Da! Da ist er endlich, der mysteriöse Synchronisationsstrahl aus dem Zentrum der Milchstrasse!
Nein, das was die ESO heute als Picture of the Week veröffentlicht hat, hat nichts mit dem esoterischen Kram des Dieter Broers zu tun. Man sieht hier den Laserstrahl des Yepun-Teleskops der in etwa 90 Kilometer einen künstlichen Stern erzeugt. Denn dieser Laser regt die Natrium-Atome in der oberen Atmosphäre zum Leuchten an. Man bekommt einen gut sichtbaren hellen Punkt; einen sogenannten Laser Guiding Star. Sowas braucht man, damit die adaptive Optik richtig funktioniert. Denn die Atmopshäre unserer Erde macht die Beobachtungen mit dem Teleskop oft schwierig. Auch wenn von den Sternen einen schöne gerade Lichtwellenfront ankommt; die Temperatur- und Druckunterschiede in der Atmosphäre verursachen aber dann Turbulenzen und Luftunruhen (“Seeing”) und am Teleskop kommt eine “verwackelte” Wellenfront und damit auch ein unscharfes Bild des Sterns an. Um das zu verhindern wird die Wellenfront analysiert (dazu braucht man den Laserstern) und ein Computer berechnet genau, wie ein Spiegel verformt werden muss, damit die Unebenheiten der Wellenfront ausgeglichen werden. Das schöne daran ist: die modernen Teleskope haben tatsächlich Spiegel, die verformbar sind. Der Computer schickt seine Informationen also an den Teleskopspiegel und dort wird der Spiegel auf die richtige Art und Weise zurechtgebogen (wie es genau geht, kann man zum Beispiel hier nachlesen). Natürlich sind die Verformungen nur minimal – aber es reicht aus um die Bildschärfe und das Auflösungsvermögen drastisch zu erhöhen. Hier ist ein Beispiel:
Das Bild zeigt Uranus; aufgenommen mit dem William Herschel Telescope auf La Palma. Links ist die adaptive Optik deaktiviert; rechts ist sie eingeschaltet und der Unterschied ist deutlich zu sehen!
Also: kein böser Synchronisationsstrahl sondern kluge Technik die schöne Bilder macht und selbst ein schönes Bild liefert (hier gibt es übrigens noch eins)!
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