Seit einiger Zeit habe ich ein neues Hobby: Geocaching. Ok, das ist kein wahnsinng neuer Trend – aber Spaß macht es trotzdem! Wer nicht weiß, wovon ich rede: beim Geocaching sucht man, ausgerüstet mit einem GPS-Empfänger, nach versteckten “Schätzen” bzw. Caches. Die können quasi überall versteckt sein: im tiefsten Wald; am höchsten Berg oder mitten in der Stadt. Solange man aber die genauen Koordinaten nicht kennt, findet man meistens nichts – aber solche Koordinaten gibt es glücklicherweise im Internet haufenweise. Und das schönste ist: beim Geocaching ist man nicht nur an der frischen Luft – man lernt auch noch jede Menge!
Ich wohne ja nun schon über 5 Jahre in Jena. Aber das es dort einmal eine Skisprungschanze oder Materialseilbahn gab, weiß ich erst durch ein paar nette Geocacher, die dort etwas versteckt haben. Und auch wenn jeder in Jena sicher schon oft an den Denkmälern am Fürstengraben lang gelaufen ist, wissen sicher nicht viele, wer dort eigentlich zu sehen ist – ausgenommen die Geocacher. Und auch sonst lernt man bei der Schatzsuche jede Menge sehr schöne oder weniger schöne (dafür aber interessante) Orte kennen.
Natürlich gibt es in Jena (und nicht nur dort) auch jede Menge Plätze, die mit Astronomie zu tun haben. Was liegt also näher, als eine kleine astronomische Geocache-Serie zu starten? Ich habe heute den ersten Cache versteckt – und zwar in der Nähe des AIU (Astrophysikalisches Institut und Universitätssternwarte) Jena. Auch wenn das AIU mitten in der Stadt liegt, kennen es erstaunlich wenig Jenaer und Jenenser. Die meisten Leute, die durchs Schillergäßchen spazieren, sehen zwar das Haus mit der Kuppel und glauben, es wäre die Sternwarte. Und natürlich ist es auch eine – allerdings die Urania-Volksternwarte. Die Gebäude des AIU liegen links und rechts davon und haben eine sehr interessante Geschichte über die ich wohl auch nochmal mehr schreiben muss. Immerhin wurde die Sternwarte von Goethe in Schillers Garten gebaut – und das können wohl sehr wenige Observatorien von sich behaupten 😉 Und die Geschichte der Astronomen, die ein riesiges Loch im Garten gegraben haben um von dort besser die Sterne beobachten zu können – es aber dann nie getan haben ist auch einen eigenen Blog-Artikel wert 😉
Natürlich wimmelt das Schillergäßchen und die Umgebung des AIU von Muggeln. So nennt man beim Geoaching eventuell vorhandene unbeteiligte Dritte, die am besten nichts von der Schatzsuche mitbekommen sollen damit der Schatz weiterhin geheim bleibt. Der erste Jenaer Astronomie-Geocache ist also an einer anderen, nicht ganz so schönen Ecke des Areals versteckt. Um die Koordinaten zu erfahren muss man sich allerdings erst zum historischen Friedhof in Jena begeben und dort ein paar Rätsel lösen. Aber ich hoffe, er wird trotzdem gefunden. Für den ersten Finder steht dort dann immerhin ein toller “Himmelsscheibe von Nebra”-Magnet zum Tauschen bereit – und noch anderer netter Krimskrams:
Ich werde in den kommenden Wochen auch noch die restlichen astronomisch relevanten Plätze in Jena mit Caches bestücken. Und vielleicht wollen das ja andere Leute anderswo ebenso machen? Orte mit astronomischer Bedeutung oder spannendem astronomischen Hintergrund gibt es ja fast überall… Vielleicht können wir ja wirklich ein kleines astronomisches Cache-Netzwerk für wanderwillige und wissenschaftsaffine Geocacher aufbauen? Ich fände das eine schöne Idee und sammle und veröffentliche gerne entsprechende Koordinaten.
Nachtrag: Ich habe gerade herausgefunden, dass es die Richtlinien von geocaching.com nicht erlauben, einen Cache näher als 161 Meter an einem anderen Cache zu verstecken. Da es in der Nähe schon einen gibt ist es nun leider nicht mehr möglich, einen weiteren in Umgebung des AIU zu verstecken. Ich überlege jetzt, die Sache entweder ganz abzublasen – oder mich darauf zu beschränken, den Cache bei opencaching.de zu listen. Dort wird er aber leider lange nicht so oft besucht werden wie über geocaching.com. Blöde Bürokratie!
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