Gestern war ich auf der langen Nacht der Wissenschaft in Jena. Wenn man nach dem Publikumsandrang geht, war die Nacht wohl ein voller Erfolg.
Überall war es voll und nicht selten gab es lange Schlangen und Wartezeiten. Deswegen habe ich mein geplantes Programm auch nicht annähernd geschafft – noch nicht mal die Hälfte der Dinge, die ich sehen wollte habe ich gesehen. Aber das, was ich miterlebt habe, war großartig!
Angefangen haben wir mit der “Kopfball”-Show im Jenaer Volksbad. Die entsprechende Fernsehsendung im Ersten dürften die meisten ja kennen. Diesmal gab es eine Stunde lang Live-Experimente und spannende Rätsel.
Das (junge) Publikum durfte herausfinden, warum simple Raketen mit Wasser geladen höher und schneller fliegen als wenn sie nur Luft enthalten; es gab lustige Experimente mit Luftballons voller unterschiedlicher Gase und für jede richtige Erklärung gab es Preise zu gewinnen.
Die nächste Station auf unserem Plan war die Jenaer Kinderklinik, in der schon eine lange Schlange voller Kinder darauf wartete, ihre Kuscheltiere röntgen zu können. Auch das hat Spaß gemacht – vor allem, weil es im Inneren der Tiere oft tatsächlich interessantes zu sehen gab.
Am Dach von JenOptik gab es eine tolle Lasershow zu bewundern – obwohl ich ja als Astronom sowas gar nicht so toll finden dürfte – Lichtverschmutzung und so. Es hat aber trotzdem beeindruckend ausgesehen, wie die grüne Laserstrahlen den Himmel über ganz Jena zerschnitten und immer neue Muster malten.
Ein besonderes Highlight war der Besuch bei den Chemikern. Hier gab es N2-Eis zu kosten und jede Menge Experimente zum Ansehen und Selbermachen. Sehr schön waren die Untersuchungen an fluoreszierenden Materialien – und den Kindern gefielen besonders die leuchtenden Gummibärchen (die konnte man nämlich auch essen). Ich hab mal wieder fesgestellt, wie spannend die Chemie sein kann und das ich davon leider viel zu wenig Ahnung habe.
Bei den Chemikern haben wir soviel Zeit verbracht, dass wir gerade noch rechtzeitig zu den Physikern kamen, bevor die dort alles eingepackt hatten. Wir konnten dort noch coole Experimente mit Magneten machen, haben gesehen, wie man eine Gurke zum Leuchten bringt und ein sehr spektakuläres Experiment mit dem Namen “KA-BOOM” demonstrierte lautstark und explosiv die Funktionsweise eines Otto-Motors.
Die kleinen Besucher fanden die Versuche mit dem Vakuum am besten: da würden nämlich Schokoküsse vergrößert – und danach konnte man sie essen 😉
Am Schluß haben wir uns noch in die lange Schlange vor der Urania-Volkssternwarte eingereiht um einen – etwas enttäuschenden – Blick durchs Teleskop zu werfen (ich fand Doppelsterne noch nie wirklich sonderlich beeindruckend; rein optisch zumindest) und dann war es auch schon wieder Mitternacht und die lange Nacht der Wissenschaft vorbei.
Um all das zu sehen, was ich gerne gesehen hätte, hätte ich wohl noch mindestens 24 Stunden gebraucht. Aber die nächste Nacht der Wissenschaft kommt sicherlich…
Ach ja – das Rätsel! Bei einem der Kopfball-Rätsel hatte ich peinlicherweise die völlig falche Lösung gefunden. Mal sehen, ob nur ich so daneben liege oder auch meine Leserinnen oder Leser 😉 Es geht um folgendes: In einem Aquarium stehen drei unterschiedlich große Kerzen. Sie werden angezündet und dann das Aquarium luftdicht verschlossen. Welche Kerze geht als erstes aus?
Kommentare (17)