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Ludmilas tolles Video vom Start einer Saturn-V-Rakete hat mich an ein anderes Video erinnert, das ich immer wieder toll finde. Es handelt sich dabei um den Trailer zum Film “Man Conquers Space“.

Diese Independent Produktion wird vermutlich noch lange nicht im Kino zu sehen sein. Wenn wir Pech haben, vielleicht niemals. Aber allein die Idee die hinter diesem Film steckt ist schon großartig: Wie würde unsere Welt aussehen, wenn sich nach dem zweiten Weltkrieg die Raumfahrt ein bisschen anderes entwickelt hätte? Wenn die Energien und finanziellen Mitteln der Supermächte nicht in den kalten Krieg, sondern in eine friedlichen Nutzung des Weltraums geflossen wären? Wenn die Visionen von Raumfahrtpionieren wie Wernher von Braun Wirklichkeit geworden wären?

Der Trailer zum Film ist wirklich beeindruckend. Allerdings werde ich dabei immer auch ein bisschen melancholisch. Unsere Welt könnte so anders sein…

Kommentare (15)

  1. #1 aebby
    1. November 2008

    Danke … mich packte da auch die Wehmut, bitter zu wissen, dass die Raumschiffe, die zu Beginn der Alternative zu sehen sind, teilweise als Prototypen existierten und den militärischen Erfordernissen geopfert wurden.

  2. #2 Bettina
    1. November 2008

    Danke für den Tipp! Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich diesen Trailer sehe. Ja, vieles könnte heute anders sein…

  3. #3 Bartleby
    1. November 2008

    Natürlich wäre es schön, wenn man das für Kriege und Rüstung verdaddelte Geld für irgendetwas sinnvolleres ausgegeben hätte. Ich frage mich nur, wie sinnvoll eine bemannte Raumfahrt im großen Stil wäre. Allein schon die Frage, wo man überhaupt Menschen hinschicken soll, macht dies deutlich. Von den Planeten kommt eigenlich nur Mars in Frage. Evtl. vielleicht noch einer der großen Jupitermonde, obwohl das wohl auch schon sehr grenzwertig von den Bedingungen her wäre.
    Aber selbst eine bemannte Marsmission wäre schon ein riesiger Aufwand, da man die Astronauten entweder 500 oder gar 1000 Tage (diese beiden Optionen gibt es) in lebensfeindlicher Umgebung am Leben erhalten müßte. Sicher würde ein Geologe auf dem Mars viel effizienter arbeiten als die besten Roboter, aber ist die Erforschung des Mars so wichtig (verglichen mit anderen Himmelskörpern), daß dieser Aufwand wirklich sein muß ? Auch die Idee eines Terraforming finde ich ziemlich absurd. Wir sollten vielleicht erstmal lernen, mit unserer eigenen Heimat etwas pfleglicher umzugehen. Sollen wir den Mars erst bewohnbar machen, um ihn dann genauso runterzuwirtschaften wie die Erde ?
    Und ob wir jemals über das Sonnensystem hinaus kommen, wage ich zu bezweifeln. Selbst mit 0,1*c (z.Z. ist man bei 0,0001*c) dauert die Reise zum nächsten Stern immer noch 45 Jahre. Dann würden die alternden Astronauten eine völlig veraltete Kommunikations- und Computertechnik nutzen, mit der sich auf der Erde niemand mehr auskennt. Vielleicht besteht ja 45 Jahre nach dem Abflug auf der Erde überhaupt kein Interesse mehr an der Mission, weil man existentiellere Probleme hat.
    Ich werde den Verdacht nicht los, daß es bei der bemannten Raumfahrt darum geht, Helden zu schaffen und zu verkaufen. Wie kurzlebig dieses Heldentum aber ist, haben die Apollo-Missionen uns vor Augen geführt, die abgebrochen wurden, weil das öffentliche Interesse erlahmt war, nach nur sechs Mondmissionen (plus einer gescheiterten) war das außergewöhnliche zur Regel geworden. 10000 Ingenieure und Naturwissenschaftler wurden entlassen, weil sie nicht mehr benötigt wurden.
    Ich würde das eingesparte Rüstungsgeld lieber für Raumsonden und Satelliten, für terrestrische und extraterrestrische Teleskope ausgeben.

