Der Social Payment Service flattr macht ja gerade im Web 2.0 die Runde. Und wie üblich gibts viel Enthusiamus; viel Lob und viel Kritik. Auch bei den Scienceblogs sind die flattr-Buttons bei einigen Artikeln schon aufgetaucht – unter anderem bei mir. Denn ich finde flattr gut.
Der Hauptgrund dafür ist aber wohl nicht der Zweck, für den flattr eigentlich eingerichtet worden ist. Obwohl ich die Idee dahinter (auch wenn sie nicht neu ist) auch nicht schlecht finde. Wer es noch nicht weiß: via flattr können Leser von Blogs bzw. prinzipiell Nutzer von Internetangeboten den jeweiligen Autoren auf einfache Weise Geld zukommen lassen. Man definiert sich als flattr-Nutzer ein monatliches Budget und klickt dann einfach jedesmal den flattr-Button an, wenn man eine Webseite besonders gut findet. Hat man das z.B. in einem Monat zehnmal gemacht, wird das Budget am Ende des Monats durch zehn geteilt und jeder angeklickte Nutzer bekommt ein Zehntel des Betrags.
Das ist keine schlechte Idee. Es ist natürlich super, dass soviele Blogger bzw. allgemein so viele Menschen so viel Content gratis im Internet anbieten. Aber diesen Content zu erstellen ist ja auch Arbeit und warum soll man den Leuten dafür nicht ein wenig Geld zukommen lassen, wenn es einem gefällt? Ich gehe nicht davon aus, dass flattr nun auf einmal das Bloggen profitabel macht. Noch ist der Dienst ja in der Beta-Phase und wie es am Ende aussieht kann man noch nicht sagen. Es kann gut sein, dass sich dann nur ein paar Blogger gegenseitig Cent-Beträge überweisen und ich gehe nicht davon aus, dass man mit flattr plötzlich reich werden kann 😉
Mir gefällt flattr aus einem anderen Grund. Wenn man, so wie ich, regelmäßig viele Texte zu vielen verschiedenen Themen ins Internet stellt, dann ist man natürlich auch daran interessiert zu sehen, welche Sachen die Leute interessieren und welche nicht. Ich bin jetzt zwar nicht sonderlich darauf aus, nur Sachen zu Schreiben, die möglichst viele Leute interessieren (dann wäre ein Astronomieblog vermutlich sowieso die falsche Wahl 😉 ) – aber es ist gut zu wissen wie meine Artikel ankommen. Dafür gibt es natürlich jede Menge Möglichkeiten. Man kann leicht messen, wieviele Leute eine bestimmte Internetseite aufrufen – aber solche Ergebnisse können täuschen. Wenn ich weiß, das X Leute meinen Artikel zum Thema Y aufgerufen haben, dann ist das erstmal gut. Ich weiß aber nicht wirklich, wieviele ernsthaft an genau dieser Information interessiert waren und meinen Artikel gelesen und gut gefunden haben und wieviel nur über eine Google-Suche gekommen sind und nach 5 Sekunden wieder weggeklickt haben. Mit den entsprechenden Tools lässt sich sowas vermutlich auch rausfinden – aber da brauchts wahrscheinlich viel Arbeit und Analyse. Wenn ich allerdings unter jedem meiner Artikel einen flattr-Button habe, dann kann ich davon ausgehen, dass hier nur Leute draufklicken, die das was sie gelesen haben, wirklich gut fanden – denn immerhin kostet sie dieser Klick ja reales Geld.
Noch läuft flattr nicht lange genug und es wird dauern, bis sich genug User angemeldet haben und den Dienst nutzen um statistisch relevante Aussagen machen zu können (wenn das überhaupt jemals der Fall sein wird). Aber wenn es mal so weit ist, dann bin ich gespannt, welche meiner Themen und Artikel die Leute wirklich so interessant gefunden haben, um mir dafür Geld zu geben (auch wenn es nur kleine Beträge sind). Also flattred (gibts schon ein offizielles Verb dafür?) los!
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