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In einer brandenburgischen Kläranlage spielt man den Mikroben Musik von Mozart vor, damit die schneller und besser das Wasser sauber machen. Keine Ahnung, ob das absurd ist oder nicht – das dürfen die Biologen beurteilen; darum geht es mir im Moment gerade nicht. Ich ärgere mich auch gar nicht, dass diese Meldung anscheinend von allen Medien direkt von dpa kopiert wurde (worauf Marcus heute hingewiesen hat). Ich will mich eigentlich gar nicht ärgern, sondern habe nur eine Frage: Warum muss es immer Mozart sein?

Es ist ja wirklich so – sobald Wissenschaftler den positiven Einfluss von Musik auf irgendwas untersuchen, dann ist es immer Mozart (es sei denn, man will einen negativen Einfluss belegen – dann nimmt man Heavy-Metal). Mit Mozart geben Kühe mehr Milch, mit Mozart wachsen Pflanzen besser; Mozart ist gut für Frühgeborene, und wer Mozart hört wird generell superschlau. Jetzt mal abgesehen davon, dass die meisten dieser “Effekte” nicht wirklich existieren – wieso soll gerade Mozart sowas auslösen?

Gibt es in den Labors dieser Welt nur Mozart-CDs? Rein physikalisch gesehen unterscheidet sich Mozart jetzt prinzipiell nicht von Beethoven, Michael Jackson, Eminem oder den Zillertaler Schürzenjägern. Alles ist Musik; alles ist bewegte Luft. Das ist sicher auch den Wissenschaftlern klar und wenn sie tatsächlich irgendeinen Effekt spezifisch auf Wolfgang Amadeus Mozart zurückführen wollten, dann würden sie wohl auch Kontrollgruppen mit Bach, Madonna, Manowar, Sido und Tocotronic haben (und viele andere archetypische Musikgruppen). Das macht aber wohl kaum wer – denke ich zumindest. Ich bin ja Astronom und wir spielen unseren Sternen selten Musik vor 😉 Falls ich Leserinnen oder Leser habe, die tatsächlich auf passenden Gebieten forschen und hier mehr Informationen haben, dann sagt Bescheid. Aber vermutlich ist diese Mozart-Häufung wohl auf PR-technische oder journalistische Gründe zurückzuführen.

Was ist an Mozart so besonders, dass er immer in Presseaussendungen und Zeitungsartikeln genannt wird? Weil Mozart als “schöne” und “wichtige” und “anspruchsvolle” Musik gilt? Aber wäre es da PR-mäßig nicht interessanter, gerade deswegen andere Musik zu nehmen? Mit “Death-Metal macht Babys klüger!” erregt man doch sicher mehr Aufsehen als mit der x-ten “Mozart macht dieses oder jenes”-Nachricht? Wieso muss es immer Mozart sein?

Übrigens: Nichtmal Physiker können sich dem Mozart-Zwang entziehen. Als 1994 der Physiker Günter Nimtz den quantenmechanischen Effekt des superluminaren Tunnels nachgewiesen hat, was hat er da wohl getunnelt? Richtig: eine Mozart-Sinfonie!

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Es muss nicht immer Mozar sein (Bild: Kaja Konarska, CC-BY-SA 2.5)


Kommentare (63)

  1. #1 Redfox
    2. Juni 2010

    Einfach PR-Gründe?

    Mit Mozart tritt man niemandem auf den Fuß, mit ‘Children of Bochum’ schon.

  2. #2 julian
    2. Juni 2010

    Harald Schmidt hatte mal was darüber

    Wahrscheinlich meinte er diese Studie der University of Warwick: https://www2.warwick.ac.uk/newsandevents/pressreleases/gifted_students_beat/
    und https://www.laut.de/Studie/Heavy-Metal-macht-schlau/22-03-2007

    Allerdings wird dort nicht gezeigt, dass heavy-metal schlau macht, sondern nur, dass schlaue Menschen sich damit abreagieren könnten …
    Nun ja, das alte Problem mit der Korrelation vs. Kausalität …

  3. #3 Ludmila
    2. Juni 2010

    Öh Florian, also das mit Nimtz und dem “nachgewiesen”…
    Hier an der Uni Köln, wo er damals arbeitete, schämt man sich bis heute, dass einer der ihren bei Wellenpakten die verschiedenen Geschwindigkeitsdefinitionen derart zusammenrührte, dass hinterher Bullshit herauskam:
    https://www.physikclub.de/aus-forschung-und-wissenschaft/berichte-aus-naturwissenschaft-und-philosophie/Gruppengeschwindigkeitgroseralscodernegativ.pdf

  4. #4 Florian Freistetter
    2. Juni 2010

    @Ludmila: Echt? Ich dachte, das wäre auch von anderen nachgewiesen und man streitet nur noch über die richtige Interpretation der Meßergebnisse. Na vielleicht kann man da jetzt aber gleich ein neues Theorem aufstellen: Jedes Forschungsergebnis, das Mozart erwähnt, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit Bullshit 😉