  4. #4 florian
    2. November 2008

    @Bartleby: Naja, in diesem Film geht es ja gerade um eine andere. Eine, in der die Raumfahrt einen ganz anderen Stellenwert hat als in unserer. Abgesehen davon denke ich, dass bemannte Raumfahrt durchaus sehr sinnvoll sein kann. Man denke nur an all die Asteroiden, voll mit wertvollen Rohstoffen, die zwischen Mars und Jupiter rumschwirren. Diese Rohstoffe abzubauen wäre vielleicht auch ein wirtschaftlich sinnvolles Projekt. Dazu braucht man aber erstmal das grundlegende Know-how für die bemannte Raumfahrt und wohl auch ein paar Basen auf Mond/Mars und größere Raumstationen. Andere Projekte zur Energieversorgung werden im Trailer ja auch direkt angesprochen.
    Und ganz langfristig gesehen führt an der bemannten Raumfahrt und der Besiedelung des Weltraums bzw. anderer Planeten kein Weg vorbei. Irgendwann werden die Ressourcen unserer Erde einfach nicht mehr ausreichen. Und wenn wir dann immer noch weiterwachsen wollen, müssen wir die Erde verlassen. Und ganz, ganz langfristig gesehen müssen wir spätestens in einer Milliarde Jahren von der Erde weg – dann wird sie nämlich so oder so unbewohnbar; egal was wir Menschen bis dahin gemacht haben.

    Aber du hast recht, dass in unserer Welt andere Prioritäten gesetzt werden. Ich persönlich finde das schade – aber das ist wohl Ansichtssache.

  5. #5 Jörg W.
    2. November 2008

    ok, die Vergangenheit war nicht so. Aber was soll, wir haben immer noch die Zukunft 😉

  6. #6 Fischer
    3. November 2008

    *Aber was soll, wir haben immer noch die Zukunft*

    Na, wenn du dich da mal nicht täuschst…

  7. #7 Sven E.
    7. November 2008

    So schön diese Entwicklung auch gewesen wäre, ich glaube nicht, dass es so ausgesehen hätte. Eine friedliche Gesellschaft hätte sich nicht so schnell entwickelt, denn der Mensch braucht Feinde, Gegner, Konkurrenz als Motivation. Vielleicht reicht Wissenschaftlern das Erkennen und Erfahren von Wissen als Antrieb, aber der Gesellschaft, die die Wissenschaft ja unterstützen und finanzieren muss, wird das nicht reichen. Außerdem sollte man die Ängste der Menschen nicht unterschätzen, denn wenn sie keine Angst vor Kriegen und Terror haben müssen, leben sie sie andersweitig aus. Selbst in unserer nicht geraden friedlichen Zeit ist dies zu spüren. (Gentechnik, Teilchenbeschleuniger usw.)

  8. #8 Tolya Glaukos
    7. November 2008

    … bemannte raumfahrt halte ich für luxus – roboter sind weitaus besser geeignet, unter den oftmals für biowesen sehr unwirtlichen bedingungen überdauern zu können. der mond und der mars könnten die ersten roboterstaaten werden – die dort fabriken errichten aus örtlichen rohstoffen, in denen sie dann neue robotergenossen herstellen.
    der mensch wird ohnehin über kurz oder lang damit beschäftigt sein, seine eigene biosphäre zu retten – warum soll er von künstlichen biosphären auf anderen planeten träumen?

  9. #9 Anhaltiner
    7. November 2008

    @Sven: da stimme ich dir zu. Und wer weis ob Raketen ohne das Militär überhaupt so weit entwickelt worden wären.

    Die Stationen auf der Antarktis zeigen das es durchaus möglich ist in lebensfeidlichen Umgebungen zu überleben. Pläne Stationen auf Mond und Mars zu errichten gibt es ja schon – und die Frage der Finanzierung ruft die Gegner auf den Plan – “könnten wir das Geld nicht für sinnvolleres ausgeben?” Der Durchbruch zur Nutzung des Weltraumes wird also nur gelingen, wenn die, die sie finanzieren sollen (Steuerzahler, Unternehmen…) welchen Nutzen/Gewinn sie davon haben. Solarzellen sind, soweit ich weis, durch die Weltraummissionen entwickelt und verbessert worden. (u.v.a.m)

    Zur Zeit laufen ja wieder Missionen zum Mond (auch mit deutschen Experimenten) die diesmal die Leistungsfähigkeit von Indien und China unter Beweis stellen sollen. Vielleicht hilft ja der Wettbewerb unter den Nationen ja der Weltraumforschung mehr als das er schadet (lieber weniger Geld als gar kein Geld)

    Welche Erkenntnisse nur durch die ISS möglich wurden sind leider in der breiten Öffentlichkeit nicht bekannt – Vielleicht sollte Weltraumforschung da mehr Werbung betreiben.

