Nachdem kürzlich aus dem genialen Gedicht “Storm” von Tim Minchin ein Animationsfilm gemacht wurde, habe ich nun auch bei Amphibol eine Animation eines Textes des ebenso genialen Carl Sagan gefunden.

Am Valentinstag 1990 machte die Raumsonde Voyager 1 eine Aufnahme der Erde. Eigentlich war das gar nicht geplant den Voyager sollte das äußere Sonnensystem erforschen und nicht die Erde. Aber auf Anregung von Carl Sagan wurde die Sonde einmal komplett rumgedreht nachdem sie ihre primären Missionsziele erreicht hatte. Da war sie schon 6.4 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt und dementsprechend wenig kann man von ihr sehen. Sie ist nicht mehr, als ein schwacher blauer Punkt: der “Pale Blue Dot”:

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Die Erde, aus 6.4 Milliarden Kilometern – der blaue Ring zeigt ihre Position (Bild: NASA)

Nicht viel sehen worüber es sich zu reden lohnt, könnte man meinen. Aber da täuscht man sich gewaltig! Carl Sagan hat zu diesem Bild einiges zu sagen. Es hat ihn zu seinem Buch “Pale Blue Dot: A Vision of the Human Future in Space” (auf deutsch: “Blauer Punkt im All. Unsere Heimat Universum”) inspiriert. Und das was Sagan in diesem kleinen blauen Punkt sieht ist nach wie vor wert, angehört zu werden:


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Kommentare (15)

  1. #1 yilo
    11. April 2011

    Hier ist eine gefühlsbetontere Version:

  2. #2 Samin
    11. April 2011

    Das ist aber kein Echtfarbenbild? Würde mich jetzt wundern wenn die Erde wirklich so rausstechen würde.

    Hoffe die Frage ist nicht all zu dumm, bitte nicht übel nehmen. (Ich hab immerhin nicht gefragt “Woah, und den großen blauen Kreis um die Erde hat noch niemand gesehen???”)

  3. #3 Maxim
    11. April 2011

    @Samin:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Pale_Blue_Dot

    Das ist schon ein Echtfarbenbild. Die Voyager 1 hat auch viele andere farbige Bilder aufgenommen.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Voyager_1#Jupiter

  4. #4 Bullet
    11. April 2011

    Tja … und die Perry-Rhodan-Fans MartinB und Bullet würden, wenn sie könnten, viel bessere Fotos aus ihrer Space-Jet oder der Moskito machen und danach in wenigen Stunden zur Erde zurückkehren.
    Ein Jammer, daß so großartige Augenblicke so selten sind.

  5. #5 Döö
    11. April 2011

    Was sind denn die farbigen Streifen auf dem Bild?

  6. #6 Michel
    11. April 2011

    @ Döö

    Das wird wohl ein Problem der Kamera gewesen sein. Die war ja auch sicherlich nicht für solche Aufnahmen konzipiert, also wird wohl die Sonne bzw. das Sonnenlicht die Finger im Spiel gehabt haben.

  7. #7 mathias
    11. April 2011

    Einfach immer wieder klasse.
    Es zeigt auch, wie Wertvoll unsere Erde ist, und wie klein wir wirklich sind, verglichen mit dem Universum…
    Immer wieder Wunderbar, Pale blue Dot zu hören..

    “That’s here. That’s home. That’s us.
    On it everyone you love, everyone you know, everyone you ever heard of, every human being who ever was, lived out their lives. The aggregate of our joy and suffering, thousands of confident religions, ideologies, and economic doctrines, every hunter and forager, every hero and coward, every creator and destroyer of civilization, every king and peasant, every young couple in love, every mother and father, hopeful child, inventor and explorer, every teacher of morals, every corrupt politician, every ‘superstar,’ every ‘supreme leader,’ every saint and sinner in the history of our species lived there – on a mote of dust suspended in a sunbeam.”

  8. #8 Bjoern
    11. April 2011

    @Döö: Wird bei Wikipedia erklärt (siehe den Link oben bei Maxim):

    Die durch das Bild führenden Strahlen entstanden als Streuung des Sonnenlichts auf der Kameraoptik, da diese nicht dafür ausgelegt war, direkt auf die Sonne ausgerichtet zu werden.

    @Bullet: Hey, vergiss’ hier bitte mal mich nicht beim Aufzählen der PR-Fans! 😉

  9. #9 ares
    11. April 2011

    *gesichert*

    passt haargenau in meinen digi-bilderrahmen.

  10. #10 HaDi
    11. April 2011

    Neuigkeiten über zwei andere Sonden im JWD…

    Rätsel um Pioneer-Anomalie gelöst?

  11. #11 Jabroni
    11. April 2011

    Ich habe dieses Kommentar von Sagan schon so oft angehört und finde das großartig. Aber das animierte Video, das muss ich leider sagen, ist furchtbar. Die Musik macht es nur schlimmer. *flame*

  12. #12 Döö
    11. April 2011

    Ah, okay. Danke!

  13. #13 Dirk
    11. April 2011

    Alle Technik und wissenschaft hin oder her: Ich finde das schon sehr geil: Wir schmeißen einen Fotoapparat in die Luft, um uns selbst von oben zu Fotografieren. Gut, das Teil ist unvorstellbar weit weg, aber eben doch „nur“ ein Teil, was wir mal hoch geschmissen haben.

    Wie so was hier: https://www.youtube.com/watch?v=mSoPJevJyeE

    Einfach mal in die Luft geschmissen. Wie Springen, nur höher. Einfach ein unglaubliches Gefühl, sich mit so was zu beschäftigen 🙂

  14. #14 Silber
    12. April 2011

    Bin auch kein großer Fan dieser Version. Die Bilder sind nicht besonders passend und lenken meiner Meinung nach nur von Sagans großartiger Narrative ab. Viel schlimmer ist aber die Musik, die ist nämlich in weiten Teilen so laut dass man Sagan überhaupt nicht mehr versteht, und das ist wirklich schade.
    In meinen Augen bleibt die klassische Version ungeschlagen….

  15. #15 noch'n Flo
    19. April 2011

    @ Silber:

    Bin nun endlich mal dazu gekommen, mir beide Versionen anzuschauen. Ich finde beide schön, beide haben ihre Berechtigung. Die von FF verlinkte Version ist eindrücklicher, die andere emotionaler. Ich schätze, beide werden ihr Publikum finden. Und solange die Botschaft ankommt, sind beide legitim.