Nebenan wird ja immer noch über den Doktortitel des Pseudowissenschaftlers Dieter Broers diskutiert. Wer nun wissen möchte, wie die Doktorarbeit eines Pseudowissenschaftlers aussieht, der hat jetzt dann Wikileaks die Möglichkeit dazu.
Dort ist vor kurzem die Dissertation von Kent Hovind aufgetaucht. Hovind ist ein typischer Vetreter des “Young-Earth-Creationism” – also der Lehre, dass die Welt und das Universum nur etwa 6000 Jahre alt sind, so wie es in der Bibel steht.
Hovind hat unter anderem einen kreationistischen Vergnügungspark gegründet (“Dinosaur Adventure Land“) – und er hat einen Doktortitel.
Bis jetzt hat er sich zwar immer geweigert, seine Dissertation zu veröffentlichen (was an sich schon ein Zeichen für miese Qualität ist) – aber dank Wikileaks kann nun jeder nachlesen, mit wie wenig Aufwand man an den christlichen Universitäten in Amerika einen Doktortitel bekommt.
Die “Dissertation” fängt an wie ein (schlechter) Schulaufsatz:
Hello, my name is Kent Hovind. I am a creation/science evangelist. I live in Pensacola, Florida. I have been a high school science teacher since 1976. I’ve been very active in the creation/evolution controversy for quite some time.
Und auch im restlichen Text wartet man vergeblich auf etwas, das auch nur entfernt so aussieht wie Wissenschaft. Am Ende einer normalen Dissertation findet man normalerweise die Bibliographie und die Quellenangaben. So etwas gibt es bei Hovind nicht – seine Arbeit endet mit dem Satz
I believe Jesus was right.
Ja – genau. Da braucht man auch keine Quellenangaben mehr.
Nachtrag: Wie sieht wohl eine Universität aus, die solche “Doktorarbeiten” akzeptiert? So:
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