  5. #5 cydonia
    2. Juni 2010

    Wohin schleppen Eltern ihre Kinder, wenn sie aus eigenem Antrieb noch nie in der Oper waren? Richtig, in die Zauberflöte!
    Was spielen schwangere Mütter ihren Föten mit sündhaft teuren, absolut albern aussehenden Riesenbauchhörern durch die Bauchdecke vor? Natürlich Mozart!
    Bei den Kindern ist es noch relativ klar: Mozart gilt als Wunderkind, und ein solches wünschen sich die zwar ausgebildeten, aber eben nicht gebildeten Eltern natürlich auch.
    Ich denke, wenn man mit klassischer Musik nix am Hut hat, kennt man halt immer noch den Namen Mozart. Eine Meldung wie: “Bakterien wurde Schostakowitsch vorgespielt” würde eher verwirrend wirken.
    Mozart! Damit verbinden einfach Alle was. Außerdem gibts noch Mozartkugeln! Und vielleicht ist das der Grund? Kein anderer Musiker ist meines Wissens mit einer Süßigkeit geehrt worden, und Süßigkeiten mag fast jeder.
    Wahrscheinlich ist es ganz einfach: Klassische Musik ist gut!(und der Mozart sieht immer so ordentlich aus!), und Rockmusik ist eh bäh!.
    Irgendwann hat man sich unter den Nicht-Musik-Hörern eben auf Mozart geinigt, und deswegen wird er eben immer wieder bei allen möglichen Gelegenheiten hervorgezerrt.
    Mozart fungiert als Gütesiegel bei den Ungebildeten, und wird wie so viele andere Gütesiegel nicht mehr in Frage gestellt.

  6. #6 Stefan Taube
    2. Juni 2010

    @julian: Geil finde ich auch, wie Harald Schmidt die verschiedenen Metal-Arten durchdekliniert: https://www.youtube.com/watch?v=HTqIAzTf7j4

  7. #7 Ludmila
    2. Juni 2010

    @Florian: Es wurde ja getestet. Insbesondere das mit dem Informationsübertrag. Das war aber reiner Zufall, welche Teile der Sinfonie da nach der Nimtzschen Definition ankamen. Teile und dann noch verhackstückte Teile einer Sinfonie, die nicht mehr als solche zu erkennen ist, kann man wohl kaum als Informationsübertrag bezeichnen. Das ist schon mehr als eine Interpretationsgeschichte.

    Ich mach dem Nimtz aber nicht wirklich einen Vorwurf. Er dachte halt, er hätte da was Phänomenales entdeckt und hat sich von seiner Begeisterung ein bisschen mitreißen lassen. Nur, dass er das dann groß pressemäßig an die Glocke gehängt hat, das wird ihm hier in Köln ziemlich nachgetragen. Wobei wenn es gut gegangen wäre, wäre Nimtz der Held gewesen. Er hat halt gespielt und verloren. Aber wie heißt es so schön: No guts, no glory!

  8. #8 H.K.
    2. Juni 2010

    Ich kann mir kaum vorstellen, dass Death Metal Babys klüger macht. Das wäre doch sehr seltsam.
    Es kann allerdings sein, dass diese Art von Musik, die sie ja nicht gewöhnt sind, Babys zum Weinen bringt oder überhaupt agressiver macht. Das müsste man mal untersuchen.

  9. #9 Bullet
    2. Juni 2010

    Haha. welche Art von Musik sollen denn bitte Babys gewöhnt sein, hm?

  10. #10 KommentarAbo
    2. Juni 2010

  11. #11 Florian Freistetter
    2. Juni 2010

    @H.K. “Es kann allerdings sein, dass diese Art von Musik, die sie ja nicht gewöhnt sind, Babys zum Weinen bringt oder überhaupt agressiver macht. Das müsste man mal untersuchen. “

    Kann man machen. In der Hypothese “Metal macht aggressiv” stecken aber schon jede Menge Vorurteile… Ich kenne genug (kleine) Kinder, die diese Art der Musik richtig toll finden und dabei jede Menge Spaß haben. Babys sind ne andere Sache – aber selbst da wäre ich skeptisch.

  12. #12 H.K.
    2. Juni 2010

    Nachtrag: aggressiv natürlich

  13. #13 rambaldi
    2. Juni 2010

    Um das noch zu erweitern, funktioniert alles vom Wolferl?

    Von der kleinen Nachtmusik zum Dies Irae ist ja schon genug Unterschied, da braucht man noch nicht einmal andere Komponisten bemühen.

  14. #14 akkordeonator
    2. Juni 2010

    @ cydonia: “Kein anderer Musiker ist meines Wissens mit einer Süßigkeit geehrt worden.” Da kann ich als Nicht-Naturwissenschaftler endlich auch mal meinen Senf dazugeben. Es gibt neben der Uralt-Mozartkugel seit 25 Jahren den sogenannten Bach Würfel, der vom Hersteller der Original-Mozartkugel anlässlich des 300. Geburtstages des großen Meisters auf den Markt geworfen wurde. Darüberhinaus gibt es sogar eine Leckerei für Physiker, nämlich den Doppler Kon(Ef)fekt. Hier der Quellennachweis:
    https://www.original-mozartkugel.com/de/produkte/hausspezialitaeten.php

  15. #15 klauszwingenberger
    2. Juni 2010

    Und es gibt den Dominostein in memoriam Fats Domino.

  16. #16 Thomas J
    2. Juni 2010

    tja…

    “Die Komposition des Trinkglases MYTHOS Gold basiert auf dem Dur-Dreiklang. Die Wellenentwicklung vonMYTHOS folgt damit einem Naturgesetz,welches die Basis jener harmonischen Kraft darstellt, die in den Werken von W.A.Mozart und Sebastian Bach ebenso wie auch im Sauerstoffatom angelegt ist.”

