Ich bin immer noch bei der Tagung der Astronomischen Gesellschaft in Bonn und hab mir hier schon schöne Vorträge über Zwillingserden, Yetis, verwässerte Sterne und Riesenteleskope angehört. Aber neben den Vorträgen gibts ja auch die Poster und in meinem ersten Eintrag dazu konnte ich bei weitem noch nicht alle vorstellen. Seltsame Welterklärungsmodelle hab ich zwar keine mehr gefunden – dafür aber jede Menge echte und interessante Wissenschaft!


Über das mysteriöse Objekt, dass die Lehrerin Hanny van Arkel aus Holland entdeckt hat und das nach ihr nun “Hanny’s Vorweerp” heisst, habe ich ja erst letztens berichtet. Hier werden nun neuen Radiomessungen dazu vorgestellt:

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IceCube ist das, was der Name vermuten lässt: ein Eiswürfel. Allerdings einer, der einen Kubikilometer groß ist und sich in der Antarktis befindet. Und in den jede Menge Detektoren eingelassen sind, die Neutrinos aus dem Weltall aufspüren sollen. Wie das funktioniert erklärt diess Poster aus Bonn:

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Dann gibt es hier auch noch eine erstaunliche Menge an Postern zur Öffentlichkeitsarbeit. Thomas Langbein aus Göttingen erklärt hier zum Beispiel, warum sich Astronomie so gut eignet um den Menschen die Wissenschaft nahe zu bringen:

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Über Planetenwege in Deutschland hat sich Herr Langbein ebenfalls Gedanken gemacht:

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Und in München hat man die Entwicklung des Universums ins Museum gebracht:

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Und schließlich habe ich dann noch ein paar richtig gute Poster gefunden. Nicht nur wegen der Wissenschaft – vor allem wegen der (meiner Meinung nach) vorbildlichen optischen Gestaltung die hier genau so ist, wie sie bei einem Poster sein soll. Nicht einfach die Kopie eines Artikels aus einer Fachzeitschrift in Posterform – sondern eine grafisch ansprechende Darstellung die das wichtigste der Arbeit zusammenfasst. So wie das von Nigel Mitchell von der Uni Wien über die Simulation der Galaxienentstehung:

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In Wien macht man dieses Jahr wirklich gute Poster; das zeigt auch dieses hier, dass mir sehr gut gefallen hat:

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Mein Favorit der diesjährigen AG-Tagung kommt aber aus Bonn, vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie. Es schaut nicht nur super aus sondern präsentiert auch die wissenschaftliche Arbeit klar und verständlich. Es geht um die Suche von Neutronensternen die schwarze Löcher umkreisen. In solchen Systemen wirken gewaltige Gravitationskräfte und sie wären ideal, um die allgemeine Relativitätstheorie zu überprüfen. Was man mit solchen Systemen machen kann, zeigen ja schon die Ergebnisse, die man aus der Untersuchung von Doppelpulsaren gewonnen hat. Dort konnte man Gravitationswellen indirekt nachweisen und die Entdecker des Systems bekamen sogar einen Nobelpreis! Mit einem schwarzen Loch wäre das ganze noch schöner und Ralph Eatough erklärt, wie man sowas finden könnte:

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Kommentare (2)

  1. #1 Ender
    17. September 2010

    Ui, schick. Wobei die ersten Poster ja eher wieder zur Kategorie “zu viel Text” gehören. Das letzte sieht zwar sehr ansprechend aus, aber kann man das auch gut lesen? Die Streifen gehen über den Text.

    Was passiert mit den Postern nach der Veranstaltung? Eigentlich könnte man sie ja auch auf den Internetseiten der entsprechenden Institute bzw. des Veranstalters bereitstellen — ok, da kann man die Informationen auch anderweitig darstellen, aber die Poster gibt es ja eh schon.

  2. #2 Redfox
    20. September 2010

    Nicht jeder hat Erfolg mit Postern:

    “Nie mehr Poster!”

    Aus der Reihe „Spontane Interviews, die es nie gab — die aber genau so hätten stattfinden können”. Heute: Postdoc Rant, Pollyanologisches Institut Universität Wolkenruhe.

    LJ: Ah hallo, in der Rolle unter ihrem Arm steckt doch sicher ein Poster. Gerade von einer Tagung zurück?

    Rant: Gut erkannt.

    LJ: Und wie war’s?

    Rant: Bescheiden.

    LJ: Warum? Kam ihr Poster nicht an?

    Rant: Bingo. Ich frag’ mich wirklich, wofür ich die drei Tage Poster machen geopfert habe.