Das “Astronomy Picture of the Day” ist immer einen Besuch wert. Hier findet man jeden Tag ein neues tolles Bild aus dem Bereich der Astronomie. Gestern konnte man dort diese Aufnahme sehen:
Astronomy Picture of the Day, 25. Juni 2008, Credit: Galaxy Zoo Project,
ING
Das ist ein Bild aus dem Projekt Galaxy Zoo, bei dem jeder Interessierte selbst mitarbeiten und Galaxien klassifizieren kann. Eine dieser freiwilligen Mitarbeiterinnen, die niederländische Lehrerin Hanny van Arkel hat dabei dieses seltsame grüne Ding in der Bildmitte entdeckt das deswegen auch “Hannys Voorwerp” (Hannys Objekt) genannt wird.
Um was es sich dabei genau handelt, ist noch unklar. Fest steht jedenfalls, dass es kein Dreck auf der Linse oder ähnliches ist. Man konnte nachweisen, dass sich dieses Ding genauso weit von der Erde entfernt befindet wie die benachbarte Galaxie auf dem Bild.
So wie es im Moment aussieht, handelt es sich dabei auch um eine Galaxie die sich wie ein Reflexionsnebel verhält. Ein Reflexionsnebel ist – wenig überraschend 😉 – eine interstellare Gaswolke die das Licht benachbarter Sterne reflektiert. Diese Dinger können wirklich sehr beeindruckend aussehen, so wieder Nebel NGC 1999 im Orion:
Oder dieses wunderbare Objekt (IC 349) in den Plejaden:
Man nimmt nun an, dass diese kleine Galaxie Licht aus der Nachbargalaxie IC 2497 (die Galaxie genau über Hannys Voorwerp) reflektiert die dort offensichtlich vor etwa 100000 Jahren abgestrahlt wurde. Verantwortlich dafür war ein Quasar: ein “quasi-stellares Objekt” (daher auch der Name). So nennt man sehr weit entfernte aktive Galaxien, die enorme Energiemengen abstrahlen.
Jedenfalls ist das wiedermal eine wunderbare Aufnahme. Und es zeigt, dass man auch als Laie in der Astronomie durchaus interessante Entdeckungen machen kann. Das seltsame grüne Ding das Hanny van Arkel gefunden hat wird die Astronomen sicher noch einige Zeit beschäftigen.
Weiterführende Informationen:
- Beim Galaxy Zoo kann jeder mitmachen – da gibts sicher noch einiges zu entdecken!
- Hier ist die Entdeckung und die wissenschaftliche Nachgeschichte noch genauer erklärt
- Forschungsseite der Universität Alabama zu Hannys Voorwerp
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