Ich lebe ja auf der Nordhalkugel – und das ist schon in Ordnung. Zumindest dann, wenn man nicht unbedingt daran interessiert ist, am Nachthimmel Galaxien mit freien Auge zu betrachten. Hier bei uns kann man – wenn man eine Stelle findet an der die Lichtverschmutzung nicht zu groß ist – mit etwas Glück gerade mal das verwaschene Fleckchen der Andromedagalaxie sehen. Auf der Südhalbkugel allerdings gibt es die Magellanischen Wolken! Die sind zwar viel kleiner als die Andromedagalaxie (oder unsere Milchstrasse) – aber dafür wesentlich näher dran.

Von der 160000 Lichtjahre entfernten Großen Magellanschen Wolke gibt es nun ein fantastisches Bild das an der europäischen Südsternwarte (ESO) aufgenommen wurde.

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Wer das Bild mit 15983 x 15483 Pixel sehen will, der kann sich hier die 500 MB große Version runterladen.

Das Bild selbst ist nur ein kleiner Ausschnitt der ganze Galaxie. Aber auf der Aufnahme (gemacht vom Wide Field Imager des 2.2 Meter Teleskops der ESO in Chile) spielt sich jede Menge ab.

Da ist zum Beispiel der verwaschene weiße Fleck im rechten oberen Teil des Bildes. Dabei handelt es sich um einen Kugelsternhaufen. Diese sphärischen Ansammlungen von Sternen findet man in allen Galaxien – auch unsere Milchstrasse ist von einem Kugelsternhaufen-Halo umgeben. Oft sind die Sterne in den Haufen sehr alt – aber bei diesem hier – NGC 1978 – ist das anders. Seine Sterne sind gerade Mal 3.5 Milliarden Jahre alt – also noch deutlich jünger als unsere Sonne. Das ist ein Anzeichen dafür, dass in der Großen Magellanschen Wolke auch in jüngster Zeit noch Sterne entstehen.

Sterne sterben aber auch und das tun sie oft bei einer Supernova-Explosion. Auch das gibt es natürlich in der Großen Magellanschen Wolke (die bisher dramatischste fand 1987 statt). Das Bild der ESO zeigt in der oberen rechten Ecke ebenfalls einen Supernovaüberrest (N 49). Vielleicht kann man das auf diesem Bild nicht gut erkennen – hier sind nochmal alle interessanten Details hervorgehoben:

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Cool! Und hier ist gleich noch eins, das die gesamte Große Magellansche Wolke zeigt (und auch der Ausschnitt des ESO-Bildes ist markiert):

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Kommentare (5)

  1. #1 Willi
    3. Juni 2010

    Die Dimensionen sind unfassbar. Obwohl ich mich für die Materie als Laie interessiere und öfter von den Entfernungen höre, lese und sehe, kann ich die Dimensionen nicht begreifen. Ich fühle mich dann immer so klein und unbedeutend und nicht nur als Individuum sondern als Bürger dieser Erde und als Bewohner dieses Sonnensystems.

    Man stellt sich auch die Frage, warum es überhaupt solche Dimensionen gibt? Alles so gigantisch groß und weit weit entfernt, dass es so ausschaut als werden wir nie diese Entfernung überwinden. Selbst der Gedanke an einen Versuch, wird im Keim erstickt.

  2. #2 Doctor Who
    3. Juni 2010

    Versuchte grade das Bild zu vergrößern, bekomme aber nur die linke ober Ecke. Wieso krieg ich nicht das Komplette Bild ?

  3. #3 YouMan
    3. Juni 2010

    Und irgendwo in diesem Universum gibt es noch eine andere Galaxie, mit einem etwas abseits gelegenen Stern, der von einem kleinen Planeten umkreist wird, welcher – neben vielen anderen – auch von einer gerade neu entstanden und etwas egozentrischen Spezies bevölkert wird, die sich einbildet, ein GOTT hätte dies alles gemacht, um mit einer überdimensionalen Lupe einzelne Individuen zu kontrollieren, ob sie sich auch nicht ein kleines Gummihäutchen über ihr Fortpflanzungsorgan ziehen würden …

  4. #4 XyloCephalus
    3. Juni 2010

    @Doctor Who:
    Das liegt zum Teil am verwendeten Browser, und leider zum Teil auch an der etwas missglückten HTML-Seite, die die Blog-Software beim Anklicken liefert. Klicke ich im Firefox direkt auf den Link unter einem der Bilder, wird mir ein neues Fenster in Maximalgröße und ohne Menüleisten geöffnet, in welchem ich nur die linke obere Ecke sehe. Laufleisten zum Verschieben sind keine vorhanden.

    Abhilfe im Firefox:
    – Im neuen Bildfenster Rechtsklick auf das Bild, und aus dem Kontextmenü “Grafik anzeigen” wählen. Damit wird das Bild in einem Zoom-Modus angezeigt, bei dem man abwechselnd (auf Cursor-Marke achten) eine Gesamtansicht und einen Ausschnitt erhält.
    – Auf dem Originalbild bzw. seinem Link ein Rechtsklick, und aus dem Kontextmenü “In neuem Tab anzeigen” wählen. Zumindest bei meinem Firefox erhalte ich dann das Bild in “Originalgröße” bzw. 1-zu-1 angezeigt, aber mit zwei Bildlaufleisten zum Verschieben. Die oben genannte Methode kann hier dann nach Belieben noch zusätzlich angewendet werden.
    – Von den Originalseiten (siehe “Credits” unter den Bildern) das Bild in ein erreichbares Verzeichnis des eigenen Rechners laden und mit einem separaten Bildbetrachter anschauen.

    Für andere Browser als den Firefox müsste es eigentlich ähnliche Lösungsmöglichkeiten geben.

  5. #5 Sephira
    3. Juni 2010

    @XyloCephalus Für den Firefox gibts die Browsererweiterung “Controle de Scripts”, damit kann man genau einstellen was andere Webseiten dürfen. Die oben erwähnten Probleme fallen weg wenn man das Ausblenden von Leisten oder das ändern der Fenstergröße verbietet. Das Bild ist immerhin 5000×3078 Pixel groß, bietet also viel Platz zum Scrollen.