Pünktlich zum Kino-Start des neuesten Harry-Potter-Films (“Harry Potter und der Halblut-Prinz“) erregt Daniel Radcliffe Aufmerksamkeit: er outet sich als Atheist!
In einem Interview meinte der Potter-Darsteller:
“I’m an atheist, but I’m very relaxed about it. I don’t preach my atheism, but I have a huge amount of respect for people like Richard Dawkins who do. Anything he does on television, I will watch.”
Diese Aussage, von jemanden der so populär ist wie Radcliffe, ist schon bemerkenswert. Und erfreulich. In Deutschland bzw. Europa wird diese Meldung vielleicht wenig Interesse hervorrufen. Aber in Ländern wie den USA, wo Atheisten gleich das Stigma der moralischen Verwahrlosung tragen, kann sich das “Outing” von Radcliffe eventuell wirklich positiv auf die Situation des Atheismus auswirken.
Harry Potter/Daniel Radcliffe ist ja für viele junge Leute durchaus ein Vorbild. Und wenn sich ein junger, populärer und “vernünftiger” Mensch wie Radcliffe öffentlich bekannt gibt, dass er Atheist ist, dann kann das helfen, die Vorurteile gegenüber Atheisten abzubauen.
Radcliffe war in gewissen Sinne auch mutig. Gerade in den USA machen ja die religiösen Rechten Stimmung gegen die Bücher und Filme über Harry Potter. Wenn sich jetzt noch der Hauptdarsteller als Atheist herausstellt, wird das sicher neues Material für deren Kampagnen liefern.
Obwohl Radcliffe Dawkins bewundert ist übrigens umgekehrt Dawkins kein Fan von Harry Potter (bzw. Fantasy-Literatur im Allgemeinen). Die Geschichten über Magie und Zauberei findet er unwissenschaftliche. Naja – auch wenn sich diese Meinung über Fantasy-Literatur bei Skeptikern häufig findet, habe ich persönlich kein Problem damit, meine Leidenschaft für Fantasy-Bücher mit meinem Skeptizismus zu vereinbaren. Auch Dawkins hat eben nicht immer recht 😉
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