    “Die Einzigartigkeit der TC Produkte liegt in der unverwechselbaren Formgebung, die durch die “musikalische
    Wahrnehmung der Linienführung” entsteht. Sanfte Wellenbewegungen wechseln einander ab, gleich eines
    wohltuenden Musikstückes alter Meister. Von intuitiven Beobachtern der TC Designs wird oft ein Klangzusammen-
    hang der TC Formen mit den Kompositionen von W.A. Mozart wahrgenommen.

    TC komponiert seine Designs auf dem Klavier und rechnet danach die entstandenen Tonfolgen in Abmessungen um.
    Gleich den charismatischen Kathedralen- und Pyramidenbauten legendärer Baumeister entstehen so kraftvolle
    Formgebungen, die ihr Umfeld in der biologischen Lebenskraft stärken und stabilisieren.

    https://www.vital-fengshui.de/shop/Lebensblume/Aladdin-Karaffe-Kombi-Paket-1::230.html

    Einfach die Stichworte “bovis einheit mozart” googeln.

    Abgesehen davon ist Mozart ja wirklich keine schlechte Wahl 🙂

  17. #17 CMS
    2. Juni 2010

    Das hat denke ich weniger etwas mit speziell Mozart zu tun als eher mit der Struktur der Musik im Barock und der Klassik. Dass Musik eine neurologische und auch langfristige Auswirkung auf Menschen hat ist unumstritten, dazu gibt es auch Forschungsergebnisse (ich selbst bin da kein Profi, allerdings kenne ich jemanden, der in diese Richtung ziemlich viel forscht: https://www.immm.hmt-hannover.de/de/institut/personen/eckart-altenmueller/).
    Meine (nicht wissenschaftlich begründete) Meinung: Durch Dinge wie die Sonatenhauptsatzform, eine Struktur, die Mozart oder Beethoven perfekt beherrscht haben, ist der Effekt, den diese Musik auf unser Gehirn ausübt, besonders stark. Bach soll ja angeblich auch nach dem goldenen Schnitt komponiert haben, wobei ich da nicht von überzeugt bin…trotzdem ist seine Musik wahrscheinlich sogar noch strukturierter als die von Mozart. Ob man jetzt deswegen gleich die Formel Mozart=>Wunderkind/Genie aufstellen muss, ist natürlich mehr als fraglich. Trotzdem ist eine wissenschaftlich belegbare Auswirkung auf unser Gehirn vorhanden, mit dem “alles bewegte Luft” ist es also nicht komplett getan. Aber wiegesagt, dazu müsste man noch etwas mehr Zeit in Nachforschung investieren.

  18. #18 CMS
    2. Juni 2010
  19. #19 Florian Freistetter
    2. Juni 2010

    @CMS: “Meine (nicht wissenschaftlich begründete) Meinung: Durch Dinge wie die Sonatenhauptsatzform, eine Struktur, die Mozart oder Beethoven perfekt beherrscht haben, ist der Effekt, den diese Musik auf unser Gehirn ausübt, besonders stark. “

    Das mag ja durchaus sein (auch wenn ichs nicht glaube), aber dann müsste man in den Studien ja sowas lesen wie: “Während wir bei eine Mozart-Sonate den Effekt X nachweisen konnten, verschwand beim Anhören der Kastelruther Spatzen bzw. eines Beethhoven Konzerts.” Dann müssten die Forscher auch tatsächlich unterschiedliche Musik untersuchen – hat man das getan? In den Medien hört man davon jedenfalls nicht.

    “Trotzdem ist eine wissenschaftlich belegbare Auswirkung auf unser Gehirn vorhanden, mit dem “alles bewegte Luft” ist es also nicht komplett getan.”

    Ja klar – aber ich würde eher vermuten, dass es hier um den Unterschied zwischen Musik und Nicht-Musik (Lärm, Rauschen, etc) geht als um Mozart vs. Manowar.

  20. #20 cydonia
    2. Juni 2010

    @CMS
    Ah, Nein!
    Nachgewiesen ist, dass komplexer Jazz das Hirn wesentlich effektiver anregt als z.B. Mozart. Eingängige, einfache, wohlstrukturierte Melodien mögen vielleicht noch bei Säuglingen besser ankommen.( Trotzdem dürfte auch da ein einfacherBeatles-song den gleichen Effekt haben)

  21. #21 Bullet
    2. Juni 2010

    Meinung: Durch Dinge wie die Sonatenhauptsatzform, eine Struktur, die Mozart oder Beethoven perfekt beherrscht haben, ist der Effekt, den diese Musik auf unser Gehirn ausübt, besonders stark.

    Ähm … das kann so nicht hinhauen. Denn dann wäre ja Musik etwas, das universell konvertierend sein müßte. Sprich: jede menschliche Kultur auf diesem Planeten müßte, genügend Zeit vorausgesetzt, dieselbe Musik entwickeln. Das halte ich für, gelinde gesagt, danebengetippt.

  22. #22 Thomas J
    2. Juni 2010

    @CMS

    So wie du das beschreibst… kann ich nur sagen, Quatsch 🙂

    Wenn du von strukturiert redest, musst du auch ein Kriterum für strukturiert nennen.

    Sonatenhauptsatzblablabla… so haben alle komponiert zu der Zeit. Was Mozart und Beethoven und auch andere aumachen, ist, dass sie kreativ damit umgegangen sind und eben nicht stur nach Schema F komponiert haben.

    Goldener Schnitt bei Bach… manchmal kann man das reininterpretieren, aber auch bei anderen Komponisten. Die ganze Überstülpung von mathematischen Strukturen bei Bach hat schon leicht esoterische Züge an sich. So kommts mir auf jedenfall oft vor.

