Man kennt das ja: zu den Weihnachtsfeiertagen besucht man jede Menge Freunde und Verwandte. Und dann merkt man plötzlich, dass man vergessen hat, der Großtante, der Cousine oder dem neuen Freund der Schwester ein Geschenk zu besorgen…

Dann kann man entweder sein Glück an der nächsten Tankstelle versuchen – oder man bastelt einen Stern!


Origami hat einen großen Vorteil: man braucht dazu nur Papier. Und wenn man weiß, wie man es richtig anstellt, kann man aus dem Papier die tollsten Sachen machen.

An der Sternwarte in Jena haben wir bei Tagen der offenen Tür oder ähnlichen Veranstaltungen meistens immer auch ein Kinderprogramm gehabt. Sehr beliebt waren die “Bastel dir deinen eigenen Stern/Planet”-Kurse. Glücklicherweise gab es eine Mitarbeiterin aus Japan die aus ein bisschen Papier die fantastischsten Sachen produzieren konnte.

Eines der einfachsten Dinge war der Stern:

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Dieses Exemplar habe ich heute Nachmittag gebastelt – und es ist wirklich relativ einfach. Man braucht dazu einen Stapel buntes Origamipapier (oder irgendein anderes – Hauptsache es ist quadratisch und lässt sich gut falten) und ein bis zwei Stunden Zeit.

Ich habe mich ja schon länger mit Origami beschäftigt und festgestellt, dass es verdammt schwierig ist, zu beschreiben, was man tun soll. Eigentlich ist es ein völlig eindeutiger und algorithmischer Vorgang – aber trotzdem knifflig zu beschreiben wenn einem nur Worte und Bilder zur Verfügung stehen (mit Videos gehts). Ich werde also mein bestes geben und hoffe, jeder versteht, wie es funktioniert 😉

Der ganze Stern ist aus immer der selben Grundform zusammengesetzt. Um die zu bauen fängt man damit an, das Papier einmal horizontal und einmal vertikal in der Mitte zu falten und wieder zu entfalten:

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Es entstehen vier Quadrate bzw. Rauten wenn wir das Papier mit der Spitze nach oben orientieren. Die obere und untere Spitze werden nun zum Mittelpunkt geklappt:

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Danach wird das Blatt umgedreht und die beiden Ecken der schrägen Seite oben und unten werden zur Mittellinie gefaltet:

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Das sieht dann so aus:

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Dann wird das Blatt wieder umgedreht. Nun werden die linke und die rechte Seite entlang der durch die kleinen Dreiecke definierten Punkte Richtung Mitte gefaltet:

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So:

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So sieht es aus, wenn man es richtig gemacht hat:

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Wieder wird das Blatt gedreht und die überstehenden Ecken werden zur Mitte gefaltet:

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Nun wird nocheinmal das ganze in der Mitte gefaltet – und die Grundform ist fertig!

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Ich hab leider vergessen mitzuzählen wie viele Bausteine man braucht um einen kompletten Stern zu basteln – aber wenn man so zwanzig bis fünfundzwanzig Stück faltet sollte es reichen. (Nachtrag: Man braucht genau dreissig Stück!)

Der Zusammenbau des Sterns ist allerdings ein wenig knifflig. Dazu nimmt man eine Grundform und entfaltet eine Seite wieder fast komplett:

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Das gleiche macht man mit einer zweiten Form – nun kann man beide ineinander schieben:

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Noch eine dritte Grundform dazu:

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Dann die erste und die dritte Grundform verbinden – und fertig ist die erste Spitze des Sterns:

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Jetzt arbeitet man sich langsam zum fertigen Stern vor. An die freien Enden der ersten Spitze bastelt man wieder neue Spitzen dran:

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Irgendwann hat man dann die “fünfspitzige Ober/Unterseite” des Sterns fertig:

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Aus jedem der fünf freien Ende macht man mit zwei weiteren Grundformen wieder eine Spitze und probiert danach langsam und symmetrisch zum Ende weiterzuarbeiten.

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Bei mir ist am Ende immer ein bisschen Versuch und Irrtum dabei – aber schlußendlich wird der Stern dann doch fertig 😉

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Man kann hier schön mit verschiedenen Farbkombinationen experimentieren – und natürlich lassen sich die Sterne nicht nur als Weihnachtsdeko verwenden!

Viel Erfolg – und falls tatsächlich jemand meiner Anleitung bis zum Ende folgen konnte, dann würde ich mich über Fotos der fertige Sterne freuen!

