dass man Fehler machen durfte und aus ihnen lernen.

    Wo steht das? Ich kenne nur diesen Vorfall:

    On May 6, 1968, astronaut Neil A. Armstrong, then assigned as backup commander for the Apollo 9 mission, took off on a simulated lunar landing mission in Lunar Landing Research Vehicle #1 (LLRV-1) at Ellington Air Force Base near the Manned Spacecraft Center (MSC) in Houston, his 22nd flight of the test vehicle. Armstrong had been airborne about five minutes when he suddenly lost control of the vehicle. About 200 feet above the ground, he chose to eject. While the LLRV crashed and burned on impact Armstrong parachuted safely to Earth and was not injured. MSC Director Robert L. Gilruth appointed an accident investigation board, chaired by Aircraft Operations Office chief Joseph S. Algranti, an experienced LLRV pilot. The crash investigation showed that a loss of helium pressure caused depletion of the hydrogen peroxide used for the reserve attitude thrusters. The vehicle’s instrumentation did not provide adequate warning about the adverse situation. Engineers corrected the problems before flights resumed in October.

    https://www.nasa.gov/feature/50-years-ago-armstrong-survives-training-crash

  16. #16 Captain E.
    28. November 2019

    @Karl Mistelberger:

    Die werden damals mehr als einen Crash im Simulator hingelegt haben. Da wird man von den Operatoren ja auch mit Fehlermeldungen zugemüllt, dass der echte Flug fast schon entspannend ist.

    Man crasht im Simulator, damit man es im echten Leben nicht tut.

  17. #17 Alderamin
    28. November 2019

    @Karl Mistelberger

    Wo steht das?

    In Michael Collins’ Buch “Carrying the Fire”. Der Absturz des LLRV war ein anderer Vorfall und hat natürlich die Runde gemacht, weil er viel spektakulärer war. Die meiste Zeit trainierten die Astronauten die Landung aber über viele Stunden im Simulator (siehe Bild 3 in der Fotostrecke), wo sie sich auch das Gelände einprägten (eine Kamera fuhr da über Fotos hinweg). Die mussten Sternbilder wie auch Mondkrater pauken!

  18. […] nächste Mondphase verschoben zu werden. Diesmal gab es keine besonderen Vorkommnisse beim Start, keine Blitzeinschläge, keine übermäßigen Pogo-Oszillationen, keine Verzögerung durch widriges Wetter. Lediglich […]