  23. #23 radicchio
    2. Juni 2010

    bettwäsche mit einstein-motiven erhöhen nachweislich das physikalische denkvermögen.

  24. #24 perk
    2. Juni 2010

    @ bullet
    nicht jede kultur schafft musik für den gleichen zweck

    unsere kultur schafft sogar fast für jeden zweck ein dutzend musikrichtungen..

  25. #25 CMS
    2. Juni 2010

    Musik ist ja nicht eindimensional determiniert…natürlich geht es nicht nur um Struktur, sondern auch um Rythmus, um Modulation, Geschwindigkeit etc…deswegen glaube ich das mit dem komplexen Jazz sofort, da ist die Struktur nicht so vorherrschend wie in der Klassik, die anderen Determinanten dafür umso mehr.

    @Thomas: Selbst wenn alle so zu der Zeit komponiert haben, wir vergleichen hier ja nicht nur Klassik, sondern Musikrichtungen untereinander. Der Grund, warum viele Leute heute noch Mozart und Bach hören, ist ja der, dass beide als Komponisten Genies waren, und deshalb diese Formen besonders ausgereizt haben. Wobei man da ehrlicherweise auch zugeben muss, dass Mozart in dieser Hinsicht ziemlich gehypte wird. Und vom goldenen Schnitt bei Bach bin ich auch nicht überzeugt, habe ich ja auch oben schon gesagt.

  26. #26 rudimens
    2. Juni 2010

    “Bullet· 02.06.10 · 14:32 Uhr
    Haha. welche Art von Musik sollen denn bitte Babys gewöhnt sein, hm?”
    Die Musik und natürlich die Geräusche, die es schon vor der Geburt gehört hat.
    Deswegen schlafen mehrere Babys im “Wohnzimmer” lieber, als geräuscharm in ihrem Bett. Fast alle, die ich kenne.
    “Das Beispiel mit den Mozart liebenden Milchkühen scheidet für Altenmüller auch als Beweis aus. “Man hat festgestellt, dass es nicht die Kühe waren, sondern dass einfach die Melker durch die Musik besser gemolken haben.”” aus https://www.dw-world.de/dw/article/0,,1127036,00.html ganz unten.

    Es muss Moh zaart sein, weil allein schon der Name WohlKlang vermittelt, im Gegensatz zu zB. nimmtztzs. Außer für BeatBoxer.

  27. #27 Bullet
    2. Juni 2010

    @rudimens:

    Die Musik und natürlich die Geräusche, die es schon vor der Geburt gehört hat.

    Das war die Antwort, auf die ich wartete. Ich nehme an, daß es damit weiblichen Death-Metal-Fans verboten ist, Kinder zu bekommen. Oder wie? Schließlich hören sie ja dann Musik, an die ihr Kind nicht gewöhnt sein kann.

    Was für ein Quark. Lies mal bitte den Kommentar von H.K. über meinem. Dann sollte klar sein, was da schief ist.

  28. #28 Gondlir
    2. Juni 2010

    Die Antwort auf “Warum immer wieder Mozart?” ist ganz einfach: Weil “Mozart” (insbesondere ohne Nennung seiner zahlreichen Vornamen) für den musikalisch weniger gebildeten, aber überwiegenden Teil der Bevölkerung ein Synonym für “Klassische Musik” ist.

    Mozart war ein Popmusiker, und ist daher populärer als andere “klassische” Komponisten wie z.B. Guillaume de Machaut oder Krzysztof Penderecki. Mit Mozart hätte Österreich auch schon jeden Grand Prix gewinnen können. Da es den aber erst nach seinem Tode gab, blieb es Udo Jürgens 1966 überlassen, die Trophäe zum ersten und einzigen Mal ins Alpenland zu holen.

    Auch Elvis wurde zum Synonym für Rock’n’Roll, so wie Tempo für Papiertaschentücher. Eigentlich würde gerne jede Firma mit ihrer Marke genau dieses erreichen.

    Mozart ist also “nur” eine Ikone der klassischen Musik. Und so, wie die Icons auf dem Desktops Programme oder Dokumente repräsentieren, so soll Mozart exemplarisch für all die bildungsbürgerliche Musik stehen, die den Fans von Jürgen Drews, Florian Silbereisen, Sido oder den Flippers bislang leider fremdgeblieben ist.

    Hat schon mal jemand die Fruchtbarkeit von Eichhörnchen unter Einfluß von Gentle-Giant-Musik untersucht? 😉

  29. #29 Florian Freistetter
    2. Juni 2010

    @bullet: Was findest du denn an rudimens Antwort so falsch? Mir kommt das ganz plausibel vor…

  30. #30 Nele
    2. Juni 2010

    Ohne Metallica (bevorzugt das “S&M”-Album) und ohne Motörhead (bevorzugt das “Overkill”-Album) wäre meine Diss nie fertig geworden…. 🙂

  31. #31 nihil jie
    2. Juni 2010

    @bullet

    aber aber… *grins… ja… aber ich finde dennoch dass man kleine kinder nicht gleich überfordern muss. wede4r mit lautstärke noch mit zu viel dissonanz. deswegen sind ja auch kinederlieder so einfach strukturier… die klingen fast schon etwas infantil. aber das hat auch seine berechtigung… naja… aber es muss nicht unbedingt immer nur Mozart sein… Satie, Debbusy, oder von mir aus auch sogar Chick Corea…. ich mag den zwar persönlich nicht so gerne als mensch, wegen seiner nähe zu Scientology, und auch nicht seine BigBand zeiten aber es gibt wunderschöne klavierwerke von ihm… eigentlich für kleine kinder recht gut geeignet. sie heissen auch so… Children’s Songs von 1984. so ein kleines hirn muss sich erst erstmal entwickeln 🙂 ihn gleich so mit brachialen sound zu traktieren muss echt nicht sein 🙂 die werden sich schon selber drum kümmern was sie hören wollen wenn sie erstmal etwas älter sind.

