Die 88 Sternbilder der IAU
Auf der ersten Generalversammlung der Internationalen Astronomischen Union (IAU) schlug 1922 der amerikanischen Astronom Henry Norris Russell eine verbindliche Liste von 89 Sternbildern vor. Eine minimal geänderte Liste mit 88 Sternbildern wurde dann schließlich akzeptiert. 1925, bei der zweiten Generalversammlung wurde der belgische Astronom Eugéne Delporte damit beauftragt, die Grenzen dieser Sternbilder festzulegen, damit in Zukunft jeder Punkt des Himmels einem konkreten Sternbild zugeordnet werden konnte. Schließlich wurde Delportes Liste 1928 auf der dritten Vollversammlung offiziell angenommen. 1930 wurde Delportes Katalog veröffentlicht (“Delimitation Scientifique des Constellations“). Eine Liste dieser 88 Sternbilder findet man z.B. bei Wikipedia.
Sternzeichen
Und was ist mit den Sternzeichen? Die heißen offiziell eigentlich Tierkreiszeichen und es handelt sich dabei um 12 Bereiche entlang der scheinbaren Bahn der Sonne um die Erde (die sg. Ekliptik). Ihre Namen beruhen auf 12 Sternbildern des Zodiaks. Dieser Zodiak (oder Tierkreis) ist ein 20 Grad breiter Streifen um die Ekliptik herum, die in dessen Mitte liegt. Die Tierkreiszeichen haben allerdings nur noch dem Namen nach mit den zugehörigen Sternbildern zu tun.
Die Astrologen, die die Tierkreiszeichen verwenden, haben die Ekliptik in 12 gleich große, jeweils 30 Grad durchmessende Abschnitte, eingeteilt. Die wirklichen Sternbilder die man an der Ekliptik findet, haben allerdings jeweils unterschiedliche Größen. Außerdem liegt noch ein dreizehntes Sternbild in der Ekliptik (Ophiuchus bzw. Schlangenträger), das von der astrologischen Einteilung ignoriert wird.
Zusätzlich führt die Präzession der Erdachse (eine Schwankung die von der Anziehungskraft des Mondes verursacht wird) dazu, dass sich die wahre Position der Sternbilder im Laufe der Zeit von der Position der Tierkreiszeichen unterscheidet. Vor etwa zweitausend Jahren stimmten beide noch mehr oder weniger überein. Das heisst, die Sonne stand, während sie sich in einem bestimmten Sternbild befand, auch meistens im entsprechenden Tierkreiszeichen. Heute hat die Präzession der Erdachse zu einer Verschiebung geführt, so dass, wenn die Sonne zwar z.B. im Sternbild Löwe steht die Astrologen immer noch von der “Sonne in der Jungfrau” sprechen.
Die Sternzeichen haben also mittlerweile nichts mehr mit der tatsächlichen Position der Himmelskörper und Sterne am Himmel zu tun – eine Tatsache, die von den Astrologen gerne ignoriert wird.
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