Zur Zeit wird hier bei Scienceblogs an vielen Stellen über die Qualität des Fernsehens im Allgemeinen und über Marcel Reich-Ranickis Ablehnung des Deutschen Fernsehpreises im Speziellen diskutiert.
Ich möchte hier gar nicht viel über Reich-Ranickis “Eklat” bei der Preisverleihung sagen. Aber in dem Interview das er der FAZ gegeben hat, ist mir ein interessanter Satz aufgefallen:
“So ging es den ganzen Abend, und zwischendurch immer wieder Köche, nichts als Köche. Es war schrecklich.
Das hat Sie so aufgebracht? Die Köche?
Ja, natürlich, die auch.”
“Immer wieder Köche, nichts als Köche”. Dieser Satz ist mir auch schon oft durch den Kopf gegangen als ich vor dem Fernsehapparat gesessen bin.
Eigentlich habe ich nichts gegen Kochsendungen. Ich koche selbst auch oft und sehr gerne und hab mir früher gerne auch mal Kochsendungen angesehen. Aber irgendwie nimmt das mittlerweile etwas überhand. Fast jeder Sender hat mindestens eine Kochsendung im Programm, in den “Wissens”sendungen wie Galileo wird ständig gezeigt wie irgendwelche Leute Essen herstellen oder in XXL-Portionen verdrücken. Wenn man zu einer beliebigen Zeit den Fernsehapparat einschaltet ist die Chance groß, eine Kochsendung zu finden. Oder eine der verwandten Reality-Shows wie “Das perfekte Dinner”. Es werden auch ständig “neue” Formate entwickelt (“Kocharena”, “Mein Restaurant”,…).
Ich weiß nicht – aber irgendwie ist mir das schon lange zuviel. Kochen ist ja schön und gut aber diese ständige Bombardierunge mit neuen Fernsehköchen, neuen Sendungen, neuen Pseudodokumentationen gehen mir langsam aber sicher auf die Nerven.
Ich verstehe auch nicht, warum kein Fernsehsender mal ne neue Idee hat. Seit Jahren werden immer wieder neue Kochshows auf den Markt geworfen – ist deren Quote wirklich so gut? Bin ich der einzige, dem diese Kochorgien auf die Nerven gehen?
Als Alternative kann ich Werner Gruber empfehlen. Der kocht zwar auch ab und zu im Fernsehen – ist aber kein Koch sondern Experimentalphysiker an der Universität Wien (und Mitglied der Sciencebusters). In seinen Bücher, Sendungen und Vorlesungen erklärt er äußerst amüsant die Physik die hinter dem Kochen steckt und entwickelt auch schon mal eine Formel um die optimale Brattemperatur einer Weihnachtsgans zu ermitteln.
Hier ist ein Beispiel:
P.S. Gerade hab ich den Fernseher eingeschalten und was läuft auf Pro 7? Galileo zeigt, wie man “Euter-Schnitzel” kocht…
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