  32. #32 Florian Freistetter
    2. Juni 2010

    @nihil jie: “aber ich finde dennoch dass man kleine kinder nicht gleich überfordern muss. wede4r mit lautstärke noch mit zu viel dissonanz.”

    Deswegen die Kinder am besten selbst aussuchen lassen, was sie hören wollen. Und wenn das dann – wie in meinem Fall – Manowar, Therion und Falconer ist, dann muss man halt damit leben 😉

  33. #33 Bullet
    2. Juni 2010

    @FF:
    Der Punkt war ja folgender:

    Kommentar-Direktlink H.K.· 02.06.10 · 14:29 Uhr
    Ich kann mir kaum vorstellen, dass Death Metal Babys klüger macht. Das wäre doch sehr seltsam.
    Es kann allerdings sein, dass diese Art von Musik, die sie ja nicht gewöhnt sind, Babys zum Weinen bringt oder überhaupt agressiver macht. Das müsste man mal untersuchen.

    Darauf ich:

    Kommentar-Direktlink Bullet· 02.06.10 · 14:32 Uhr
    Haha. welche Art von Musik sollen denn bitte Babys gewöhnt sein, hm?

    Also: entweder bekommen Babies vor der Geburt überhaupt nix mit – dann sind sie an gar nix gewöhnt. Auch kein Mozart im anderen Falle. Oder sie bekommen vor der Geburt was mit – dann sind sie an das gewöhnt, das Mama so täglich erlebt und auch an Mamas Lieblingsmusik. Das kann dann gern auch Death Metal sein. Und dann stimmt es auch die Behauptung nicht, Babies seien an [your style here] Musik nicht gewöhnt. Da muß man dann Mama fragen.

    So weit, so gut. Deshalb meinte ich ja, rudimens solle den Kommentar von H.K lesen. DER ist nämlich schief. Ich persönlich stimme in diesem Falle ja eher rudimens’ Auffassung zu. Die aber steht dann im Gegensatz zu H.K.s “an Death Metal kann ein Baby nicht gewöhnt sein”. Ich schließe aus deiner Frage, daß es sich so anhört, als ob ich rudimens’ Aussage kritisiere. Dem ist nicht so – und falls sich rudimens angerempelt fühlt, richte ich eine öffentliche Bitte um Entschuldigung an ihn/sie und versuche, verschiedene Aussagen verschiedener Kommentatoren künftig besser zu trennen, wenn ich nicht gerade zwischen drei Sachen noch schnell einen Kommentar hier reinklatsche.

  34. #34 Florian Freistetter
    2. Juni 2010

    @Bullet: rudimens: plausibel; H.K.: nicht plausibel – ok, so sehe ich das auch, dann passt ja alles 😉

  35. #35 Bullet
    2. Juni 2010

    Feierabend ist gerettet. 🙂

  36. #36 nihil jie
    2. Juni 2010

    @Florian Freistetter

    😉

    das habe ich aber auch so gemacht. also meine erste intensive musikerfahrungen hatte ich mit ca. 6 jahren. muss da zu noch sagen dass ich bei meiner grossmutter, den den schwestern meines vaters grossgeworden bin 🙂 also in einem matriarchat so zu sagen *lach meine tanten waren gerade so 16 und 19 und hörten gerade viel krautrock… aber auch britischen rock… also so den 70ger kram halt. das erste was mich irre beeidruckt hat, war das schlagzeugsolo aus Gipsy von Uriah heep (die live version) 🙂 ich höre die heute überhaupt nicht mehr… aber damals… ich hörte es mir jeden tag an und wollte schlagzeug spielen lernen… tja… wurde aber bassist *tztz aber das nur nebenbei. dann war da noch Gustav Holst… Die Planeten… das hat mich absolut beeindruckt. aber auch solche sachen wie Abba… Bony M mochte ich nicht. da ich aber immer radio Luxemburg heimlich gehört habe… (heimlich weil in Polen war das so eine sache) auch die ersten Van Halen sachen und was ich noch sehr mochte war Bob Seger, Rush, Can, Amon Düül II usw… aber auch später dann viel elektronik… 🙂
    vieles bleib bis dem heutigen tage bestehen… ich liebe klassische musik, minimal musik aller art… wie zb. Steve Reich, Philip Glass usw… ich höre viel Punk, Hardcore, ich liebe chinesische wie auch vietnamesische traditionele musik, Hip Hop, Trip Hop, Drum&Bass, Jazz, Jazz rock, free jazz und vieles vieles mehr 🙂
    naja… wie auch immer… musik ist ein wichtiger bestandteil in meinem leben. sie sorgt für motivation, sie kann mich beruhigen, sie beschafft mir abreaktion und und und…

  37. #37 nihil jie
    2. Juni 2010

    ach so… und das wichtigste habe ich vergessen *lach und davor habe ich mir klar kinderlieder reingezogen 🙂

  38. #38 rudimens
    2. Juni 2010

    Re an bullet:(Ironie an) Du bist da bestimmt einer Verschwörung zwecks Abschaffung von MetalMusik auf der Spur. Die Beschallung mit Mozart soll zu einem Verbot führen, damit die klugen Köpfe mit ihrer Dissertation nicht fertig werden oder so ähnlich.
    (+bitterböse) MarrschMusik sollen die hören, wenn sie gute Soldaten werden wollen. (bitterböse Ironie aus)
    Ps: Wenn Du mal das “sollen” dick geschrieben hättest. Ich las, es gäbe keine Gewöhnung von Ungeborenen an “Geräusche”.