Kommentare (14)

  1. #1 iPortable
    24. Dezember 2009

    Ich habs nachgebaut 🙂

    man braucht genau 12 Zettel
    hier mein Bild, hatte leider nur Notizzettel: https://www.abload.de/img/stern1mwe.jpg

  2. #2 iPortable
    24. Dezember 2009

    okay, hab grad gemerkt dass meiner kleiner ist als der auf dem Bild 😀
    naja dafür hab ich aber auch nur eine halbe Stunde gebraucht… hätte nicht gedacht dass der Stern so stabil ist

  3. #3 Florian Freistetter
    24. Dezember 2009

    @iPortable: Cool – dann war meine Erklärung doch nicht so unverständlich. Und ja, mein Stern ist ein bisschen größer – der hat 20 Zacken 😉 Aber deiner ist auch cool 😉

  4. #4 Martin
    25. Dezember 2009

    Also, der Stern hat 20 Zacken (Grundform ist ein Dodecaeder), für jede Zacke werden drei Teile benötigt, deren Hälften bzw. „Schwänze“ aber wiederverwendet werden.

    Deshalb (20*3)/2=30 — man braucht genau 30 Teile für einen Stern.

  5. #5 Moss
    25. Dezember 2009

    Eure Sterne beruhen auf zweien der platonischen Körper mit dreieckigen Seiten: Ikosaeder und Oktaeder. Logischerweise müßte man dann also auch noch einen Minimalstern auf Tetraeder-Basis bauen können, der mit 6 Teilen auskommt.

    Hmm, ich frage mich gerade, ob man für diese Sterne auch ein überlappungsfreies Faltnetz angeben könnte …

  6. #6 Florian Freistetter
    27. Dezember 2009

    @Martin: Danke fürs Rechnen! (Hätt ich eigenlich auch drauf kommen können…).

    Jetzt muss ich nur noch rausfinden, wie man den Stern so bastelt, dass jede Spitze immer aus den drei gleichen unterschiedlichen Farben zusammengesetzt wird (aber wie das geht kann man sicher auch ausrechnen 😉 ).

  7. #7 martin
    3. Januar 2010

    @Florian

    Hier werden Färbungsprobleme diskutiert 🙂 (ich kanns selber leider nicht lesen):

    Nicole Weicker und Karsten Weicker: „Färbung des Origamistern“ in „Informatik als Dialog zwischen Theorie und Anwendung“. Vieweg+Teubner, 2009 …
    https://www.springerlink.com/content/j725g28j07543672/

  8. #8 YeRainbow
    4. Januar 2010

    https://www.creadoo.com/Content3750

    und mein Tip für den Valentinstag (kannst ja nen neuen Artikel schreiben und es selbst ausprobieren… ;-))

  9. #9 Lukas
    1. Februar 2010

    Damit ich das auch mal hinbekomme 😀 bin bissher beim Basteln dieser Sterne immer hoffnungslos verzweifelt.

  10. #10 Basteldichblue
    6. September 2010

    Hallo, wir sind basteldichblue.com, eine Webseite, die kostenlos kreative Ideen und Anregungen zur Verfügung stellt. Beim surfen im Web haben wir deine Seite entdeckt und haben uns gefragt, ob du auch unseren Lesern einmal deine schönen Ideen präsentieren möchtest? Wir sind gerade dabei kreative Bastelideen für Weihnachten zu sammeln und finden deine selbstgebastelten Sterne einfach super! Falls du daran interessiert bist deine Ideen mit uns zu teilen, dann melde dich gerne unter: blueteam@basteldichblue.com. Wir freuen uns von dir zu hören!

  11. #11 celine
    15. Dezember 2011

    also meine freundin bringt die sterne und ich hab da auch schon zichma zugeguckt aber ich weiss jetzt nur wie man die 30 teile faltet aber ich weiss net wie man dass zusammen setzt ich finde dass is dass schwerste an den sternen oder was meint ihr dazu

  12. #12 Florian Freistetter
    15. Dezember 2011

    @celine: “ich finde dass is dass schwerste an den sternen oder was meint ihr dazu “

    Na du bräuchtest jemanden, der dir das vor macht. Mal sehen, vielleicht komme ich irgendwann noch dazu, ein Video zu machen…

  13. #13 celine
    16. Dezember 2011

    @ florian irgendwann noch dazu, ein Video zu machen…

    ok