Bevor ich Ende April 2009 mit den Arte-Fakten begann, hatte ich schon ein paar Kommentare bei ScienceBlogs geschrieben, und eine gewisse Ablehnung meiner Gedanken war bereits deutlich geworden. Ich hatte mich trotzdem zu diesem Projekt entschlossen, oder eigentlich – gerade deswegen. Es müsste, so dachte ich – doch möglich sein, an diesem Ort, wo so…
Im dritten Aufsatz des Buches “Experiment – Differenz – Schrift” geht Hans-Jörg Rheinberger den technologischen Bedingungen des epistemischen Dings nach. Einfacher gesagt: Er betrachtet die funktionale Struktur des Experimentalsystems, das er zuvor im ersten Text als “kleinste funktionelle Einheit, als die Arbeitseinheit des Wissenschaftlers” ausgemacht und dessen Rolle im Wissenschaftsprozess er im zweiten Text betrachtet…
Dem Vortrag eines Evolutionsforschers konnte ich vor einiger Zeit entnehmen, dass es bei Vogelarten, die wir gemeinhin als Zugvögel ansehen, immer Individuen gibt, denen – im Gegensatz zur Mehrheit der Artgenossen – das Bleiben und Überwintern am Ort “in den Genen” liegt, so wie es bei anderen Arten, die wir als sesshaft ansehen, auch immer…
Natürlich kann es kein Blog geben, das sich vor allem mit Wissenschaftsphilosophie beschäftigt, und in dem Karl Popper nicht vorkommt. Zwei Mal habe ich Poppers Standpunkt dargestellt – und wo Popper war, war Feyerabend nie weit. Dabei kam es mir vor allem darauf an, zu zeigen, dass Poppers Vorstellung von Wissenschaft zwar wichtig für das…
Wo steht eigentlich die Philosophie selbst im Spektrum der Disziplinen des Denkens? Ist sie eine Wissenschaft? Diese Frage hat mich bei Arte-Fakten schon zwei Mal beschäftigt, und beide male gab es eine rege Diskussion. Was ich beim ersten Mal als selbstverständlich voraussetzte, als ich das Verhältnis von Philosophie und Wissenschaften betrachtete, war beim zweiten Mal…
Auch große Philosophen werden bei Arte-Fakten immer wieder mal ins Spiel gebracht. Wenn Martin Heidegger dabei war, dann ging es erstaunlich oft um meine persönlichen Erfahrungen mit Diskussionen bei Arte-Fakten. Was Heideggers Konzept des “Man” mit Kommentarschlachten zu tun haben könnte war genau heute vor einem Jahr mein Thema. Wenig später erinnerte ich mich an…
Das Schöne beim Lesen von Vortragssammlungen ist, dass man im zweiten Text zumeist – wenigstens am Rande, das Thema des ersten noch einmal dargestellt bekommt, aus einer anderen Perspektive vielleicht und mit einer gewissen Verschiebung, die auch die Veränderung des Standpunktes des Autors oder die Vielschichtigkeit des Gegenstandes selbst sichtbar macht. So ist es auch…
„Experiment – Differenz – Schrift” heißt das schöne Buch von Hans-Jörg Rheinberger, dessen drei Hauptteile ich hier in den nächsten Tagen besprechen werde*. Der Titel verweist schon auf eine gewisse Nähe des Autors zu Jaques Derrida, und in der Tat ist der Biologe und heutige Direktor des Max-Planck-Institutes für Wissenschaftsgeschichte gleichzeitig der Übersetzer einiger Derrida-Werke,…
Ich bin vor ein paar Tagen gefragt worden, wie grundsätzlich meine Wissenschaftskritik sei. Die Antwort lautet: Das kommt ganz darauf an, was unter Kritik verstanden wird. Das Wort “Kritik” ist in Verruf geraten und bevor man mal eben, die Zielrichtung der Frage wohl verstehend, betont, man sei selbstverständlich kein Feind der Wissenschaften, lohnt es sich,…
Das philosophische Problem des wissenschaftlichen Realismus ist zunächst eine Variation über das Problem des erkenntnistheoretischen Realismus überhaupt. Dann ist die Frage nach dem wissenschaftlichen Realismus ganz unmittelbar eine Konkretisierung der Kant’schen Frage: „Was kann ich wissen?” Man kann, ausgehend von der Frage, ob wir überhaupt etwas Wahres über die Dinge in der Welt wissen können,…
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