Wenn die Sonne untergeht, gibt es einen grünen Blitz. Das klingt mysteriös. Aber dieses Phänomen gibt es nicht nur bei “Fluch der Karibik” oder bei Jules Verne. Es ist tatsächlich real und kann beobachtet werden.
Wenn die Sonne nach Sonnenuntergang hinter dem Horizont verschwindet (oder kurz vor dem Aufgang dort gerade erscheint) kann man – vorausgesetzt die Bedingungen sind gut – wirklich ein kurzes grünes Leuchten wahrnehmen. Die exakte physikalische Erklärung ist ein wenig knifflig. Ein wichtiger Faktor dabei ist die wellenlängenabhängige Brechung des Sonnenlichts in der Erdatmosphäre. Die Sonne schickt uns ja weißes Licht das aus einer Mischung aller Farben besteht. So wie in einem Prisma werden diese Farben unterschiedlich stark gebrochen. Blau stärker als grün; grün stärker als gelb/rot. Nahe am Horizont ist die Brechung am stärksten und wenn das letzte Stückchen Sonne gerade untergeht, dann können wir diese unterschiedlichen Farben sehen. Der gelbe/rote Rand der Sonne geht zuerst unter. Danach kommt der grüne und der blaue Teil der Sonne. Das blaue Licht wird in der Atmosphäre der allerdings sehr stark gestreut so daß nur der grüne Teil übrig bleibt. Hier in diesem Bild der untergehenden Sonne in San Francisco kann man sehr schön sehen, wie der obere Rand der Sonne grün erscheint; der untere dagegen gelb/rot.
Die Lichtbrechung ist allerdings nur ein Aspekt beim Zustandekommen des grünen Blitzes. Auch Luftspiegelungen spielen eine wichtige Rolle. Am bekanntesten sind sie in ihrer Form der “Fata Morgana”. Unterschiedlich warme Luftschichten erzeugen mehrer Bilder eines Objekts die dann nicht mehr dort zu sehen sind, wo man sie normalerweise erwarten würde. Im Sommer kann man oft sehen wie sich auf einer heissen Strasse mit aufgeheizter Luftschicht unter der kühleren Luft darüber Spiegelungen bilden. So etwas kann natürlich auch bei der Sonne passieren; man sieht dann mehrere deformierte Bilder der Sonne übereinander.
Solche Luftspiegelungen verstärken den grünen Blitz und machen ihn sichtbar. Aber die Sonne ist in der Hinsicht nichts spezielles. Das ganze funktioniert bei jeder Lichtquelle die sich außerhalb der Erdatmosphäre befindet. Nur ist der grüne Blitz dort wesentlich schwieriger zu beobachten weil die meisten dieser Lichtquellen (z.B. Planeten) sehr klein sind. Gerhard Hüdepoh, ein Techniker bei der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile und Fotograf hat es nun geschafft, einen solchen grünen Blitz des Mondes zu fotografieren:
Sehr cool! Ich selbst hab ja sowas noch nie gesehen. Aber ich bin ja auch leider selten am Meer oder in der Wüste oder sonst in einer Gegend in der man diese grünen Blitze leicht sehen kann. Wer mehr wissen will oder selbst auf die Jagd nach einem grünen Blitz gehen möchte, dem kann ich diese Seite von Andrew Young empfehlen auf der äußerst detailliert alle Informationen dazu zusammengefasst werden. Dass man sich allerdings in Liebesangelegenheiten nie mehr irren wird, wenn man einmal einen grünen Blitz gesehen hat, stimmt nicht – das hat sich Jules Verne in seinem oben erwähnte Roman “Le Rayon Vert” nur ausgedacht…
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