Ich schreib ja hier oft über Himmelsmechank. Darüber, ob Planeten miteinander kollidieren oder nicht; über Asteroiden auf speziellen Bahnen und wilde Himmelskörper wie Planet X oder Nemesis.
Wenn man sich ein bisschen mit der Materie beschäftigt, kann man in der Fachliteratur jede Menge Algorithmen finden, mit denen sich die Bewegung von Himmelskörpern simulieren lässt. Viele davon sind auch durchaus ohne Astronomiestudium verständlich und benutzbar. Aber es gibt auch Anwendungen, die das simulieren eines Planetensystems extrem einfach machen…
Wie zum Beispiel “My Solar System“ von der Universität Colorado in Boulder.
Mit diesem netten kleinen Programm kann man bis zu vier Himmelskörper gravitativ wechselwirken lassen. Man muss nur angeben, wo sie sich befinden sollen und wie schnell sie anfänglich sind – und schon gehts los!
Natürlich kann man von so einer Simulation keine allzu exakten Ergebnisse erwarten. Erstmal ist das Modell nur zweidimensional – die Himmelskörper bewegen sich also alle in der selben Ebene was in der Realität nicht der Fall ist. Und wenn man das alles so schön in einer Internetanwendung präsentieren will, muss man natürlich auch Abstriche in der Rechengenauigkeit machen. (Man kann das zum Beispiel sehen, wenn man die Planeten in lliptischen Bahnen um die Sonne laufen lässt und den Regler von “accurate” nach “fast” verschiebt. Schon bald wird man merken dass sich die große Halbachse des innersten Planeten linear ändert – ein deutliches Anzeichen für einen numerischen Integrator, der nicht ganz exakt rechnet).
Wissenschaftliche Rechnungen kann man also nicht durchführen. Aber es reicht, um ein paar schöne Bewegungen zu demonstrieren. Das wird einem vor allem durch die vielen voreingestellten Beispiel leicht gemacht. Man kann sich zum Beispiel die Bewegung eines Planeten mitsamt seines Mondes um die Sonne darstellen lassen.
Wenn man die Leute fragt, wie wohl die Bahn des Erdmondes um die Sonne aussieht, dann beschreiben einem die meisten irgendwelche Bahnen mit lustigen Schleifen. Die Bahn des Mondes ist aber immer konkav zur Sonne hin gekrümmt.
Auch die anderen Beispiel sind lustig. Man kann sich Trojaner anzeigen lassen oder das besonders schöne “Vier-Sterne-Ballet” (in der wissenschaftlichen Literatur als “Caledonian Problem” bekannt).
Also viel Spaß beim simulieren eures eigenen Systems! Und wer eine schönen apokalyptischen Planet X hinbekommt, soll Bescheid sagen! 😉
(Vielen Dank an alle, die mich auf diese Seite hingewiesen haben)
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