  39. #39 rudimens
    2. Juni 2010

    Feierabend ist gerettet. 🙂

  40. #40 Bullet
    2. Juni 2010

    Ja, scheiß Schriftsprache. Fehlende Nuancen im Dutzend. :/

  41. #41 nihil jie
    2. Juni 2010

    und ich moment hätte ich auf mozart eh keine lust… mozart muss warten bis ich wieder lust auf ihn habe *lach

    im moment höre ich lieber… damit habe ich schon bei Ludmila herumgeprotzt… Voivod (kommt äusserst cool und unheimlich motivierend bei programmieren *grins) und auch Dinosaur Jr. und Morcheba

  42. #42 Florian Freistetter
    2. Juni 2010

    @nihil jie “ach so… und das wichtigste habe ich vergessen *lach und davor habe ich mir klar kinderlieder reingezogen :)”

    Naja – ich hab grad nicht von mir geredet sondern von meinem Nachwuchs. Was ich früher so gehört habe, sag ich hier nicht öffentlich. Sonst hab ich keine Leser mehr…;) (mein Musikgeschmack wurde erst so ab ~16 halbwegs vernünftig…)

  43. #43 Thomas J
    2. Juni 2010

    @Florian

    Ach komm… sag schon :)skorpions? David haseldoof? :))

  44. #44 Fil
    2. Juni 2010

    Vielen Dank für den Bericht, Florian. Auf dich kann man sich verlassen. DRadio Wissen hat heute vollkommen unkritisch bei den Wissensnachrichten den Bericht übernommen. Dabei findet sich diese Glanzleistung rationalen Schaffens:

    “Der Organismus brauche und liebe eben die Harmonie. Und warum Mozart? Er habe kosmische Harmonien in für uns hörbare Klänge übersetzt. Das Berührtsein davon löse Schwingungen aus – und das nicht nur beim Menschen.”

    Und der Sprecher hat dabei nicht gelacht. Ehrlich. Da fällt mir nichts mehr ein. Was macht die Redaktion eigentlich, außer bereits morgens Alkohol zu trinken?

  45. #45 Florian Freistetter
    2. Juni 2010

    @Thomas J : Ach, VIEL schlimmer 😉

    @Fil: Danke für die Info. Tja .- scheint so, als hätte DRadio Wissen nichts gelernt https://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/01/dradio-wissen-und-die-astrologie.php und ist doch zum Galileo-Radio mutiert…

  46. #46 nihil jie
    2. Juni 2010

    @Florian Freistetter

    Naja – ich hab grad nicht von mir geredet sondern von meinem Nachwuchs.

    ups… stimmt 🙂 habe schon wieder nicht genau gelesen… naja… aber das ist halt wirklich so, dass sich der nachwuchs selbst um musik kümmert 😉 jedenfalls ist mir persönlich noch nie untergekommen dass die eltern den kind musikalisch etwas verbieten würden… das gibt es bestimmt aber ich kenne es jedenfalls nicht und ist mir so noch nie begegnet.

  47. #47 H.K.
    2. Juni 2010

    Soso, meine Aussagen sind also unplausibel.
    Übersetzt doch mal “Death Metal” auf Deutsch. Nehmt doch mal ein Kind oder gar ein Baby auf ein Hard Rock – Konzert mit. Die Verkleidungen, die Grimassen, die laute Musik: Das Kind muss ja Todeängste kriegen.
    Wie gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, dass dies für ein Baby oder für ein kleines Kind förderlich in der Entwicklung und Heranreifung ist. Für erwachsene Menschen ist das O.K. (also für die meisten). Schließlich kann man als Erwachsener auch Killerspiele spielen, die ja auch umstritten sind.

  48. #48 Florian Freistetter
    2. Juni 2010

    @H.K. “Übersetzt doch mal “Death Metal” auf Deutsch. Nehmt doch mal ein Kind oder gar ein Baby auf ein Hard Rock – Konzert mit.”

    Davon redet ja auch niemand. Kinder/Babies haben auf Konzerten nichts zu suchen, die Lautstärke dort ist ja schon für Erwachsene oft gesundheitsschädlich.

    “Wie gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, dass dies für ein Baby oder für ein kleines Kind förderlich in der Entwicklung und Heranreifung ist. “

    Warum soll “wilde” Musik schlimm für Kinder sein? Es geht um Musik, nicht darum, dass man Kindern gleich die komplette Heavy-“Lasst uns norwegische Kirchen anzünden”-Metal “Philosophie” eintrichtert. Warum soll die Musik von Metalbands (um die Texte gehts auch nicht; kleine Kinder verstehen eh kein Englisch – zumindest hierzulande) irgendwie schlimmer sein als Klassik? Schonmal Mussorgsky gehört? Die großen Tore von Kiev? Das ist genauso “erschreckend”? Oder Beethoven? Der kann extrem aufwühlend sein…. Solange du nicht begründen kannst, warum Metal-Musik (Musik! Keine Texte, Bühnenshows, etc) generell schlecht für Kinder sein soll, sind deine Aussagen eben unplausibel.

