Nachdem ich im Winter öfters mal in den verschiedenen Museen war um sie auf Kindertauglichkeit zu checken, gab es in letzter Zeit weniger entsprechende Besuche. Aber klar, jetzt, wo es draußen immer so schön ist, lockt eher der Park und nicht das Museum (aber auch im Park kann es spannende Wissenschaft geben).

Während meines Aufenthalts in Hamburg zu Pfingsten habe ich aber gleich die Gelegenheit genutzt, um einen Abstecher nach Bremen zu machen. Dort befindet sich nämlich das Universum! Und dieses Science Center stand schon lange auf meiner Liste…

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Ein Science Center soll mehr als nur ein normales Museum sein. Nicht nur passiv anschauen sonder aktiv mitmachen und spielerisch lernen soll man können. Das kann aber auch in die Hose gehen, wie es z.B. Ludmila im Odysseum in Köln erfahren hat.

Ich war also sehr gespannt auf das Universum in Bremen. Nach der etwas mühsamen Anreise (warum muss Werder Bremen gerade dann den DFB-Pokal gewinnen wenn ich nach Bremen will?) standen wir endlich vor dem abgestürzten UFO. Oder war es doch eine Muschel?

Im Universum konnte man dann entweder das Science Center und den Außenbereich (“Entdeckerpark”) und/oder die Sonderausstellung “Farben. Formen. Fantasien. Die Kreativität der Natur” besuchen. Wir entschieden uns, alles anzusehen und ich habe dafür 18,50 bezahlt (Kinder unter 6 Jahren dürfen gratis rein).

Zuerst ging es in den Außenbereich:

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Hier war es wirklich schön (wir hatten auch Glück mit dem Wetter) und es gab einiges zu sehen. Den Turm fand ich besonders gut – hier konnte man oben verschieden schwere Bälle durch eine Röhre runter werfen und ihre Geschwindigkeit auf verschiedenen Höhen messen. Auch das “menschliche Jojo” war nett und vor allem die große Camera Obscura – eine Lochkamera, in der man sitzen und zusehen konnte, wie nach einiger Zeit wie von Geisterhand die Bilder von draußen an der Wand erschienen.

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Der Entdeckerpark von oben

Natürlich gab es auch jede Menge Wasserspielereien die den Kindern immer besonders viel Spaß machen:

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Danach haben wir aber das Science Center selbst besichtigt. Das ist in drei große Bereiche eingeteilt bzw. “Expeditionen” wie sie dort genannt werden: Expedition Erde, Expedition Kosmos und Expedition Mensch.

Wir haben mit der Erde begonnen und fanden uns – nachdem wir gesehen hatten, wie die Erde entstand, im Erdinneren wieder. Auf unserem Aufstieg zur Erdoberfläche haben wir die verschiedenen Schichte der Erde kennengelernt und gesehen, was dort so alles abläuft. Da gab es einige wirklich schöne Exponate, wie z.B. den simulierten Vulkan, das Erdbebenzimmer oder die Experimente zum Magnetfeld.

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Ein Erdbebensimulator

An der “Erdoberfläche” konnte man dann ihre unterschiedlichen Formen und die verschiedenen Prozesse beobachten, die diese gestalten: Erosion durch Wind und Wasser, Pflanzen, Wüsten, Meere, Wälder, Eis, usw. Schön kühl war es in der Polarzone mit echtem Eis und spannend war die Fahrt mit dem Tauchboot und die Erforschung des Meeresbodens.

