“Daraus folgt der logarithmisch fraktale (sich in allen Skalen wiederholende) Aufbau des Schwingungsbildes. In diesem Zusammenhang spricht man von Skaleninvarianz (engl. Scaling). Scaling ist in der Natur weit verbreitet – von den Elementarteilchen bis zu den Galaxien. In diesem Zusammenhang spricht man von Global Scaling.”
Ok, Global Scaling heisst also, dass alles im Universum irgendwie schwingt. Im Kompendium gehts dann weiter mit Fraktalen (also selbstähnlichen Gebilden) und Kettenbrüchen. Ein Kettenbruch ist etwas, das so aussieht:
Jede Zahl kann in dieser Form dargestellt werden – die Wurzel aus 2 würde als Kettenbruch z.B. so aussehen:
“Atome enthalten stets gleichviel Protonen und Elektronen.”
Vielleicht sollte jemand den Autoren dieses Kompendiums mal erklären, wie Ionisation (ein physikalischer Prozess, bei dem Elektronen aus einem Atom entfernt werden) oder Rekombination (der umgekehrte Prozess) funktionieren…
Aber egal – die Protonen sind wichtig und
“Aus diesem Grund bestimmen Protonenresonanzen den Verlauf aller Prozesse und den
Aufbau aller Strukturen im Universum.”
und
“Gegenstand der Global Scaling Theorie ist das Spektrum der Eigenschwingungen von
Kettensystemen, die aus Protonen bestehen. Als Spektrum von Eigenschwingungsprozessen ist es fraktal, das bedeutet lückenhaft, sich selbst ähnlich und logarithmisch skaleninvariant.”
Klingt ja wirklich beeindruckend – aber wie “funktioniert” das nun in der Praxis? Ganz einfach, eigentlich. Man nimmt sich irgendeine Zahl die das beschreibt was man untersuchen möchte (den “Messwert”) und dividiert sie durch ein passendes “Protonen-Eichmaß” (eine andere Zahl, die eine der physikalischen Eigenschaften des Protons beschreibt). Vom Ergebnis bildet man den natürlichen Logarithmus und wandelt diese Zahl in einen Kettenbruch um. Die Faktoren dieses Kettenbruchs werden nun dazu benutzt um den Messwert im “Fundamentalen Fraktal” zu platzieren. Hmm – was genau ein Fundamentales Fraktal ist, wurde im Kompendium noch gar nicht definiert… – aber so wie es aussieht ist es eine bestimmte grafische Darstellung eines Kettenbruchs. Jetzt hat man ein schönes buntes Bild, mit vielen Strichen, Farben und Lücken und irgendwo da drin liegt der Messwert (aus Copyrightgründen kopier ich mal lieber kein Bild so eines Fundamentalen Fraktals hier in meinen Beitrag – eine Vorstellung davon, wie sowas aussieht gibt das Bild eines “Global Scaling Massbandes dass ich im Esowatch-Wiki gefunden habe).
Und je nachdem wo der Messwert nun im Fraktal liegt, lassen sich angeblich verschiedeneste Aussagen machen und vorhersahen, wie sich ein bestimmter Prozess oder Vorgang in Zukunft verhalten wird.
Ein kompliziertes Orakel
Die ganze Geschichte mit Fraktalen, Kettenbrüchen, Protonen, etc. hat also mit der eigentlichen Geschichte absolut nichts zu tun. Das ist nur ein weiterer, neuer Weg um eine Grundlage zum Interpretieren und Assozieren zu erhalten. Früher hat man dazu die Eingeweide von Tieren benutzt, im Kaffeesatz gelesen, Karten gelegt, in der Hand gelesen oder Horoskope aufgemalt. Heute gibt man dem ganzen eben einen wissenschaftlichen Anstrich und erzählt von Kettenbrüchen und Protonenresonanzen… Im Endeffekt läuft es aber auf simples Orakeln hinaus.
Das zeigen auch die Analyse-Beispiele, die noch im Kompendium zu finden sind. Da werden zum Beispiel die Eigenschaften der Planeten im Sonnensystem untersucht (Seite 18). Grundlage sind die Entfernungen der Planeten von der Sonne. In der zur Analyse gehörenden Grafik wird die grundlegende Entfernungseinheit im Sonnensystem, die Astronomische Einheit, übrigens fälschlicherweise mit 149597870660 Kilometer angegeben. Dieser Wert liegt um das tausendfache daneben: die korrekte Zahl lautet 149597870,691 Kilometer. (Update – in der aktuellen Version des Kompendiums wurde dieser Fehler korrigiert. Der Rest des astronomischen Unsinns, z.B. über die wachsenden Planeten – siehe unten – steht aber weiterhin drin).
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