Die Nordpolregion des Saturn zeigt eines der seltsamsten Phänomen, die man bisher beim Ringplaneten entdeckt hat – ein stabiles hexagonales Wolkenmuster:
Wie dieses Muster genau entsteht ist noch unklar. Aber kürzlich durchgeführt Experimente im Labor könnten helfen, dieses Rätsel zu lösen!
Entdeckt wurde das Sechseck an Saturns Nordpol schon von Voyager 1. Die Raumsonde Cassini hat es dann 2006 bestätigt: dort dreht sich tatsächlich ein Hexagon mit einer Seitenlänge von 13800 Kilometern alle 10 Stunden und 40 Minuten im Kreis (
Sehr cool! Aber wie entsteht sowas? Das ist noch unklar. Man vermutet dass es auf stehende Wellen in der Atmosphäre zurückzuführen ist.
Ana Claudia Barbosa Aguiar und Peter Read von der Universität Oxford haben nun probiert, so ein Hexagon im Labor nachzubauen. Sie haben ein zylindrisches Gefäß mit 30 Litern Wasser gefüllt und auf einen Tisch gestellt, der sich langsam dreht; so wie auch Saturns Atmosphäre rotiert. In diesen Tank haben sie einen schmalen Ring gelegt, der sich schneller drehte. Dieser Ring soll einen “Jetstream” erzeugen; quasi ein schneller, starker Windstrom den man auch in Saturns Atmosphäre vermutet (bzw. auch schon beobachtet hat). Dieser Jetstream wurde im Wasser eingefärbt.
Die dabei produzierten Videos sind schön – und interessant! Je schneller sich der Ring dreht, desto weniger kreisförmig wurde der Jetstream. Aguiar und Read fanden heraus, dass sie die verschiedensten Formen erzeugen konnten. Je größer der Unterschied zwischen der Rotation des “Planeten” und der des “Jetstreams” war, desto weniger Seiten hatte das Polygon, in dem sich der Jetstream bewegte. Auf diese Art lies sich auch leicht ein Hexagon wie das des Saturn erzeugen.
Es ist zwar noch nicht klar, wo genau der spezielle Jetstream herkommt, der das Saturn-Hexagon erzeugt. Aber die bisherhigen Ergebnisse sind vielversprechend! Und was auch immer bei den weiteren Experimenten herauskommt – sie sind auf jeden Fall äußerst schön anzusehen!
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