Merkur ist der kleinste Planet in unserem Sonnensystem – und er ist der Sonne von allen Planeten am nächsten. Deswegen ist er auch so schwer mit freiem Auge zu beobachten. Am Himmel entfernt er sich nie recht weit von der Sonne und ist immer nur kurz nach Sonnenuntergang bzw. kurz vor Sonnenaufgang in der Dämmerung zu beobachten. Die Lichtverschmutzung macht es dann noch zusätzlich schwer, ihn zu sehen.
Heute Abend bietet sich aber eine gute Möglichkeit, Merkur vielleicht doch noch mal zu fassen. Merkur erreicht heute seine größte östliche Elongation und damit seine beste Abendsichtbarkeit:
Von der Erde aus gesehen erreicht Merkur also heute seinen größten Abstand von der Sonne (Position 4 im Bild) und ist damit am leichtesten zu entdecken. In der unteren Konkunktion (Position 1) erscheint er zwar am größten – wir können ihn aber nicht sehen, weil wir in dieser Konfiguration nur die nicht von der Sonne angestrahlte Seite sehen (“Neumerkur”). Später, bei der größten westlichen Elongation (Position 2) ist Merkur dann wieder gut in der Morgendämmerung zu beobachten.
Im Laufe der nächsten Woche sollte Merkur jedenfalls kurz nach der Abenddämmerung am Horizont im Südwesten sichtbar sein! Man kann auch freie Planetariumsprogramm Stellarium benutzen, um sich die Position für bestimmte Zeitpunkte und Orte genau anzeigen zu lassen.
Also zieht euch heute Abend warm an und geht mal raus! Vielleicht habt ihr Glück mit dem Wetter und könnt den kleinen Merkur finden. Ich werde es sicher probieren (auch wenn hier in Jena der Himmel im Moment komplett dicht ist) – denn bis jetzt habe ich es noch nie geschafft, Merkur mit freiem Auge zu beobachten – vielleicht klappt es diesmal.
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