  49. #49 Pankaj
    3. Juni 2010

    Eine ähnliche Abzockmethode ist Sonic Bloom:

    https://www.esowatch.com/ge/index.php?title=Sonic_Bloom

  50. #50 Pankaj
    3. Juni 2010

    Zitat Esowatch:

    …Sonic Bloom ist nicht die einzige Anwendung von Schallwellen zur Produktverbesserung. Die deutsche Bio-Supermarktkette Tegut wendet klassische Musik bei der Wurstproduktion an. Um den Reifeprozess der Wurst- Spezialitäten der Marke “Rhöngut” zu fördern, werden die Fleischstücke in einem speziellen Lager im Mittelgebirge beim Lufttrocknen mit klassischer Musik beschallt. Ein bis zweimal im Monat setzt sich ein Streichquartett in die Manufaktur der Tochterfirma Kurhessische Fleischwaren im thüringischen Frankenheim und spielt vier Stunden lang überwiegend Werke von Mozart oder Bach, wie das in Fulda ansässige Unternehmen mitteilte [1]. In der Vergangenheit wurden bereits im In- und Ausland Weinberge mit Musik beschallt, um einen womöglich besseren Wein zu erzielen…

  51. #51 Christian
    3. Juni 2010

    Fraglich ist, ob musikalische Schwingungen Einflüsse auf andere Lebewesen haben können als Menschen.
    Death Metal erzeugt schon bei Babys Stress. Aber nur im Fall der fehlenden Gewöhnung.
    Auch Babys mögen Musik. Allerdings haben sie da ihren ganz eigenen Geschmack, den es selbst noch im Bauch zu spüren gibt. Mögen sie Musik nicht, gibt es einen Tritt.

    Und ja- Es gibt auch Babys die auf Metal stehen, sofern die Mutter in der Schwangerschaftszeit diese Musik häufig hört.

    Musik trägt Emotionen. Death Metal empfinden viele Menschen nur als Stressmusik. Krawallmusik mit wenig Feingefühl. Das ist aber reine Gewöhnung.

    Interessant ist schon, wie andere Lebewesen darauf reagieren. Und zwar auf unterschiedliche Musikrichtungen.
    Das es da gewisse positive oder negative Beeinflussungen geben muss, kann man sich denken. Ich glaube aber nicht das man explizit herausstellen kann, das sich eine bestimmte Musikform besonders gut und eine andere besonders schlecht macht.

    Vielleicht ist es bei anderen Lebewesen genauso eine Frage der Gewöhnung wie beim Menschen. Denn den Menschen prägt Musik hauptsächlich dann, wenn er sie häufig hört.
    Irgendwann tritt der Aha- Effekt ein: Man empfindet das gehörte immer besser, Jahre später richtig gut und definiert darüber langsam aber sicher seinen Musikgeschmack. Vor allem dann, wenn man die Musik auch noch mit emotionalen Erlebnissen verbinden kann.
    Was ist Musik? Letzlich doch auch nichts anderes als eine kleine Droge.

  52. #52 Johann Notke
    3. Juni 2010

    @Florian
    Nein, es muss nicht immer Mozart sein. Ja, es nervt auch ein bisschen. Ich höre ihn eher selten, obgleich ich ihn für den begabtesten halte. Aber ich glaube, in Deinem Artikel geht es eher um Klassik vs Rock (Metal). Und das scheint Dich zu kratzen, da Du, wie ich glaube aus dem Artikel herauslesen zu können, nichts bis wenig mit Klassischer Musik anfangen kannst und nur Rockmusik, bevorzugt Metal hörst.

    In der heutigen Zeit, in der die Rockmusik so sehr Konsens ist zur Klassik zu kommen, ist ein weiter Weg. Ich selbst fing an, mit was man in den 70ern Metal nennen konnte und höre heute fast ausschließlich Klassik, bzw. Jazz. Es kostet richtig Mühe und Ausdauer, doch dann wird man reich belohnt. Es ist quasi wie mit dem Lernen von trockener Mathematik, hat man sie einmal verstanden, möchte man sie nimmer missen.

    Auch Kinder, wie Du richtig schreibst, sollten das hören was sie sich selbst aussuchen. Aber sie sollten auch eine Auswahl haben; nicht nur zwischen den verschiedenen »Gattungen« des Metals. Mein Sohn z.B. wünscht sich Lieder mal von AC/DC, mal von Schubert. Er hat mit drei noch keine Vorurteile.

    Eines hat in Deinem Artikel aber auch mich gekratzt: Wer den hochausgebildeten und -begabten Mozart mit Manowar vergleicht, der vergleicht Carl Sagan mit einem Hobbyastronomen oder Einstein mit einem Alchemisten.

  53. #53 Kleiner Onkel
    3. Juni 2010

    [quote:und höre heute fast ausschließlich Klassik, bzw. Jazz. Es kostet richtig Mühe und Ausdauer, doch dann wird man reich belohnt.]

    Was soll denn das bitte für eine Aussage sein?

  54. #54 Johann Notke
    3. Juni 2010

    @Kleiner Onkel
    Ich wolltre damit sagen, dass ich mir den Weg vom Metal zur Klassik wenn man so will »erarbeitet« habe und sich diese Musik nicht beim Geschirrspülen oder Zeitungslesen erschließt.