Nach einer kurzen Pause in der Cafeteria machten wir uns auf den Weg zur Expedition Kosmos. Hier erwartete uns am Eingang eine Fahrt mit der Zeitmaschine:

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Ausgehend von der heutigen Erde fuhren wir zurück bis zum Urknall und sahen die Entstehung des Universums im Zeitraffer ablaufen. Wieder ausgestiegen konnten wir Galaxien und Sterne beobachten. Besonders toll war der “Raum der gefrorenen Schatten”: eine mit phosphoreszierender Farbe angemalte Wand wurde alle paar Sekunden von einem starken Blitz angeleuchtet. Dort, wo Photonen die Wandfarbe treffen, leuchtet sie. Da, wo ein Schatten ist, bleibt sie dunkel. Man kann also tatsächlich nach dem Blitz zurücktreten und seinen Schatten in Ruhe betrachten, bevor er verschwindet. Dann gab es jede Menge Experimente zum Thema Kraft und Energie. Hier gab es viel zu Kurbeln, Ziehen, Drücken und Heben und die Kinder hatten jede Menge Spaß. Beeindruckt hat mich auch die Nebelkammer, in der man die kosmische Strahlung live beobachten konnte.

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Kommentare (6)

  1. #1 rolak
    17. Juni 2009

    Das Erdbebensofa war super für meinen leicht verspannten Rücken, der sofort zurechtgeruckelt wurde.. Die Zeitmaschine war leider defekt, als wir da waren, aber sonst kann ich die positive Meinung nur unterstützen. Besonders ulkig war damals diese Grobsortierung von leicht erfassbaren Merkmalen in genetische Gruppen. Beim Eintippen ihrer Ergebnisse bekam meine Bekannte ‘der 257. dieser Gruppe’, was angesichts der ansonsten wesentlich größeren Zahlen schon leichtes Raunen erzeugte. Danach bekam meiner einer ‘Sie sind der dritte’ – und Stöhnen brach aus 🙂

    Nur eine Bemerkung noch: Alle drei Varianten an einem Tag intensiv ergehen (wie wir es auch machten) kann ich nur für Hartgesottene empfehlen, da brummt einem schon schön der Schädel.

  2. #2 Christian A.
    17. Juni 2009

    Ich war jetzt schon etwas länger nicht mehr im Universum, aber ich arbeite dran 🙂 Meine Nichten möchten auch mal ausgeführt werden … Da werde ich zwar selber nicht soo viel davon haben, aber andererseits war mein persönlicher Attraktor immer die Wasserbahn im Hauptgebäude. Hat was 😉
    Was ich am Universum immer spannend fand, war die stete Änderung der Ausstellungsobjekte. Mit einem halben oder ganzen Jahr Abstand gibts immer wieder was Neues zu sehen, und das macht es immer lohnenswert, regelmäßig dort hin zu gehen.

  3. #3 Odysseus
    17. Juni 2009

    standen wir endlich vor dem abgestürzten UFO. Oder war es doch eine Muschel?

    Wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, sollte das ein auftauchender Wal sein… Jedenfalls empfehle ich das Universum auch gerne weiter, eines der besten und abwechslungsreichsten Science Center. Allerdings — wie rolak schon schrub — wirklich etwas zu umfangreich, um alles an einem Tag zu sehen. Da gehe ich lieber gemütlich durch nur zwei Bereiche als im Stechschritt durch alle drei.

  4. #4 Florian Freistetter
    17. Juni 2009

    “wirklich etwas zu umfangreich, um alles an einem Tag zu sehen.”

    Ihr braucht ein kleines Kind, das mit euch mitgeht. Die kleinen Kinder treibt die Neugier so sehr an, dass sie im Laufschritt von einer Abteilung zur nächsten rennen 😉 Da schafft man drei Abteilungen locker 😉

    Aber wie gesagt: es macht ja nix, wenn man öfter das Universum besucht.

  5. #5 Soziobloge
    17. Juni 2009

    Ja ins Universum will ich auch noch rein. Bin ja fast täglich direkt nebenan in der Uni zugegen. Irgendwann schaff ichs sicher mal. Dein Beitrag hat mich jetzt mal mehr motiviert. 🙂

  6. #6 Jörg Friedrich
    18. Juni 2009

    Das Universum in Bremen ist nicht nur was für Kinder. Ich war da letztens mit meiner Tochter (Studentin der “Angewandten Naturwissenschaft”) und wir hatten viel Spaß und haben auch was gelernt.