Ein Kommentar zu meinem Artikel über den Asteroiden Bericht der Association of Space Explorers von Markus Griesser von der Sternwarte Eschenberg hat mich zum Nachdenken gebracht. Er schrieb folgendes:
“In Vorträgen mit jungen Menschen, namentlich mit jungen Erwachsenen, initiiere ich noch ganz gerne mal eine Diskussion, in dem ich die Frage
stelle: “Was würdet ihr tun, wenn morgen gemeldet würde, ein grösserer
Asteroid sei im Anflug und schlage nächste Woche, nächsten Monat bei
uns ein?” Da wird anfänglich immer etwas gefrotzelt. Es kommen
Antworten so im Stil “noch alles Geld verjubeln”, “das Leben nochmals
richtig genießen”, “all das noch tun, was ich bis dahin immer wollte,
aber nie durfte”, “zur zweiten Freundin noch eine dritte zutun” usw.Und erst nach dieser “Aufwärmphase” kommen die Leute dann ernsthaft
zur Sache: Da werden Gedanken eingeworfen, ob man sich durch einen
Suizid dem zu erwarteten Schrecken entziehen sollte. Und was tun wohl
die Angehörigen, die Freunde?”
Da Kollisionen von Asteroiden mit der Erde ja zu meinem engeren Arbeitsgebiet gehören habe ich mir über dieses Thema natürlich auch schon oft Gedanken gedacht. Das ist gar keine so simple Angelegenheit. Wenn wir davon ausgehen, dass ein riesiger Asteroid auf Kollisionskurs ist der sowieso alles Leben ausrotten wird, dann hat die Frage nicht mehr viel mit Asteroiden zu tun sondern wird allgemein: Was tue ich, wenn ich weiß das ich in naher Zukunft sterben werden muss?
Aber wie verhält man sich, wenn “nur” ein Asteroid kommt, der große Teile der Welt zerstört aber nicht alle Menschen umbringt? Wie verhalte ich mich dann? Wie plane ich mein Überleben? Was ist die optimale Strategie um mit den Folgen (Erdbeben, Überschwemmungen, Dauerregen, “nuklearer Winter”, … ) eines Impakts mit globalen Auswirkungen fertig zu werden? Ist man auf sich selbst gestellt? Oder kann man gemeinsam mehr erreichen?
Es gibt zu diesem Thema auch ein hervorragendes Buch das ich nur empfehlen kann: Lucifer’s Hammer von Larry Niven und Jerry Pournelle. Dieses Science-Fiction Buch stammt zwar schon aus dem Jahr 1977 – ist aber auch heute noch wissenschaftlich weitesgehend korrekt. Es beschäftigt sich mit der Entdeckung eines großen Kometen der auf Kollisionskurs mit der Erde ist und den Auswirkungen die das auch die Gesellschaft hat. Im zweiten Teil des Romans sieht man, wie die verschiedenen Menschen mit dem Einschlag und seinen Folgen fertig werden. Hochinteressant – und es regt zum Nachdenken an.
Aber mich interessiert auch die Meinung meiner Leser: wie würdet ihr euch verhalten? Sieht die Strategie eines Wissenschaftlers anders aus als die des Durchschnittsmenschen? Oder ist es vielleicht sowieso besser, gar nichts zu tun und einfach abzuwarten was so passiert?
Also: Was macht ihr, wenn der Asteroid kommt? Ich bin gespannt auf die Antworten!
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