Die Geschichte um die Politikwissenschaftlerin Claudia von Werlhof und
ihre Behauptung, die USA
hätten Haiti mit einer Erdbebenwaffe angegriffen um so dort
eine “Besetzung” zu rechtfertigen wird immer absurder. Nach der Unterstützung der Kommunistischen Partei
Österreichs (KPÖ) meldet sich nun Frau von Werlhof selbst wieder zu Wort.
Und sie versteht immer noch nicht, dass die Kritik keine politisch motivierte ist, dass es nicht um ihre Arbeit als Frauenforscherin oder ähnliches geht. Es ging in meinem ursprünglichen Atrikel einzig und allein darum, auf die seltsame Tatsache hinzuweisen, dass eine österreichische Universitätsprofessorin öffentlich naturwissenschaftlich völlig Unsinniges von sich gibt.
Aber anscheinend darf das nicht sein; die Kritik muss politisch motiviert gewesen sein – meint zumindest Frau von Werlhof. Und mittlerweile sind wir da angelangt, wo diese Diskussionen dann normalerweise auch landen: bei “Hexenverfolgung” und “Faschismus”…
Frau von Werlhof kritisiert ganz besonders die Artikel und Diskussionen bei ScienceBlogs. Ich weiß allerdings nicht, was sie da gelesen hat. Sie schreibt:
“Hunderte von Kommentaren dazu veröffentlicht, nicht weniger als 900 innerhalb von einigen Tagen. So gut wie alle waren gegen mich und extrem aggressiv, beschimpften mich als „krude Verschwörungstheoretikerin” und verhöhnten mich als Wissenschaftlerin, Frau, Lehrerin und Person. (…) Die Tendenz fast aller Kommentare war: ich sei geisteskrank und müsse aus der Universität entfernt werden. Demnach war ich nicht nur ein Schaden, sondern auch eine Schande für die Wissenschaft.”
“Fast alle Kommentare” meinen also, Frau von Werlhof wäre geisteskrank? Jeder kann die Kommentare hier nachlesen – das stimmt schlicht und einfach nicht. Außerdem gibt es auch nicht 900 Kommentare; sondern knapp 310 (bei allen drei Artikel von mir. Das hat auch Ulrich Berger schon in einer Reaktion angemerkt. Ich vermute mal, Frau von Werlhof verwechselt hier die Kommentare beim Standard mit denen bei Scienceblogs…
Ebenso falsch ist das hier:
“Wer weiß, wer wirklich die science.blogs – und sonstigen Kommentare schrieb. Als meine Studenten ihre Kommentare zu meinen Gunsten in den blog stellten, wurden diese praktisch sofort entfernt.”
Erstens wurde keine Kommentare gelöscht (das passiert allerdings beim Standard sehr oft) – und zweitens verstehe ich echt nicht, warum man aus allem eine Verschwörungstheorie machen muss….
Schließlich wird es vollends absurd:
“Ich habe seit diesen Angriffen begonnen, die administrative Arbeit am Institut zu verweigern, nämlich solange nicht zurückgenommen wird, dass ich das Institut beschädigt hätte. Nur eine Person von dreißig hat in der ganzen Zeit erklärt, auf meiner Seite zu sein.
Ich habe seitdem das Gefühl, der Faschismus ist nicht mehr weit.”
Sehr geehrete Frau von Werlhof! Wenn jemand sie ob ihrer wissenschaftlichen Aussagen kritisiert, dann hat das nichts mit Faschismus zu tun! Muss man sowas wirklich näher erläutern?
Egal – ich glaube, das würde sowieso nicht viel bringen. Frau von Werlhof scheint in ihrer eigenen Theorie zu sehr gefangen zu sein, um zu sehen, dass (wie ich oben schon gesagt habe) die Kritik an ihrer Aussage absolut nichts mit Politik zu tun hat. Ihre Schlußworte machen das deutlich:
“Mein Ruf als Wissenschaftlerin und Person sollte kaputt gemacht werden. Aber indem sie mich als Stereotyp einer Art von lächerlichem und gefährlichem Monster – einer modernen „Hexe” – „konstruierten” und erfanden, das in Wirklichkeit gar nichts mit mir zu tun hat, merkte ich, dass es – paradoxerweise – gar nicht um mich ging. Ich bin dabei gar nicht wichtig, denn ich wurde nur als Popanz aufgebaut und benutzt, um hinter dem künstlich produzierten Skandal um meine Person das zu verstecken, worum es wirklich geht: Die Anschläge auf die Unversehrtheit unseres Planeten, unserer Mutter Erde, und ihre Verwendung für die noch kommenden Kriege, Katastrophen und die Politik mit dem Terror!”
Da bleibt echt nicht mehr viel zu sagen. Aber man sieht schön, was rauskommt, wenn man Wissenschaft und Politik politische Meinung zu stark vermischt. Wissenschaft beschreibt die Realität und die Natur kümmert sich nicht um irgendwelche politischen Überzeugungen. Für die “Unversehrtheit des Planeten” zu kämpfen ist völlig legitim und findet meine Unterstützung. Aber wen man dass vernünftig machen will, dann soll man auch die echten wissenschaftlichen Fakten als Grundlage nehmen und sich nicht selbst welche anhand seiner politischen Überzeugung konstruieren.
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