Schließlich kamen dann endlich die erlösenden Worte. Bzw., die erlösenden Bilder. Wir wussten zwar, dass Herschel und Planck zum richtigen Zeitpunkt die Ariane verlassen hatten – aber solange kein Funkkontakt mit den Sonden bestand, konnte die Mission noch scheitern. Während auf der großen Leinwand immer noch eine Rede aus Kourou übertragen wurde, konnten wir auf einer anderen Leinwand aber schon Bilder aus dem Kontrollzentrum empfangen: und dort war deutlich zu sehen, dass Signale von Herschel und Planck empfangen wurden! (in der Aufregung habe ich leider vergessen, ein Foto zu machen).
Aber jetzt wurde auch im Saal in Darmstadt gejubelt:
Nun bedankten sich auch Gaele Winters und David Southwood nochmal bei allen und freuten sich über die gelungene Mission. Wie groß hier die Erleichterung und Freude bei manchen wirklich war, kann man sich wohl als Außenstehender wohl schwer vorstellen. Wenn man über 20 Jahre an einem Projekt arbeitet und dann mitansieht, wie der Satellit endlich im All ist; dort, wo er sein soll – dann fällt einem wahrscheinlich mehr als nur ein Stein vom Herzen.
Jetzt gab es endlich auch Sekt 😉
Ich konnte leider nicht mehr lange bleiben – mein Zug fuhr bald ab. Aber es war auf jeden Fall ein äußerst spannender und aufregender Tag.
Auch wenn der Start eine spannende Sache war: das wirklich spannende kommt erst noch – die Wissenschaft! Es wird zwar noch ein bisschen dauern, bis wir die ersten Bilder von Herschel und Planck sehen können – die Sonden müssen erst zu ihrem Bestimmungsort fliegen (dem sg. Lagrangepunkt L2, 1.5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt). Aber sie sind unterwegs, wie dieser eindrucksvolle Film zeigt, denn die Optical Ground Station (OGS) der ESA in Teneriffa gestern abend aufgenommen hat:
Hier sieht man Herschel und Planck auf dem Weg zu ihrer Bahn um L2 (der dritte Punkt ist das Nutzlastmodul Sylda der Ariane-5).
In 2 Monaten sind die beiden angekommen – und dann gibt es hoffentlich großartige Wissenschaft!
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