  55. #55 Florian Freistetter
    3. Juni 2010

    @Notke: “ber ich glaube, in Deinem Artikel geht es eher um Klassik vs Rock (Metal). Und das scheint Dich zu kratzen, da Du, wie ich glaube aus dem Artikel herauslesen zu können, nichts bis wenig mit Klassischer Musik anfangen kannst und nur Rockmusik, bevorzugt Metal hörst. “

    Ua – tja, manchmal liegt man mit der Küchenpsychologie auch ein wenig falsch. Ich hör so gut wie alles (außer HipHop) und Klassik find ich sehr gut. Ok, nicht unbedingt Mozart, aber ich bin ein großer Fan von Beethhoven und Barockmusik. Ich hab früher teilweise nichts anders gehört… Also mach dir keine Sorgen um meinen Musikgeschmack – ich höre nicht nur Metal.

    “Wer den hochausgebildeten und -begabten Mozart mit Manowar vergleicht, der vergleicht Carl Sagan mit einem Hobbyastronomen oder Einstein mit einem Alchemisten.”

    Hab ich die beiden verglichen? Beide machen Musik und beide waren erfolgreich. Manchen gefällt Mozart, manchen gefällt Manowar und manche finden beide cool (oder nicht). Musik ist Geschmackssache und musikalischen Missionarismus find ich ziemlich doof…

  56. #56 Bullet
    3. Juni 2010

    Ja, und es gibt immer wieder Leute, die frech behaupten, Jazz gut zu finden, sei ein Hinweis auf besondere Bildung/Geistesgröße/Eloquenz/genitale Potenz/sonstiges.
    Danke. Ich les mir da lieber die Favoritenliste eines Dr. Mark Benecke durch und finde viele Gemeinsamkeiten mit meiner eigenen Ausgabe davon. Und der Herr hats aber mal richtig drauf.
    Bin ich jetzt cool?

  57. #57 Kleiner Onkel
    3. Juni 2010

    Ich kannte mal einen, der meinte anhand von Thrash Metal:”Der eine findet das gut, weil er auf die einfache, direkte Art dieser Musik steht, und der andere ist ein Idiot.”

  58. #58 Mic Hunger
    3. Juni 2010

    Es muss immer Mozart sein, weil das Geschurnalistl und andere Handwerker (griech. “Banausen”) dessen Musik für unumstritten im Sinne allgemeiner Akzeptanz halten. Mir und vielen anderen aber geht z.B. Mozart innert kürzester Zeit auf den Zeiger. Wie zuviel Marzipan auf einmal. Sagt man das laut, dann schütteln ausgerechnet diejenigen Leute missbilligend den Kopf, die ihren Hintern noch nie in einen Konzertsaal gepflanzt haben. Der arme Mozart ist abgedroschen, überinterpretiert und ausgelutscht. Ihm geht es wie Bach. Auch millionenfach geschändet. Es gäbe so viele unfassbar gute klassische Musik – sie wird vom Mainstream nicht gehört, weil ihm nicht angeboten. Stattdessen kommen immer wieder dieselben totgefiedelten Sampler auf den Markt. Es ist zum Weinen. Meiner Ansicht nach sollte eine regelmässige Sendung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen kommen, die analog zu den “1000 Meisterwerken” der Malerei, die Leute zu cooler Klassik führt.

  59. #59 Thomas J
    4. Juni 2010

    @MicHunger

    Mozart mit Marzipan zu vergleichen… abgedorschen, überinterpretiert? Also dafür hätte ich gerne einen Beleg.
    Dass Mozart und Bach geschändet werden, ok. Schlechte Aufnahmen gibts viele.
    In deinen Ausführungen fehlt aber ein wichtiger Name, Vivaldi. DAS ist ja mal (das meiste davon) schlechte Musik, nicht wahr?

    Aber dass dir Mozart und Bach auf den Zeiger gehen… klar, wenn du deine Wohnung mit Monet oder Van Gogh vollkleisterst, geht dir das auch auf den Zeiger. Objektiv betrachtet, sinds immernoch handwerklich gute Bilder, genau wie die Musik von Mozart und Bach, einfach gut gemacht. (Und ja, natürlich gibt es viele Andere, die genau so gute Kompositionen hingelegt haben)
    Aber jeder, der sich mit klassischer Musik beschäftigt, erkennt doch, dass an Bach und Mozart (Beethoven nehmen wir auch mal dazu) kein Vorbeikommen ist?

  60. #60 mi fhèin
    4. Juni 2010

    Und wenn sie schon Mozart nehmen, warum nehmen sie dann bitte nicht mal so etwas von ihm: https://www.mutopiaproject.org/ftp/MozartWA/KV560b/k560b/k560b-a4.pdf

  61. #61 Thomas J
    4. Juni 2010
  62. #62 mi fhèin
    4. Juni 2010

    Hehe – mir gefallen die alle gleich gut. Die Texte stehen übrigens tw. sogar in der Wiki, allerdings die von zwei anderen Kanons:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Leck_mir_den_Arsch_fein_recht_sch%C3%B6n_sauber
    und
    https://de.wikipedia.org/wiki/Leck_mich_im_Arsch

  63. #63 H.M.Voynich
    6. Juni 2010

    @Ludmilla:
    Wenn ich das mit dem superluminalen Tunneln damals richtig verstanden habe, war das doch vereinfacht ausgedrückt ein Wellenberg, der sich vorwärts bewegt, und dessen hinterer Teil dann (durch den Tunneleffekt) gedämpft wird, so daß die Scheinentität “höchster Punkt des Wellenberges” sich nun innerhalb des Wellenberges weiter vorne befindet und dadurch zusätzlichen Weg zurückgelegt hat. Mehr steckte da doch nich hinter, oder?