Es dauerte allerdings noch etwas, bis sich diese Idee durchsetzte; erst 1916 wurde die Sommerzeit erstmals in Deutschland, Österreich-Ungarn und Irland eingeführt; kurz darauf in Großbritannien (Willet selbst starb allerdings schon 1915).
Manche meinen übrigens, dass Benjamin Franklin der erste war, der die Sommerzeit vorgeschlagen hat und führen dass auf einen 1784 veröffentlichten satirischen Text zurück, in dem sich Franklin Gedanken über Tageslicht und Arbeitszeit macht. Dieser Text hat allerdings wenig mit konkreten Vorstellungen zur Sommerzeit zu tun und darum kann man William Willet mit gutem Gewissen als Erfinder der Sommerzeit bezeichnen.
Angeregt durch die Energiekrise führten 1975 die meisten europäischen Länder die Sommerzeit ein und seit 1994 wurde die Zeitumstellung EU-weit vereinheitlicht. Wir wechseln also nun immer am letzten Sonntag im März von der Normal- bzw. Winterzeit zur Sommerzeit und am letzten Sonntag im Oktober wieder zurück.
Ich persönlich habe kein Problem mit der Sommerzeit. Ich kann keinerlei negative gesundheitliche Auswirkungen beobachten und keine Verwirrung durch den “Verlust” einer Stunde (ok, einmal hätte ich deswegen fast einen Zug verpasst 😉 ). Ich freue mich nur darauf, dass es jetzt wieder Abends schön lange hell ist!
Und wer mehr über Zeitzonen und die Geschichte der Vereinheitlichung der Uhrzeit wissen will, dem kann ich die Bücher “Time Lord: Sir Sandford Fleming and the Creation of Standard Time” und “Einstein’s Clocks, Poincare’s Maps: Empires of Time” empfehlen (beide auch auf deutsch erhältlich).
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