Vor ein bisschen mehr als einem halben Jahr habe ich mich erstmals bei Twitter registriert (und auch darüber gebloggt). Bis heute habe ich es auf immerhin 308 Twitter-Beiträge gebracht und 65 Leute finden das anscheinend so interessant, dass sie meine “Follower” wurden.
Ich benutze Twitter gerne und es macht Spaß. Aber irgendwie ist mir immer noch nicht ganz klar, wozu Twitter eigentlich gut ist und vor allem, warum es in der Web 2.0-Szene so populär ist?
Falls jemand jetzt keine Ahnung hat, wovon ich rede: Twitter ist eine Möglichkeit, kurze Nachrichten, die maximal 140 Zeichen lang sein dürfen, in die Weiten des Internets zu schicken. Die eigenen “Followers” werden automatisch über diese Nachrichten informiert – und hat man keine Follower, dann werden die 140 Zeichen höchstwahrscheinlich ungelesen verschwinden. Man kann auf Nachrichten bestimmter Personen direkt antworten, so wie bei einem Chat oder private Nachrichten verschicken.
Wenn ich mir ansehe, welche Tweets bei mir so einlaufen, dann besteht ein großer Teil davon erstmal nur aus Meldungen über das Privatleben der diversen Leute. Der Schriftstellerin Corina Bomann wurde beispielsweise heute Morgen der Strom abgedreht (mittlerweile ist der Strom aber wieder da). Bastian Greshake hingegen geht Mittagessen in die Mensa, Johannes Kretzschmar hat heute viel zu tun und Benedikt Koehler hat gestern Abend gut gegessen.
Einen zweiten großen Teil der Tweets machen Unterhaltungen aus, denen ich nicht folgen kann, weil nur eine der sich unterhaltendenen Personen auf meiner “Follow”-Liste steht (Hier ist ein Beispiel).
Und dann gibts natürlich auch noch richtig informative Tweets. Zum Beispiel die von Daniel Fischer, der laufend (mittlerweile schon fast 1800 Beiträge) über Neuigkeiten in Astronomie und Raumfahrt berichtet und dabei die erlaubten 140 Zeichen optimal ausnutzt.
Aber was ist nun eigentlich das Tolle an Twitter? Chatten kann man komfortabler auch anderswo. Nachrichten an Leute zu versenden geht mit jedem Email-Program. Und mit einem Blog kann ich ebenso Texte im Internet veröffentlichen, ohne mich auf 140 Zeichen zu beschränken.
Liegt es an der Kombination? Oder ist es vielleicht gerade der ständige Strom an eigentlich irrelevanten und privaten Nachrichten (u.a. auch von Prominenten), der das Interesse erweckt?
Ich muss zugeben, ich habe mich noch nicht wirklich intensiv mit der “Twitterforschung” auseinandergesetzt. Vielleicht gibt es mittlerweile schon konkrete Anwendungen für Twitter, die anders nicht möglich wären? Viele Firmen twittern mittlerweile – was sehen sie darin? Nur Werbung?
Werbung für mein Blog zu machen ist auch einer der Gründe, warum ich Twitter nutze. Aber auch die seltsame Art der Plauderei via Twitter finde ich ganz nett. Aber so richtig verstanden habe ich Twitter wohl immer noch nicht? Vielleicht wissen ja meine Leserinnen und Leser mehr… Oder ist Twitter vielleicht doch nur die neueste und interessanteste Art der Prokrastination:
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