Was bekommt man, wenn man ein Teleskop mit einem 2,2 Meter großen Spiegel in die chilenische Wüste stellt, es auf M42 richtet, es dann fünfmal 52 Minuten lang mit verschiedenen Filtern (rot, gelbgrün, blau, ultraviolett und H-Alpha) belichten lässt und schließlich alle Aufnahmen kombiniert? Das hier:
Sehr cool. Das ist der Orionnebel – eine Region in der Sterne entstehen. Es ist die Sternentstehungsregion, die der Erde am nächsten liegt (in etwa 1350 Lichtjahre Entfernung) und kann sogar – vorausgesetzt der Himmel ist dunkel genug – mit freiem Auge im Sternbild Orion gesehen werden kann. Und wenn man ein Teleskop hat, dann sieht der Nebel fantastisch aus. Aber solche Bilder wie das von oben macht man nicht nur aus Spaß und weil sie enorm schön sind. Da steckt durchaus auch Wissenschaft drin. Wer möchte, kann das in den Artikel “A Multi-Color Optical Survey of the Orion Nebula Cluster. Part I: the Catalog” und “A Multi-color Optical Survey of the Orion Nebula Cluster. II. the H-R diagram” von Nicola da Rio und seinen Kollegen nachlesen. In diesen Arbeiten aus dem Jahr 2009 hat man aus den Aufnahmen in den fünf verschiedenen Filtern einen Katalog der Sterne im Orionnebel erstellt und auch ihre Spektren aufgenommen. So konnte man 217 Sterne neu klassifizieren. So konnte man dann auch Alter und Masse vieler Sterne im Orionnebel neu bestimmen und das alles ist wichtig für die Astronomen, die besser verstehen möchten wie Sterne entstehen.
Das Bild selbst entstammt übrigens dem kürzlich zu Ende gegangenen Wettbewerb ESO’s Hidden Treasures bei dem Internetuser dazu aufgerufen waren, in der großen Datenbank der Bilder der Europäischen Südsternwarte nach den schönsten Aufnahmen zu suchen bzw. sie aus verschiedenen Aufnahmen zusammenzustellen. Gewonnen hat dieses coole Bild – verantwortlich dafür war, wie schon beim Bild des Orionnebels, Igor Chekalin.
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