    Und von der Entdeckung eines Asteroiden der innerhalb von 20 Stunden auf der Erde eingeschlagen ist hört man nicht in den Nachrichten – schade eigentlich.

  10. #10 florian
    7. November 2008

    @Tolya: Man kann halt leider nunmal nicht alles mit Robotern machen. Und (Ludmila schreibt in ihrem Blog immer wieder drüber) um die Umweltprobleme auf unserer Welt in den Griff zu kriegen ist es sehr nützlich, sich näher mit den Bedingungen auf anderen Planeten auseinanderzusetzen.

    Außerdem: Wissen ist niemals Luxus…

  11. #11 tolya glaukos
    8. November 2008

    hallo florian,

    klar, man kann nicht alles mit robotern machen, aber mit jedem tag ist mehr möglich, die evolution der roboter läuft derzeit tausende mal schneller ab als die des menschen, und ich sehe keinen grund, dass sich das ändern sollte …

    … und was den kalten krieg angeht: ronald reagan hat einmal gesagt, dass die menschheit so lange sich selbst als feind ansehen wird, bis eine geeignete bedrohung sie zur solidarisierung zwingt. sdi war solch eine idee, oft mussten die außerirdischen herhalten für solche angstszenarien – aber die klimaproblematik dürfte ebenfalls geeignet sein, um die konzentration von der menschenrasseninternen scharmützeln wegzulenken auf die relevanteren herausforderungen …

  12. #12 Anhaltiner
    12. November 2008

    Zum Thema Roboter habe ich unter https://de.wikipedia.org/wiki/Humanoide_Roboter folgendes Zitat gefunden:

    “Zu den aktuellen Fähigkeiten gehören: gehen, Treppen steigen, rennen, Tablettwagen schieben, Tablett entgegennehmen, transportieren, übergeben, servieren, tanzen, bewegte Hindernisse umlaufen, Trompete spielen, Geige spielen, u. a.”

    Ich denke wenn die Entwicklung so weiter geht sind auch Fähigkeiten wie “Bodenproben nehmen”, “Raumsonden warten” und “Laborgeräte bedienen” in nicht allzu ferner Zukunft machbar

  13. #13 Ronny
    12. November 2008

    Tja, ich sehe das Hauptproblem in unserem stärksten Trieb: Gier. Die hat uns großgemacht und ist jetzt drauf und dran uns umzubringen.
    Ich glaube auch nicht dass Klimaprobleme, Überbevölkerung oder Bedrohungen aller Art uns zum Umdenken bewegen wenns ums eigene lokale Wohl geht. Wenn Arbeitsplätze in Gefahr sind, dann pfeifen wir aufs Klima. Wenn wir wo mehr Leute für die Wirtschaft brauchen dann pfeifen wir auf Geburtenkontrolle usw. Wenns um Ressourcen geht, dann pfeifen wir darauf ob die Europäer, Russen oder Chinesen dagegen sind.
    Wir sind mental noch im Höhlenmenschenstadium. Ich hoffe, dass wir uns irgendwann mal weiterentwickeln, wenn ich mir aber die derzeitigen wirtschaftlichen Vorgänge so ansehe, hmmm…. dann kommt wieder ganz schnell die wichtigste Kraft raus: Gier.

  14. #14 Anhaltiner
    12. November 2008

    @Ronny: auch Angst ist eine starke Triebfeder, dazu zählen die Verlustangst die Angst vor Veränderung und auch die Angst vor dem Unbekannten. (Ängste die die Höhlenmenschen wohl auch hatten – in diesem Punkt stimme ich dir zu)

  15. #15 adenosine
    13. November 2008

    Die bemannte Raumfahrt ist eher ein Propagandaobjekt ohne adäquaten erkenntnistheoretischen oder wirtschaftlichen Nutzen. Das Budget für wissenschaftliche Großprojekte ist nun mal begrenzt, auch wenn man es auf Kosten des Militärs erhöhen würde, gibt es sicherlich andere Forschungsprojekte (Biotechnik, Energietechnik) in denen lukrativere Ergebnisse zu erwarten sind.